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Franziskanerpater Erwin Ludwig Schmelz feierte seinen 100. Geburtstag

Er ist ein bescheidener, ruhiger Mensch. Aber entschieden in der Sache: Franziskaner-Pater Erwin Ludwig Schmelz (OFM), der im Kreis seiner Mitbrüder, Freunde und Gäste im Kloster Frauenberg seinen 100. Geburtstag feiern konnte. Für die Stadt Fulda übermittelte Stadtrat Wolfgang Arnold die Grüße von Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. Stationen aus dem Leben des Jubilars ließ Bruder Gerhard Busche, Hausvikar und Beauftragter für das Personal der Alten- und Krankenstation, Revue passieren. Wie engagiert Pater Erwin seinen Dienst versehen habe, beschrieb Gerhard am Beispiel eines Winter-Einsatzes zur Krankensalbung. Mit „Spikes und Russenkappe“ sei der Mitbruder damals unterwegs gewesen und habe pflichtbewusst allen Unbillen der Witterung getrotzt.

Pater Erwin gehört zu den wenigen noch lebenden Zeitzeugen jener Generation, die das Kaiserreich erlebt haben. 1915 wurde er in Dietershan geboren, besuchte das Franziskanerkolleg in Watersleyde in den Niederlanden – obwohl die Familie von Schreiner Schmelz nicht viel Geld hatte – und trat im Oktober 1936 in Salmünster in den Franziskanerorden ein. Der Militärdienst als Funker und die Gefangenschaft verhinderten die zeitnahe Ewige Profeß. Diese erfolgte erst kurz nach dem Krieg. 1948 wurde Pater Erwin schließlich von Bischof Dr. Johannes Diez auf dem Frauenberg zum Priester geweiht. In Kirchhain absolvierte er unter Pater Harald seine Kaplansjahre. Als weitere Stationen folgten die Pfarreien Mannheim und Kelkheim. 1973 folgte der Ruf nach Fulda, wo man ihn als Seelsorger für das „Herz-Jesu Krankenhaus und als Organisten brauchte“, wie Bruder Gerhard berichtete. Noch bis zum Alter von 87 Jahren bediente der gebürtige Dietershaner die Orgel. Seit 2008 gehört er der Altenstation des Klosters an, hat aber „solange es ging, immer noch die Messe gehalten“, sagte der Hausvikar anerkennend. „Pater Erwin kennt man eben als eifrigen Priester“. Bruder Gerhard bescheinigte dem Jubilar einen „wachen Verstand“ und wünschte ihm viel Kraft für all das, was er „im Herbst oder Dezember des Lebens“ zu tragen habe.

Idyllische Orte

Stadtrat Arnold gratulierte dem Franziskanerpater nicht nur im Namen des Oberbürgermeisters, sondern übermittelte auch die Grüße von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier. Früher hätten die Pfarreien von Lehnerz und Dietershan, dem Ort, wo Pater Erwin geboren wurde, im Wettbewerb gestanden. Heute gehöre auch Bernhards mit zum neuen Pastoralverbund St. Lioba. So wie Pater Erwin in jungen Jahren in einem idyllischen Dorf gelebt habe, lebe er jetzt an einem idyllischen Ort, wo er, wenn sich der Jubilar noch kräftigt anstrenge, auch noch den 105. Geburtstag feiern könne. So wie Fuldas älteste Bewohnerin.

Für eine besondere Überraschung sorgte der Petersberger Ernst Burkard. Er überreichte dem Jubilar ein Bild der Familie von Pater Erwin.

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