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„Tafelsilber“ der deutschen Einheit: 25 Jahre Schutz, Pflege und Entwicklung der Natur

In den letzten Wochen des Bestehens der DDR bereiteten weitsichtige Menschen wegweisende naturschutzpolische Entscheidungen vor. So konnte auf der letzten Sitzung des Ministerrates der DDR am 12. September 1990 als buchstäblich letzter Tagesordnungspunkt der „Beschluss zu den Verordnungen über die Festsetzung von Nationalparken sowie von Naturschutzgebieten und Landschaftsschutzgebieten von zentraler Bedeutung als Biosphärenreservate und Naturparke“ gefasst werden. Damit wurden fünf Nationalparke, sechs Biosphärenreservate (darunter die thüringische Rhön und die Erweiterung des seinerzeit schon bestehenden Biosphärenreservats Vessertal) und drei Naturparks ausgewiesen. Mit diesem kühnen, zukunftsgerichteten Verwaltungsakt gelang es, 4,5 % der Fläche der DDR unter hochrangigen Schutz zu stellen.

Wenig später gingen die 14 ausgewiesenen Gebiete als „Tafelsilber der deutschen Einheit“ in den Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik in bundesdeutsches Recht ein. So wurde das ostdeutsche Nationalparkprogramm ein bedeutender Beitrag zum Naturschutz im geeinten Deutschland.

Für den Freistaat Thüringen lieferte das Nationalparkprogramm den Grundstein für die heutigen Nationalen Naturlandschaften Thüringens, darunter die thüringische Rhön.

In einer Feierstunde in Berlin am 12. September 2015 wurde das 25-jährige Jubiläum der weitreichenden Entscheidung begangen. Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks eröffnete die Veranstaltung. Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrich in einer Videobotschaft die herausragende Bedeutung der vor einem Vierteljahrhundert getroffenen Weichenstellungen zum Wohle der Natur. Prof. Michael Succow und der ehemalige Bundesumweltminister Prof. Dr. Klaus Töpfer erinnerten in ihren Vorträgen an die damalige Zeit der fieberhaften Erarbeitung des Nationalparkprogramms.

Foto: Guido Pohlmann Vorstandsvorsitzender des Verbandes EUROPARC Deutschland (Dachverband der Nationalen Naturlandschaften) zusammen mit zwei Männern der ersten Stunde: Prof. Dr. Michael Succow (einer der Gründungsväter des Nationalparkprogramms) und Karl-Friedrich Abe, von Anfang an bis heute Leiter der thüringischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön (von links)

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