Vorbild für ein erfülltes Leben auch im Alter
Sie ist den schönen Seiten des Lebens zugewandt. Sie schätzt die Werke des Rhön-Malers Pedro Ernst Schmiegelow, geht gerne spazieren, liest Zeitung und freut sich über die angenehme Umgebung, in der sie wohnt: Die Fuldaerin Elisabeth Haus. In ihrer behaglich eingerichteten Wohnung in der Innenstadt hat die gebürtige Thalauerin bei bester Gesundheit ihren 100. Geburtstag feiern können.
Ein Beitrag für Senioren
Ihren Geburtstagsgast aus dem Stadtschloss begrüßt die Jubilarin mit dem Hinweis, dass OB Gerhard Möller vor sechs Jahren schon einmal zur Feier der „Eisernen Hochzeit“ bei ihr gewesen sei. Und auch sonst beweist Elisabeth Haus, mit wie viel Interesse und Freude sie trotz ihre 100 Jahre durchs Leben geht. Gerne läuft sie noch regelmäßig mit dem Rollator zum Universitätsplatz. Das Geburtstagskind meint lächelnd: „Wenn man das nicht mehr kann, ist das traurig.“ Aufmerksam verfolgt sie auch die behutsame Neufassung des „alten städtischen Friedhofs“ als Park. Auf ihren Spaziergängen oder von der Wohnung aus beobachtet die Fuldaerin, wie die Arbeiten vorangehen. „Ich schaue immer, ob wieder etwas gemacht worden ist und sehe, was gerade geschieht.“ Für OB Möller ist der Park ein wichtiges Stichwort. Denn so kann er seiner Gastgeberin ein wenig von diesem interessanten Projekt berichten, das die Fachleute der Stadt und Landschaftsgärtner noch bis in den Sommer hinein beschäftigen wird. Wie sich unschwer erkennen lässt, ist der Park lichter geworden. „Wir mussten leider einige der großen, alten Bäume aus dem Bestand herausnehmen, weil sie brüchig geworden waren“, erzählt Möller. Beim Ausdünnen des Baumbestands hätten die Verantwortlichen aber gleich in doppelter Hinsicht an die Benutzer des Parks gedacht. Einerseits diene es der Sicherheit, andererseits bereite es gleich wieder mehr Freude, durch den heller und damit freundlicher gewordenen Park spazieren zu gehen.
Ausflüge
Wie den Park an der Goethestraße schätzt Elisabeth Haus auch den ebenso nahe gelegenen und „sehr schönen Ferdinand-Braun Park“ für ihre kleinen „Ausflüge.“ Ihre Besorgungen erledigt sie nach wie vor selbst im Einkaufszentrum „Emaillierwerk“ oder im nicht weit entfernten REWE Markt. „Es ist praktisch und schön, hier zu wohnen“, meint das Geburtstagskind und ergänzt mit Blick auf ihre Aktivitäten, dass „es gerade im Alter wichtig ist, sich zu beschäftigen. Zu Haus bleiben, ist nichts für mich.“
Fit im Alter bleiben
Die „Hände in den Schoß zu legen“, das war und ist nichts für Elisabeth Haus, die nach vielen Jahren in Bachrain mittlerweile bereits sechs Jahre mitten in Fulda wohnt. Lange Zeit hat sie ihrem Ehemann Karl, der leider vor einem halben Jahr verstorben ist und den sie gepflegt hatte, im eigenen Betrieb unterstützt. „Seidel & Haus“, ein Druckereibetrieb, der ursprünglich in der Rabanusstraße in Fulda zu Hause war, ist von dem aus Würzburg stammenden Kaufmann gegründet worden. Neben der Erledigung von Druckaufträgen bot der Betrieb Kopien von Landschaftskarten und Büromaterial an. Heute liest Elisabeth Haus „noch gerne und viel“, bemüht sich, „noch etwas zu lernen und zu üben, um die Bewegung und mein Gedächtnis zu trainieren, damit ich fit im Alter bleibe.“
Gruß des MP
„Sie können uns allen ein Vorbild sein, ein erfülltes Leben auch im hohen Alter zu führen“, betont Gratulant Gerhard Möller. Zugleich übermittelt er nicht nur die Grüße der städtischen Gremien, sondern auch von Ministerpräsident Volker Bouffier. Mit seinen persönlichen Grüßen verbindet Möller den Wunsch, dass Elisabeth Haus „den Tag, den Abend und die vor ihr liegende Zeit genießen möge“. Augenzwinkernd erwidert das Geburtstagskind: „Ich hoffe, dass es wenigstens ein oder zwei Jahre noch so geht.“