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„Weihe – präsent sein“

„Wie kann man in dieser Zeit Priester sein oder Priester werden wollen, keine Partnerschaft, kein Sex – ist dass denn alles angemessen?, arbeiten weit über das gesetzliche Pensionsalter hinaus – man könnte es doch auch einfacher haben  – ist er vielleicht übergeschnappt?- Und trotzdem: Priester werden, auch wenn es wenige sind, die sich aufmachen. Ich wende mich jetzt einmal an die Eltern: Was für ein Gefühl ist es, wenn ihr Sohn sagen würde „Ich will Priester werden.“ Würden sie ihn unterstützen?“, fragte Pater Wolf. Um diese Frage zu unterstreichen legte er einem Messdiener die Stola um. Es sind zarte Berufungen, die gehegt und gepflegt werden wollen – dazu braucht es auch die Gemeinde, die ihre Priester stützen. Wir brauchen Menschen, die um solche Berufungen beten und Berufungen weiter im Gebet begleiten. Und Bitte nicht wundern, wenn jemand aus der Familie diesen Ruf hört!“ Der Pater berichtete von seiner Berufung, eigentlich hätte seine Mutter gedacht, dass sein Zwillingsbruder sicher mal Priester wird, denn er war der Fromme, er hingegen… naja. Weiter erzählte er mit einem Lächeln von Bischof Bejoy dela Cruz OMI aus Bangladesch, der zum Klosterparkfest in Hünfeld zu Gast war, wie er Priester wurde: Er hatte zu Hause acht oder neun Geschwister und seine Mutter betete darum, dass einer aus der Familie ein Priester wird. Mit 18 Jahren hat er festgestellt, dass er der einzige Junge war, sonst hatte er nur Schwestern. „In der Welt voll Irrungen und Wirrungen müssen Gemeinde und Priester zusammenstehen – geht also gut mit euren Priestern um. Es tut weh, wenn ein Priester seinen Weg aufgibt – aus welchen Gründen auch immer. Priester sind Diener Gottes, die sich wirklich um das Seelenheil der Gläubigen kümmern und handeln im Auftrag Gottes. Sie leben eine Berufung – nicht nur ein Job – die Berufung hat mit dem ganzen Menschen zu tun – Gott hat mit dem ganzen Menschen zu tun. Ein Priester ist auch Mensch, er kann auch grantig sein oder trifft auch mal falsche Entscheidungen und bedarf der Erlösung, aber es geht ihm um die Verkündigung des Gottesreiches – in der Messe handelt er stellvertretend als sichtbares Zeichen im Namen Gottes. Wir sind gemeinsam auf den Weg.“ ,so Pater Martin Wolf. Zum Abschluss seiner Predigt fügte er an:

Der Priester ist verunsichert
•       predigt er länger als zehn Minuten, gilt er als Kirchenleerer;
•       predigt er kürzer, dann hat er sich schlecht vorbereitet;
•       spricht er bei der Predigt laut, dann schreit er;
•       spricht er normal, dann versteht man ihn nicht;
•       besitzt er ein Auto, dann ist er zu weltlich gesinnt;
•       besitzt er kein Auto, dann geht er nicht mit der Zeit;
•       wenn er Hausbesuche macht, ist er nie zuhause;
•       wenn er immer zuhause ist, macht er keine Hausbesuche;
•       wenn er um Spenden bittet, ist er auf Geld aus;
•       wenn er es nicht tut, hält er sich dafür zu vornehm;
•       wenn er sich im Beichtstuhl Zeit nimmt, macht er es zu lang;
•       wenn er es kurz macht, fertigt er die Leute ab;
•       beginnt er die Messe pünktlich, dann geht seine Uhr vor;
•       beginnt er etwas später, dann hält er die Gemeinde auf;
•       renoviert er die Kirche, dann wirft er das Geld hinaus;
•       tut er das nicht, dann lässt er alles verkommen;
•       ist er jung, dann hat er keine Erfahrung;
•       ist er alt, dann soll er sich bald pensionieren lassen;
•       solange er lebt, hat er immer Leute, die alles besser wissen;
•       wenn er stirbt, ist keiner da, der ihn ersetzt!
(Quelle:http://www.st-nikolaus-hagen.de/spirituelles/humor03.html)

An den Gottesdienst schloss sich eine Lichterprozession zum Marienküppel an, anschließend war geladen zum gemütlichen Ausklang in der Rhönklubhütte, an der zahlreiche Gemeindemitglieder teilnahmen.

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Kirche