Logo

Kreistagsvorsitzender Franz Rupprecht feierte seinen 75. Geburtstag – Pädagoge, Politiker und Spurensucher


Am 1. September ist Franz Rupprecht 75 Jahre alt geworden. Man kennt den Lütterer als Vorsitzenden des Kreistages, als ehemaligen Rektor der Fuldaer Geschwister-Scholl-Schule und als Autor heimatgeschichtlicher Literatur. Rupprecht ist ein Politiker, Pädagoge und Spurensucher, der sich für Details interessiert, eine gute Vorbereitung schätzt und gerne viel arbeitet.

Eine „Doppelstunde“ mit dem einstigen Volksschullehrer reicht kaum aus, um die wichtigsten Lebensstationen, die prägendsten Erfahrungen und die schönsten Erinnerungen des Jubilars zu notieren. Rupprecht weiß Vieles und vor allem Spannendes zu berichten – unter anderem über seine schlesischen Wurzeln, die Vertreibung aus seinem Geburtsort Kieslingswalde, den Lageraufenthalt in der Lausitz, die Kindheit in Sachsen und später in Hessen. Im Eichenzeller Ortsteil Lütter ist Franz Rupprecht seit 1957 zu Hause.

Ehrgeiz und Zielstrebigkeit sind wohl Charakterzüge des 75-Jährigen, der in seiner Jugend als Torwart in der Lütterer Fußballmannschaft gespielt hat. Die Freude an Verantwortung und das Streben nach vorne spiegeln sich auch in der Vita wieder. 1965 begann Rupprecht, der in Gießen Lehramt für Volks- und Realschulen studiert hat, seinen Dienst als außerplanmäßiger Lehrer an der Geschwister-Scholl-Schule in Fulda. Dort unterrichtete er 16 Jahre lang, bevor er 1981 an die Cuno-Raabe-Schule wechselte und das Amt des Konrektors bekleidete.

Zwei Jahre später wurde Franz Rupprecht Rektor der Athanasius-Kircher-Schule in Fulda. 1986 schloss sich der Kreis in der Geschwister-Scholl-Schule, an der Rupprecht bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2005 als Rektor tätig war. „Auf meine Tätigkeit als Lehrer und als Rektor blicke ich mit Zufriedenheit zurück“, sagt der Pädagoge, der bis auf Chemie alle Fächer unterrichtet hat. Bis heute pflegt er den Kontakt zu früheren Kollegen. Nicht nur gemeinsame Erinnerungen, sondern auch die Liebe zur Musik verbindet die Pensionäre. Denn seit den 1970er Jahren wird gemeinsam im „Lehrer-Chor“ gesungen und einmal wöchentlich geprobt.

Rupprechts Tenorstimme wird seit über 40 Jahren auch in der Kommunalpolitik gehört. Begonnen hat Rupprecht, der seit 1970 Mitglied der CDU ist, mit dem Amt des Schriftführers der Gemeindevertretung Lütter; später wurde er Vorsitzender der Gemeindevertretung Eichenzell. Seit 1989 ist Rupprecht Mitglied des Kreistags des Landkreises Fulda und seit 1999 dessen Vorsitzender. Darüber hinaus war und ist der 75-Jährige in zahlreichen Ausschüssen und Gremien aktiv. „In der Politik ist es eigentlich dasselbe wie in der Schule“, meint der Jubilar schmunzelnd, „ich muss sehen, dass nur einer redet.“ In besonderer Erinnerung geblieben seien ihm Gespräche mit den bekannten Bundespolitikern Hans Dietrich Genscher und Bernhard Vogel. Seine Rede zum Abschied des früheren Landrats Fritz Kramer sowie die dreimalige Leitung des Wahlvorbereitungsausschusses zur Wahl des Ersten Kreisbeigeordneten seien ebenfalls besondere Ereignisse gewesen.

In seiner Freizeit beschäftigt sich Franz Rupprecht gerne mit der Heimatgeschichte. Zum Lütterer Gemeindejubiläum, das kürzlich gefeiert wurde, hat der passionierte Historiker an einer Chronik mitgewirkt. Die Kirchenbücher, die bis ins Jahr 1666 zurückreichen, hat Rupprecht auch für persönliche Recherchen gewälzt. Denn sein Wissen über die familiären Wurzeln und die schlesische Heimat sowie die Geschichte seines Lebens hat der Vater zweier Töchter in den vergangenen Jahren niedergeschrieben. In Kürze sollen die Zeilen in Buch-Form gebracht werden.

Seiner Frau Maria hat der stets beschäftige Pensionär übrigens versprochen, demnächst öfter daheim zu sein. Im Moment stehen monatlich gut zehn Veranstaltungen im Kalender. Am Geburtstag war dort ein Ausflug eigetragen. Mit der Familie ging es nach Saarburg und zu einem bekannten Weingut. Dort wurde mit einem Glas Riesling auf den Ehrentag angestoßen.

Categories:

Alle Nachrichten