Logo

Duales Studium „Soziale Arbeit“ – erfolgreiche Kooperation geht ins zweite Jahr

Seit einem Jahr sind im Rahmen ihres Dualen Bachelor-Studiums „Soziale Arbeit“ Studierende der Hochschule Fulda in Einrichtungen des Jugendhilfeverbundes St. Elisabeth als feste Mitarbeiter tätig. Anders als bei früheren Studienmodellen sieht das Duale Studium eine völlig parallele und gleichwertig verzahnte Theorie- und Praxisausbildung in der Sozialen Arbeit vor. Der Vorteil: Die Studierenden entwickeln zeitgleich zu ihrer praktischen Ausbildung den wissenschaftlichen Hintergrund und können fachliche Erkenntnisse im Rahmen des Studiums unmittelbar reflektieren.

Um nach dem ersten Studienjahr dieser Kooperation eine erste Zwischenbilanz zu ziehen und mögliche Nachbesserungen abzusprechen, trafen sich am Hauptsitz des Jugendhilfeverbundes in Maberzell Vertreter des Caritasverbandes und der Hochschule zu einem Round-Table-Gespräch. Seitens der Caritas nahmen Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und der Ressortleiter Jugendhilfe Alfred Heil teil, der zugleich auch den Jugendhilfeverbund St. Elisabeth leitet. Von der Hochschule kamen Studiengangsleiterin Prof Dr. Petra Gromann sowie die Studiengangskoordinatorin Michaela Leibold. Aus dem Team des Jugendhilfeverbunds waren Anne-Maresa Möhle, Kristina Schmidt sowie Simone Heim-Jantra in der Runde, die als Praxisanleiterinnen  die Studenten in ihrer praktischen Ausbildung in den Wohngruppen Sturmius – Fulda, Marbach und Flieden begleiten. Als Studierender des ersten Jahrganges nahm Philipp Rott am Gespräch teil, und mit dabei war auch Laura Brähler, die jetzt gerade zum Sommersemester ihr Studium aufnahm.

Markus Juch und Alfred Heil begrüßten ausdrücklich die Kooperation mit der Hochschule und unterstrichen ihren Wert in dem Bemühen, einerseits für eine attraktive fachliche Ausbildung zu sorgen und andererseits auch immer wieder gute und engagierte Kräfte für die Soziale Arbeit – zum Beispiel eben im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe – zu finden. „Studenten sind eine Bereicherung für uns, denn sie gehen meist hoch motiviert in ihre Ausbildung“, unterstrich Caritasdirektor Juch. „Dazu sind sie meist noch recht jung, damit sind sie nah dran an dem Klientel der Jugendhilfe und bringen oft bei allem nötigen fachlichen Abstand große Empathie und Verständnis mit.“

Die hohe Motivation, mit der die Studenten in die duale Ausbildung starten, haben auch die Hochschulvertreterinnen ausgemacht: „Das Studium, das in dieser Blended-Learning-Form ein Pilotversuch für ganz Deutschland ist, erfordert in der Tat hohes Engagement und viel Einsatz“, unterstrich Michaela Leibold. „Im Prinzip ist der Studienplatz dreigeteilt: Es gibt den praktischen Arbeitsplatz in der Einrichtung, den heimatlichen Arbeitsplatz am eigenen Schreibtisch und die Präsenzveranstaltungen an der Hochschule, die monatlich an einem Wochenende Freitag bis Samstag durchgeführt werden.“ „Wir sind nach unseren bisherigen Erfahrungen inzwischen der Überzeugung, dass im Bereich der Sozialen Arbeit die duale Form der Ausbildung ein richtiger Weg ist und Praxis besser integriert als ein reines Präsenzstudium“, betonte Prof. Gromann. „So ist sichergestellt, dass sich die Theorie unmittelbar auf die Wirklichkeit in der Jugendhilfe bezieht, und dass sich aus der Praxis ergebende Fragen in das Curriculum des Studiums einfließen können.“

Um zum Studium zugelassen zu werden, müssen die Bewerber zunächst einen Praxispartner finden, bei dem sie als Mitarbeiter eingestellt werden, und bei dem sie während ihrer akademischen Ausbildung den Praxisteil absolvieren. Die Caritas – so deuteten Markus Juch und Alfred Heil an – könnten sich durchaus vorstellen, in ihren operativen Bereichen noch mehr solche Studienplätze für den Dualen Studiengang „Soziale Arbeit“ zur Verfügung zu stellen. Die am Gespräch beteiligten Studenten jedenfalls schienen mit der Dualen Ausbildung in Hochschule und bei Caritas sehr angetan zu sein. Phillipp Rott, der sich nun schon im dritten Fachsemester befindet: „Die Praxisnähe ist mir sehr wichtig. So gibt es an der Hochschule im Rahmen der Seminare Fallanalysen, bei denen auch die Studenten Ihren Kommilitonen direkt aus ihrer Praxis eine Problemlage vorstellen und entsprechende Erkenntnisse mitnehmen können.“ Und Erstsemester Laura Brähler: „Ich wollte dieses Studium unbedingt machen und bin sehr froh, dass es geklappt hat. Beim Studium geht es ja gerade erst los, aber das Arbeiten in der Wohngruppe ist genau der richtige Einstieg für mich. Das habe ich schon gemerkt. Ich freue mich auf dieses Studium!“

Zum Bild: v. li. Prof. Dr. Petra Gromann, Einrichtungsleiter Alfred Heil, Caritasdirektor  Dr. Markus Juch, die Studenten Laura Brähler und Philipp Rott, Studiengangskoordinatorin Michaela Leibold sowie die Praxisanleiterinnen vom Jugendhilfeverbund, Simone Heim-Jantra, Kristina Schmidt und Anne-Maresa Möhle).

Categories:

Alle Nachrichten, Bildung & Jobsuche, Gesundheit & Medizin