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Landkreis Fulda will Bienenhaltung verstärkt unterstützen

Bienen liefern nicht nur Honig. Wesentlich höher ist der ökologische und volkswirtschaftliche Nutzen einzustufen, der durch die Bestäubungstätigkeit der Bienen entsteht. 80 Prozent der heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbiene als Bestäuber angewiesen. Experten schätzen, dass mindestens 30 Prozent der menschlichen Nahrung von bienenbestäubten Pflanzen stammen. Vor diesem Hintergrund möchte der Landkreis Fulda die Bienenhaltung verstärkt unterstützen.

 

Auf Initiative von Landrat Bernd Woide hat ein Gespräch stattgefunden, an dem die Fachdienste Landwirtschaft sowie Natur und Landschaft der Kreisverwaltung, die Imkervereine Fulda und Hünfeld, der Landesvorsitzende des hessischen Imkerverbandes sowie der Vorsitzende des Imkervereins Ulstertal und Leiter der Belegstelle „Hohe Rhön“ teilnahmen. Die Vertreter der Imkervereine bedankten sich einleitend für die jahrelange finanzielle Unterstützung durch den Landkreis bei der Bekämpfung der Varroa-Milbe und der Förderung der Carnica-Zucht.

 

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden gemeinsam verschiedene Vorschläge für eine gezielte Förderung der Bienenhaltung erarbeitet. So könnten Ackerflächen, die seit diesem Jahr von den Landwirten im Rahmen der Agrarreform als sogenannte ökologische Vorrangflächen stillgelegt werden müssen, mit einer bienenfreundlichen Ansaatmischung begrünt werden. Den Mehraufwand für die etwas teurere Ansaatmischung würde der Landkreis ausgleichen. Dabei sollten die Jäger eingebunden werden, die ebenfalls profitieren, da diese Flächen auch als Wildäsungsflächen dienen.

 

Darüber hinaus sollten die Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und Gemeinden angesprochen und dazu animiert werden, geeignete kommunale Flächen wie beispielsweise Randstreifen und Böschungen, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden, für die Anlage von Blühflächen zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollten die Kommunen sensibilisiert werden, nur geeignete Baumarten bei der Begrünung von öffentlichen Flächen zu verwenden. Auch hier könnte der Landkreis koordinierend, beratend und gegebenenfalls finanziell unterstützend tätig werden.

 

Einen Schwerpunkt möchten die Gesprächsteilnehmer auf die Nachwuchsförderung von Jungimkern legen. So könnten an interessierten Schulen AGs mit eigenem Bienenvolk eingerichtet und von erfahrenen Imkern betreut werde, wobei eine Unterstützung durch den Landkreis Fulda bei der Erstausstattung zur Haltung von Bienen hilfreich wäre. Auch sollten im Rahmen des bereits bestehenden Projekts „Bauernhof als Klassenzimmer“ vermehrt Besuche von Schulklassen bei Imkern gefördert und bei der Lehrerfortbildung auf die Thematik aufmerksam gemacht werden.

 

Weiterhin fänden es die Vertreter der Imkervereine wünschenswert, wenn beispielsweise in Neuhof und Hünfeld je ein Lehrbienenstand gefördert würde, um die Ausbildung der Jungimker praxisnäher zu gestalten und gezielt Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Als erster Schritt sollen zunächst die in Frage kommenden Flächen bei Landwirten und Kommunen für die Anlage von Blühflächen ermittelt werden. Danach müsste der Landkreis über die finanzielle Ausstattung und organisatorische Umsetzung eines Förderprogramms zur finanziellen Unterstützung der Bienenhaltung entscheiden.

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