Fuldaer Nachrichten

Rhönschafe und Ferkel, Ziegen und Pferde lassen den idyllisch gelegenen Schulbauernhof zum Ausflugsziel für Schulklassen werden: „Viele Kinder haben heute noch nie ein Schwein angefasst und kennen die Wurst nur aus dem Supermarkt. Ein verantwortungsbewusster und harmonischer Umgang mit der Natur setzt aber voraus, dass der Mensch sich seiner Rolle bewusst ist und entsprechend handelt“, erklärt Helmut Schönberger, der seit nunmehr 33 Jahren den Hof mit seinen Mitarbeitern bewirtschaftet, das Augenmerk immer auf der Vermittlung ganzheitlicher Aspekte der Landwirtschaft. In Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Rhön werden Bauernhof-Erlebnistage für Schulklassen angeboten. Auf dem großen Gelände mit zwölf Hektar Grünland kann die Freilandhaltung eindrucksvoll präsentiert werden. Fortbildungen für Grund- und Hauptschullehrer erlauben es den Lehrkräften, das Konzept Biolandhof im Unterricht besser zu vermitteln.

„Qualität muss schmecken, das gilt auch für Bio“, erklärt Schönberger und verweist auf den hofeigenen Ziegenkäse, dessen Zusatzstoffe wie Lab und Kräuter garantiert natürlich sind. Käseseminare auf dem Schulbauernhof, die den Weg von der Ziegenmilch zu aromatischem Käse zeigen, erfreuen sich großer Beliebtheit. Seit 1982 ist Schönberger Verbandsmitglied bei Bioland, aber nicht nur lokale Gruppen interessieren sich für die Arbeit in Rönshausen: „Landwirte aus Polen und Südkorea waren erstaunt angesichts der großzügigen Fläche, die für jedes Tier zur Verfügung steht, auch das Konzept des Schulbauernhofs ist in anderen Ländern nicht bekannt“, erläutert Schönberger. Nicht nur landwirtschaftliche Schulungen führen Interessenten nach Rönshausen – ein neuer Tagungsraum für bis zu 30 Teilnehmer macht Seminare und Schulungen, etwa für Unternehmen, möglich: „Wir haben häufig Gruppen, die ganz begeistert sind von der Atmosphäre. Ein Spaziergang über den Bauernhof in der Pause macht den Kopf frei“, erklärt Schönberger.

Ein neu gestaltetes Atrium für 50 Besucher im Außenbereich erlaubt es, Themen rund um Natur und Umwelt auch für größere Gruppen, etwa Schulklassen, ansprechend aufzubereiten: „Durch die großzügige Gestaltung und die Sitzflächen können Vorträge auch für Kinder interessant gestaltet werden“, erklärt Schönberger. Auch beim Geocaching wird Umwelt plötzlich selbst für Bücherwürmer interessant: Der Orientierungslauf in der Natur mithilfe einer Karte ist gerade im Sachkundeunterricht eine gute Ergänzung, um Kindern Kartenarbeit und Navigation praxisnah zu vermitteln. Vom Biolandhof Rönshausen werden Schnitzeljagden angeboten, bei denen versteckte Plastikboxen aufgespürt werden müssen – darin finden die Teilnehmer Hinweise auf weitere Verstecke. Beinahe unbemerkt wird so Wissen über Natur und Umwelt vermittelt. Touren für Reiter und Kräuter-Geocaching stehen ebenso auf dem Programm.