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Notunterkünfte für Flüchtlinge in Frankfurt, Wiesbaden und Hanau eingerichtet

Das Hessische Innenministerium hat am Sonntag die Städte Frankfurt, Wiesbaden und Hanau gebeten, kurzfristig Notunterkünfte für Flüchtlinge einzurichten. „Hessen hat allein in den letzten neun Tagen knapp 7.500 Menschen aufgenommen. In der letzten Woche haben wir fünf neue Außenstellen eingerichtet, sodass die wir neben der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen mittlerweile 21 Außenstellen betreiben.“ Der Minister unterstrich, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Standorte in Wiesbaden und Hanau als Reserve dienten. „Die Landesregierung steht dabei im ständigen Kontakt zu den Verantwortlichen der Städte, die schnell und mit großem Engagement reagiert haben“, sagte der Hessische Innenminister Peter Beuth heute in der Landeshauptstadt.

Die Anzahl der nach Hessen kommenden Flüchtlinge wird einer ständigen Lagebewertung unterzogen. Jedoch hängt die tatsächliche Zahl derer, die täglich in Hessen ankommen von einer Reihe Faktoren ab, die nicht vom Land Hessen beeinflussbar sind. „Die durch die Bundesregierung beschlossenen Grenzkontrollen greifen offenbar zurzeit, sodass sich der Zustrom etwas verlangsamt hat. Wir befinden uns aber nach wie vor in einer dynamischen Situation und bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor. Für uns Hessen ist entscheidend, dass der Zustrom hierher nicht ungesteuert, sondern in enger Abstimmung mit unseren südlichen Nachbarländern und der Bundespolizei geschieht“, so der Minister.

Die Notunterkünfte in Wiesbaden und Hanau werden noch im Laufe des heutigen Tages einsatzbereit sein und können jeweils bis zu 1.000 Personen aufnehmen – zurzeit werden sie noch nicht belegt und dienen als Reserve. In Frankfurt wurden bereits rund 600 Personen untergebracht. Die rasche Bereitstellung von Unterkünften für die ankommenden Flüchtlinge stelle das Land und seine Städte und Gemeinden zurzeit vor eine große Herausforderung. „Wir müssen uns dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe gemeinsam stellen und unserer humanitären Verpflichtung gegenüber den Hilfesuchenden nachkommen“, so der Minister. Die Kosten für die benötigten Materialien, den Verdienstausfall und für die Helferinnen und Helfer sowie für den Betrieb der Notunterkünfte trage das Land.

Der Großteil der Flüchtlinge kommt zurzeit am Frankfurter Hauptbahnhof an und wird dort zunächst erstversorgt, verpflegt und soll anschließend vornehmlich mit Bussen zu den neuen benachbarten Notunterkünften gebracht werden von wo sie zeitnah in eine Erstaufnahmeeirichtung verbracht werden. „Wir wollen unserer Verantwortung entsprechen und Menschen, die zu uns kommen, bei uns ordentlich aufnehmen. Dabei ist Hessen solidarisch mit Bayern und allen anderen Bundesländern“, machte Hessens Innenminister deutlich.

Die gestrige Entscheidung der Bundesregierung, vorübergehend Grenzkontrollen einzuführen, sei der richtige Schritt gewesen. „Es war ein wichtiges Signal nach außen, aber auch an unsere europäischen Partner, dass die humanitäre Verantwortung eben auch ein europäischer Wert ist und die europäischen Kollegen sich nicht darauf verlassen können, dass Deutschland alleine das Problem löst. Ich erwarte heute, dass in dem Europäischen Rat der Innen- und Justizminister sich die Kollegen darauf einigen, dass wir eine bessere Verteilung über ganz Europa hinweg bekommen“, sagte Beuth.

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Politik & Wirtschaft