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Christina Kreis neue Leiterin der Staatsanwaltschaft Fulda

Justizministerin Eva Kühne-Hörmann hat heute Frau Christina Kreis zur neuen Leiterin der Staatsanwaltschaft Fulda ernannt. Zuvor war sie Vizechefin der Staatsanwaltschaft Hanau.

„Sie haben fast auf den Tag genau vor 20 Jahren Ihre staatsanwaltliche Arbeit in der hessischen Justiz aufgenommen. In diesen Jahren haben Sie viele interessante Stationen, etwa bei der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main, bei der Bundesanwaltschaft und im Bundesministerium der Justiz durchlaufen. Diese Erfahrungen können Sie jetzt als Leiterin der Staatsanwaltschaft Fulda hervorragend einsetzen“, so die Justizministerin anlässlich der Urkundenübergabe.

„Die Staatsanwaltschaften üben eine wichtige Funktion in unserem Rechtsstaat aus, denn sie führen die strafrechtlichen Ermittlungsverfahren und tragen dafür Sorge, dass Straftaten mit rechtsstaatlichen Mitteln aufgeklärt werden. Die Zahl der Neueingänge lag im Jahr 2014 bei insgesamt 359.784 Verfahren. Hessens 402 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte sowie 116 Amtsanwältinnen und Amtsanwälte haben im vergangenen Jahr insgesamt 356.069 Ermittlungsverfahren abgeschlossen. Die statistischen Zahlen vermitteln aber nur einen verkürzten Eindruck von dem hohen Arbeitseinsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hessischen Staatsanwaltschaften, denn die strafrechtlichen Ermittlungen werden zudem langwieriger, komplexer und arbeitsintensiver, etwa im Bereich der Wirtschaftskriminalität“, so die Justizministerin.

„Gerade bei der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität kommen der Vermögensabschöpfung und der Rückgewinnungshilfe eine besondere Bedeutung zu. Kriminellen Organisationen, Banden und Einzeltätern muss ihr ‚Betriebskapital‘ für weitere kriminelle Handlungen wirksam entzogen werden. Verbrechen darf sich nicht lohnen und das muss auch die Maßgabe bei den aktuellen Diskussionen um eine Reform der Vermögensabschöpfung sein“, so die Justizministerin, die ergänzte: „Allein im Jahr 2014 sind von hessischen Staatsanwaltschaften und dem Hessischen Landeskriminalamt insgesamt ca. 51 Millionen Euro aus Straftaten vorläufig sichergestellt worden.“

An Frau Kreis gerichtet: „Ich weiß, dass Sie mit dem Thema ‚Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität‘ sehr gut vertraut sind, weil Sie zum Beispiel in Ihrer Zeit im Bundesjustizministerium an dem Gesetzentwurf zur Stärkung der Rückgewinnungshilfen bei Straftaten mitgewirkt haben. Sie bringen aber nicht nur ein hervorragendes fachliches Können, sondern auch die Erfahrung im Führen einer Behörde mit, die Sie sich als stellvertretende Leiterin der Staatsanwaltschaft Hanau erworben haben. Mit dem neuen Amt werden Sie Chefin von 13 Staatsanwältinnen und Staatsanwälten, sechs Amtsanwältinnen und Amtsanwälten sowie von 53 weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Darüber hinaus ist es für mich immer auch eine große Freude, wenn Frauen leitende Positionen übernehmen. Damit werden vier der insgesamt neun staatsanwaltschaftlichen Behörden in Hessen von Frauen geführt“, so die Justizministerin, die fortfuhr: „Für Ihre neue Aufgabe wünsche ich Ihnen Tatkraft, weiterhin viel Engagement und Erfolg.“

 

Christina Kreis wurde am 9. Mai 1966 in Gießen geboren. Nach dem Abitur in Wetzlar begann sie 1985 das Studium der Rechtswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. 1991 legte sie ihr erstes juristisches Staatsexamen ab. Ihren Vorbereitungsdienst im Landgerichtsbezirk Limburg a.d. Lahn begann sie im Januar 1992. Ihr zweites juristisches Staatsexamen absolvierte sie im November 1994.

Im Jahr 1995 wurde sie zur Richterin auf Probe mit Dienstleistungsauftrag bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt berufen. Im März 1998 erfolgte die Ernennung zur Staatsanwältin im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt.

Im März 2000 folgte eine Abordnung an die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, wo sie im Bereich der Personal-Eingreifreserve eingesetzt war. Im Zeitraum vom 1. Dezember 2001 bis 29. Februar 2008 folgten weitere Abordnungen als wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe sowie an das Bundesministerium der Justiz.

Im März 2008 wurde sie an die Staatsanwaltschaft Gießen versetzt. Mit Wirkung vom 1. Dezember 2008 wurde sie zur Oberstaatsanwältin als Abteilungsleiterin der Staatsanwaltschaft Gießen ernannt; am 4. Februar 2010 folgte die Übertragung des Amtes auf Lebenszeit.

Im Jahr 2012 erfolgte die Ernennung zur stellvertretenden Leiterin der Staatsanwaltschaft Hanau.

Mit Wirkung vom 23. September 2015 wird sie zur neuen Leiterin der Staatsanwaltschaft Fulda ernannt.

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