Prof. Dr. Bonzel nach 26 Jahren als wissenschaftlicher Leiter des PCI-Seminars verabschiedet
Herzkatheter-Eingriffe haben die Medizin revolutioniert: Schwerste Herzerkrankungen werden heute über eine kleine Punktion in der Leiste oder am Handgelenk behandelt, große Operationen immer seltener benötigt.
Aber auch eine Herzkatheterbehandlung hat Risiken. In jedem Einzelfall muss überlegt werden, ob eine klassische Herzoperation die bessere Alternative wäre. Um diese Fragen zu besprechen und neue Methoden zu diskutieren, trafen sich erneut mehr als 150 Kardiologen aus ganz Deutschland Ende September in Fulda zum 26. PCI-Seminar des Herz-Thorax-Zentrums Fulda.
„Ich bin sehr zufrieden mit der Resonanz“, so Prof. Dr. Volker Schächinger, Direktor der Medizinischen Klinik I (Kardiologie) des Herz-Thorax-Zentrums des Klinikums Fulda und Organisator des Kongresses. „Das besondere an unserem Kongress ist, dass wir auf Augenhöhe von Untersucher zu Untersucher gemeinsam mit den Teilnehmern praktische Fälle aus dem Alltag zeigen, diskutieren und aus verschiedenen Richtungen beleuchten“, erläutert Prof. Schächinger. Die intensive Mitarbeit der Herzchirurgie des Klinikums Fulda unter Leitung von Priv.-Doz. Dr. Hilmar Dörge trägt dazu einiges bei. Mit Live-Demonstrationen und Aufzeichnungen von Herzkatheteruntersuchungen wird großer Wert auf die praktischen Aspekte gelegt. Damit folgt der Kongress der Intention des Kongress-Gründers, Prof. Dr. med. Tassilo Bonzel, der alle bisherigen 26 PCI-Seminare wissenschaftlich geleitet hat. Zur Verabschiedung von Prof. Bonzel aus dieser Position hielt Prof. Schächinger eine Laudatio
In einem bemerkenswerten Festvortrag ließ Prof. Bonzel, bis 2009 Direktor der Kardiologie des Klinikums Fulda, die Geschichte der so genannten interventionellen Kardiologie (Herzkatheter-Techniken), zu deren Pionieren er gehörte, Revue passieren.
Das „PCI-Seminar“, eng verknüpft mit der Entwicklung der Kathetertechniken, wurde 1989 in Fulda gegründet und wird seit 2006 gemeinsam mit der Kerckhoff Klinik in Bad Nauheim (Direktor Prof. Dr. Christian Hamm) an beiden Standorten im Wechsel durchgeführt. Mehr als 20 Experten aus Universitätskliniken, Krankenhäusern und Praxen aus ganz Deutschland unterstützten die Ärzte und Ärztinnen des Herz-Thorax-Zentrums Fulda bei Referaten und Diskussionen auf dem Kongress in diesem Jahr. „Wir freuen uns nicht nur über den großen Zuspruch, sondern ganz besonders auch darüber, dass ein Kongress dieser Größenordnung komplett eigenständig durch das Team des Herz-Thorax-Zentrums organisiert wird“, so Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand des Klinikums Fulda „Meine Anerkennung und mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HTZ.“