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Fachausschuss berät kreis- und länderübergreifende Strukturen im Rhön-Tourismus Tourismus und Dachmarke unter einem Dach?

Es ist ein Prozess, der schon viele Jahre Vorlaufzeit hatte und nun Fahrt aufnehmen könnte: die Kreis- und Ländergrenzen überschreitende Vermarktung der Rhön. Dass eine gemeinsame Sache sinnvoll und zielführend gleichermaßen sein kann, hat die Dachmarke Rhön GmbH gezeigt, die seit 2008 ausgewählte hessische, bayerische und thüringische Rhönprodukte vermarktet.

Über eine Neustrukturierung der Dachmarke und die Einführung einer länderübergreifenden Organisation für die touristische Entwicklung der Destination Rhön hat in seiner jüngsten Sitzung der Ausschuss für Wirtschaft, Planung und Verkehr des Fuldaer Kreistags beraten. Diskussionsgrundlage bildete ein Grundsatz- und Strategiepapier, das von der Berliner Un-ternehmensberatung BTE entwickelt worden ist. Dr. Alexander Schuler, Geschäftsführer der BTE, skizzierte die Ausgangssituation sowie die Chancen und Herausforderungen einer Neustrukturierung.

Bis dato gebe es weder eine einheitliche Marketingstrategie, noch die entsprechenden In-strumente, um das Profil der Rhön schärfen zu können. Zudem mangele es an einer überge-ordneten Koordination der zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen. Die Kommu-nikation der zahlreichen Akteure untereinander und über die fünf Landkreise der Rhön hin-weg sei zwar gegeben, werde aber noch nicht in erforderlichem Umfang gepflegt. Das große Potenzial der Rhön werde bislang nur unzureichend genutzt. Denn neben der Vermarktung regionaler Produkte gebe es auch eine Vielzahl an touristischen Dienstleistungen sowie län-derübergreifende Handlungsfelder.

Eine gemeinsame Strategie von fünf Landkreisen könnte sich aus Sicht des Unternehmens-beraters in einer neuen Organisation wiederspiegeln, die sich den drei zentralen Geschäfts-feldern Destinationsmanagement, Markenmanagement sowie Standort- und Regionalmana-gement widme. Dabei könne auf den bestehenden Strukturen aufgebaut werden. „Wir emp-fehlen, Tourismus und Dachmarke unter ein Dach zu bringen, Wissen und Kompetenz zu bündeln und eine zentrale Einheit für übergeordnete Managementprozesse mit klarer Füh-rungs- und Weisungskompetenz einzurichten.“

Zudem seien Kompetenzcenter in Bayern, Hessen und Thüringen sinnvoll. Dr. Schuler for-mulierte es wie folgt: „Zentrale Kompetenz bei gleichzeitig dezentraler Präsenz“. Als neue Organisationsstruktur sei die Umwandlung der Dachmarke Rhön GmbH vorstellbar, vorab seien aber auch noch neue Vorgaben im EU-Beihilfe-, Vergabe- und Steuerrecht zu berück-sichtigen.

Nach der Vorstellung des Grundsatzpapiers wurden Struktur-, Finanzierungs- und Personal-fragen diskutiert. „Der Rhön-Tourismus ist eine wirtschaftliche Förderdimension. Bei dem, was wir im Tourismus erreichen wollen, stoßen wir mit den bestehenden Strukturen an unse-re Grenzen. Deshalb ist eine intensive und effiziente Zusammenarbeit notwendig“, verdeut-lichte Landrat Bernd Woide, der diesbezüglich von einem Grundkonsens in allen Rhön-Landkreisen ausgeht. Entscheidend sei nicht nur das Ziel, sondern auch der Prozess. Ab-schließend formulierte der Fachausschuss eine Empfehlung an den Kreistag.

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Umwelt & Tourismus