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Alle Familien brauchen finanzielle Förderung

Nach dem gestrigen Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Betreuungsgeld fordert der Familienbund der Katholiken den Bund auf,  Familien weiterhin angemessen finanziell zu unterstützen. „Eltern brauchen Wahlfreiheit bei der Betreuung ihrer Kinder besonders in der ersten sensiblen Lebensphase. Voraussetzung hierfür ist eine finanzielle Förderung während der gesamten Elternzeit, unabhängig von der Betreuungsform.“ sagte der Landesvorsitzende des Familienbundes der Katholiken Hubert Schulte heute in Fulda. „Wir sehen den Bund weiter in der Pflicht, für eine einheitliche Anerkennung der Erziehungsleistung der Eltern in der gesamten Bundesrepublik zu sorgen.“ Der Familienbund schlägt dafür eine Reform des Elterngeldes mit einer zeitlichen Verlängerung des Elterngeldbezuges vor. Zudem fordert er eine deutliche Anhebung des Kindergeldes.

Letztlich war es eine formale Entscheidung zur Nicht-Zuständigkeit des Bundes in Sachen Betreuungsgeld und nicht gegen elterliche Betreuung der unter Dreijährigen Kinder, so Schulte weiter.  Wer nun dieses Urteil begrüße und meine, das Betreuungsgeld habe „viele Kinder von frühkindlicher Bildung ferngehalten“, der pauschaliere in höchst unzulässiger Weise und spreche den Eltern deren Erziehungs- und Bildungskompetenz ab, wobei er nicht verkenne, dass es sicher auch Kinder gebe, für die eine familienergänzende Betreuung wichtig sei. Auch solle man die nun freiwerdenden  Finanzmittel nicht zu rasch neu verplanen. Denn: wenn auch nur für etwa jedes zehnte U-3-Kind, das bislang zu Hause betreut werde, ein Krippenplatz beansprucht werde, seien diese Mittel bereits aufgebraucht.

Darüber hinaus gelte es, endlich das Schwarz-Weiß-Denken aufzubrechen, bei dem immer noch davon ausgegangen werde, dass Eltern ihre Kinder entweder nur in eine 24-Stunden-Kita stecken oder ohne Kontakt zu anderen Bezugspersonen selbst beaufsichtigen. „Ein solches Denken ist realitätsfern“, so Schulte weiter. Eltern streben vielmehr einen Betreuungsmix an: Die Betreuung durch Vater und Mutter, öffentliche Betreuungsangebote und privat-familiäre Netzwerke. „Und ein solches Betreuungskonstrukt kann nur dann glücken, wenn die individuellen Anforderungen der Familien, die persönlichen und beruflichen Rahmenbedingungen der Eltern und die Bedürfnisse der Kinder in ausreichendem Maße berücksichtigt werden. Voraussetzung hierfür ist eine finanzielle Förderung insbesondere während der dreijährigen Elternzeit.“
Darüber hinaus fordert der Familienbund eine deutliche Verbesserung der Qualität in der Kinderbetreuung und plädiert für bundeseinheitliche Qualitätsstandards.

Der Familienbund der Katholiken ist der mitgliederstärkste Familienverband Deutschlands.
Ihm gehören 25 Diözesan-, 10 Landes- sowie 15 Mitgliedsverbände an.

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