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GRÜNE zur FDP-Kritik an der Jagdverordnung

Seitdem der Ex-Landtagsabgeordnete Mario Döweling (FDP) sich wieder in den Niederungen der Vogelsberger Kreispolitik bewegt, kennt er nur noch ein Ziel: Er will wieder in den Landtag. Jeder der sich dagegen stellt, muss sich seinem Vorwurf ausgesetzt sehen, undemokratisch zu sein.  Es sei die Frage erlaubt, ob dem Jäger und Lehrer Döweling dazu nichts zu schade ist. Während andere Kreistagsabgeordnete mitunter auch mal ein Thema anfassen, das nicht nur aus ihrem eigenen Lebenshorizont stammt, sind die Themen Schule und Jagd, das Revier von Mario Döweling. Hier sieht er die Chance, Landespolitik und die Verbesserung seiner eigenen Arbeitsbedingungen in Personalunion zu machen.

Andere Dinge interessieren ihn weniger. So war er zwar der Meinung, der Kreistag solle sich nicht in die Auseinandersetzung der Erzieherinnen mit den öffentlichen Arbeitgebern einmischen, doch wenn es um die Auseinandersetzung der Jäger mit dem Land Hessen geht, ist das etwas anderes. Hier geht es ja um ihn, bzw. eine Möglichkeit die Kreiskoalition über Landesthemen zu spalten.

Für dieses Ziel muss auch die Tierwelt des Vogelsbergs leiden. Ein Originalzitat aus der Presserklärung der FDP spricht für sich, bzw. gegen Herrn Döweling: „Durch die Verpachtung unserer schönen und artenreichen Vogelsberger Jagdreviere wird eine erhebliche Wertschöpfung hier im ländlichen Raum generiert…“ Die Jagd und das Töten von Tieren wie Hase, Stockente, Graugans, und insbesondere das Töten seltener Tierarten wie Rebhuhn und Hermelin stellt also laut Herrn Döweling Wertschöpfung, also ein Wirtschaftsgut dar.
Und genau an dieser Stelle geht es uns zu weit. Wir sehen zwar ein, dass die Jagd in begrenztem Umfang sein muss, um u.a. das aus dem Gleichgewicht gekommenen Jäger-Beute Verhältnis auszugleichen. Wir danken auch den Jägern, die sich diesem Ziel verschrieben haben, um so zum Beispiel den Wald vor zu starken Verbissschäden durch Rehe zu schützen. Aber wir sehen nicht ein, dass die Jagd, also das Töten von Tieren, den niederen Zielen Spaß haben und Geld einbringen untergeordnet werden soll. Das muss unserer Meinung nach nicht begründet werden. Oder kann irgendjemand außer Herrn Döweling und seinen Jagdfreunden einen Sinn darin sehen, das letzte Vogelsberger Hermelin ausgestopft als Trophäe in einem Jagdclub präsentiert zu bekommen?  Auf diese Weise wird der von den Jägern gepriesene Artenreichtum des Vogelsbergs zerstört.
Die neue hessische Jagdverordnung will unter anderem dieses Artensterben verhindern. Jagd nur aus Spaß an der Jagd, auf seltene Tiere, oder auf Hauskatzen, Hunde und Fuchswelpen, wird von der Mehrheit der Bürger abgelehnt.

DIE GRÜNEN hatten in der letzten Kreistagssitzung gemeinsam mit SPD und FW beantragt, eine Resolution der FDP mit der Forderung die hessische Jagdverordnung zu stoppen, von der Tagesordnung zu nehmen und empfohlen, das Thema zunächst unter Anhörung des Für und Wieder im Ausschuss zu diskutieren. Herr Döweling meinte, für Diskussionen sei es zu spät, da die Anhörungsfrist schon um sei.

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Politik & Wirtschaft