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Neues Leben auf dem Michaelshof: Start mit 21 Flüchtlingen

Am Morgen des 6. Mai sind die ersten Gäste von der Wasserkuppe auf dem Michaelshof in Unterbernhards eingetroffen. Am Donnerstag kam noch ein Ehepaar aus Syrien direkt von der Landeserstaufnahme-stelle Gießen hinzu. Die Spannung lag in der Luft: Wie werden die Flüchtlinge ihre neue Lebensumgebung aufnehmen, wie wird es gelingen, die ersten Kontakte mit den Menschen vor Ort positiv zu gestalten? Die anfänglichen Unsicherheiten konnte der neue Sozialarbeiter von Grümel e.V., Bernhard Bormann, gleich mit einem herzlichen „Wellcome“ in verschiedenen Sprachen überwinden. Bormann ist zuständig für den Sozialdienst in der Unterkunft und ist auch die Brücke zur Bevölkerung vor Ort.

Zur Begrüßung der ersten Bewohner waren Bürgermeister Hubert Blum, Ortsvorsteher Ottmar Seng, Pfarrer Noll und Gemeindereferentin Maria Baumgarten gekommen. Mitgebracht haben sie einen bebilderten Willkommensgruß. Freundliche Portraits, die demonstrativ ein Willkommensschild zeigen und damit signalisieren, dass sie die Unterbernhardser in der für alle neuen Situation tatkräftig unterstützen wollen.

Auf dem Michaelshof, wo nach dem 2. Weltkrieg zunächst Jugendliche ihre Freizeiten verbrachten und später Familien Erholung suchten, finden die Flüchtlinge eine nahezu perfekte Unterkunft und gesunde Umgebung vor. Mit dem vom Landkreis gestellten Kleinbus konnten alle Bewohner nach ihrer Ankunft bereits erste Einkäufe machen, denn sie versorgen und verpflegen sich selbst.

Sollte zunächst die neue Busverbindung erst mit Beginn des nächsten Schuljahres eingerichtet werden, so wird die Buslinie von Hilders nach Hünfeld nun schon ab dem 18. Mai in Betrieb genommen werden. Diese Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs wird den Flüchtlingen, wie allen Unterbernhardsern und den Einwohnern aus dem Nüsttal zu Gute kommen.

Wellcome-Barbecue als Eisbrecher
Mit der Idee, gleich am Anfang eine erste Begegnungsmöglichkeit mit den Einheimischen zu schaffen, fanden die Unterbernhardser eine nette Einladung zu einem Willkommens-Grillabend in ihren Briefkästen vor.

„Wir freuen uns, die Bewohner von Unterbernhards und Umgebung kennenzulernen. Haben Sie Lust und Zeit, dann kommen Sie einfach dazu.“ Und dieser Einladung sind am Samstag abend dann tatsächlich eine große Zahl aus dem Dorf gefolgt. Ein lockerer Abend mit vielen herzlichen Begegnungen und einer Vielzahl von Spezialitäten – von den Bewohnern zubereitet und von den Dorfbewohner Mitgebrachtes – entwickelte sich.

Auch wenn gleich zu Beginn des Festes der Regen einsetzte, so tat dies dem Fest keinen Abbruch. Spontan fand die Grillparty im Speisesaal des Michaelshofs seine Fortsetzung.

Dass Sport verbindet, zeigten übrigens einige Jugendliche aus dem Ort und Nachbargemeinden, indem sie sich schon in den ersten Tagen mit einigen der soeben eingetroffenen jungen Männer bei einem Fußballmatch auf dem Bolzplatz zusammen taten. So stieß das Trainingsangebot der Vertreter der Sportgemeinschaft Eckweisbach, Gerhard Trapp und Uwe Sieberath gleich auf offene Ohren, gerade bei den jungen Männern unter den Flüchtlingen. Dankbar haben sie den Ball samt Ballpumpe als kleines Gastgeschenk des SG Rot-Weiß Eckweisbach entgegengenommen.

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