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Das Profil einer katholischen Kindertageseinrichtung – Spiegelbild christlicher Werte und Haltungen

Aus Kassel, Kirchhain, Bad Soden-Salmünster, Sontra, Eschwege, Hanau und Fulda waren Vertreterinnen und -Vertreter von Kindertagesstätten in katholischer Trägerschaft sowie deren Leiterinnen ins Bonifatiuskloster in Hünfeld zusammen gekommen, um an einer Auftaktveranstaltung für einen Kurs zur Einführung des „KTK-Gütesiegels“ teilzunehmen. Elvira Diel, Leiterin des Caritas-Referates Tageseinrichtung für Kinder, erläuterte im Rahmen ihrer Begrüßungsworte das KTK-Gütesiegel: Es sei ein wertorientiertes Qualitätsmanagementsystem, das den Kindertagesstätten helfe, sich im Kontext gesellschaftlicher Anforderungen gleichermaßen fachlich, diakonisch und pastoral weiterzuentwickeln und dabei zu profilieren. Die Zusammenarbeit zwischen den Trägern der Kindertageseinrichtungen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei dabei ein wesentlicher Bestandteil des Kurses, damit die verschiedenen Blickwinkel und Interessenslagen während des Projektes gleichermaßen Berücksichtigung finden.

Dabei weist das Caritas-Fachreferat für Kindertagesstätten ganz im Sinne der Kirchenleitung den Kindertagesstätten den Weg hin zu diesem Qualitätsmanagementsystem – dies wurde deutlich durch das Grußwort vom Fuldaer Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke. Dieser betonte, man sehe in den Kindertagesstätten pastorale Orte, an denen Kirchengemeinden ihren pastoral-diakonischen Auftrag im Sinne eines Dienstes der Kirche an Familien und Kindern verwirklichen könnten. Die Kindertagesstätten ermöglichten auch kirchenfernen Menschen, den katholischen Glauben kennenlernen zu können und christliche Werte sowie Zuwendung zu erfahren. Katholische Kindertagesstätten müssten sich durch hohe Fachlichkeit, kommunikative und menschliche Kompetenz sowie Spiritualität auszeichnen. Das werteorientierte Gütesiegel sei ein wesentlicher Schritt in diesem Sinne.

Prof. Dr. Ralf Haderlein von der Hochschule Koblenz machte in seinem Hauptvortrag zum Thema „Profil der katholischen Kindertagesstätte“ deutlich, dass jeder Mensch im Miteinander mit anderen Menschen Regeln und Vereinbarungen brauche, um sein Lebensumfeld zu gestalten. Als Beispiel nannte der Professor Familien, die oft nach für Außenstehende nicht unmittelbar nachvollziehbaren Regeln funktionieren. Die allseits bekannte kindliche Frage „Warum?“ sei im Prinzip nichts anderes als ein Instrument des Qualitätsmanagements: Man prüfe die Sinnhaftigkeit von Regeln, um sie adaptieren oder zu verwerfen.

Prof. Haderlein entwickelte in seinem Vortrag ein Modell des Qualitätsmanagements, das auch verdeutlichte, weshalb Träger sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kindertagesstätten kooperieren müssten. Eine kirchliche Kindertagesstätte werde getragen von Ideen und Visionen der Träger, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie deren Verständnis eines christlichen Menschenbildes. Diese fänden sich in einem Leitbild wieder, aus dem sich konkrete Ziele und daraus wiederum Regeln ableiten ließen. Mit der in regelmäßigen Abständen gestellten „Warum-Frage“ entstünde schließlich ein Kreislauf, mit dem sich die Sinnhaftigkeit und damit die Qualität einer Kindertageseinrichtung überprüfen lasse. Die dafür notwendigen Elemente zu entwickeln sei letztendlich das Ziel des Kurses.

Der Prozess der Implementierung des werteorientierten Qualitätsmanagements mit dem KTK-Gütesiegel, als dessen Herausgeber der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder fungiert, ist auf zwei Jahre ausgelegt. In dieser Zeit werden die beteiligten Einrichtungen unter der Moderation von Uwe Gerber von der Firma Colibri – Management Service und in Begleitung von Elvira Diel, Elisabeth Goebel-Krayer und Gudrun Holzmann aus dem Team der Fuldaer Caritas-Fachberatung für Kindertagesstätten ein auf die Belange jeder Kindertagesstätte zugeschnittenes Qualitätshandbuch erarbeiten.

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