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Naturschutzgebiet „Struthwiesen bei Kalbach“ ist ein wertvolles Biotop aus extensiv beweideten Grünflächen und naturnahen Wäldern

456-Struthwiesen3Etwa 15 Kilometer südlich von Fulda liegt das Naturschutzgebiet „Struthwiesen bei Kalbach“ in einer flachen, offenen Mulde zwischen Oberkalbach und Uttrichshausen inmitten eines stark bewaldeten Bergsattels.

Bei dem 37 Hektar großen, 1990 ausgewiesenen Schutzgebiet handelt es sich um ein Waldwiesenbachtal mit naturnahen Feuchtwaldbeständen, Moorbirkenwaldbereichen, kleinflächig vorhandenen artenreichen Borstgrasrasen, rudimentären Waldbinsen- und vereinzelten Kleinseggensümpfen sowie feuchten Hochstaudenfluren. Dieser für den Naturraum bedeutsame Feuchtbiotopkomplex weist neben einer bemerkenswerten Artenvielfalt auch eine Reihe von seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten auf.

Hinzu kommen Grünflächen, die den zentralen Teil des Naturschutzgebiets ausmachen. Sie wurden schon immer als Grünland genutzt, ein Teil wurde in früheren Jahrzehnten aufgeforstet oder der Sukzession überlassen. Von ihrer floristischen Zusammensetzung handelt es im Wesentlichen um Bergglatthaferwiesen. Aufgrund des kleinräumigen Wechsels der Standortbedingungen treten dabei immer wieder Unterschiede im Arteninventar auf. Die betreffenden Grünlandflächen werden entweder gemäht, extensiv mit Schafen nachbeweidet oder als Mähweide (mit Rindern oder Schafen) genutzt. Eine extensive Bewirtschaftung ist zur Erhaltung dieser sich durch eine große Artenvielfalt auszeichnenden Wiesenbestände erforderlich.

An die Grünflächen grenzen Waldbereiche an, die als Hainsimsen-Buchenwald, Waldmeister-Buchenwald oder als Auewälder mit Schwarzerle und Esche angesprochen werden können. Auch diese naturnahen standortgerechten Waldareale stellen wertvolle Bestandteile des Schutzgebiets dar. Ein ganz besonderen Waldlebensraum ist der Moorbirkenwald. Er gehört neben Borstgrasrasen, mageren Flachland-Mähwiesen und Erlen-Eschenwäldern mit zu den vorrangigen Lebensraumtypen, die für die Ausweisung von FFH(Flora-Fauna-Habitat)-Gebieten ausschlaggebend sind. Die zwei innerhalb des Wirtschaftswalds liegenden Areale des Moorbirkenwalds machen 0,2 Hektar aus.

Gemeinsam mit dem in der Nähe liegenden Naturschutzgebiet „Seifferts bei Oberkalbach“ zählen die Struthwiesen zum FFH-Gebiet „Frauenstein“, das 430 Hektar groß ist. Davon umfasst der Anteil des Moorbirkenwalds 3,3 Hektar. Da dieser Waldtyp in Hessen insgesamt nur eine Fläche von rund 80 Hektar einnimmt, kommt seiner Erhaltung sehr große Bedeutung zu. Außer den beiden aufgeführten Naturschutzgebieten gehört der südlich angrenzende große Bereich um den Frauenstein zum genannten FFH-Gebiet, das sich somit über die Gemarkungen Heubach, Oberkalbach und Uttrichshausen erstreckt.

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Umwelt & Tourismus