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Kultusminister gratuliert Alsfelder Oberstufenschülern für hervorragende Forschungsarbeit am Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg (Ohm)

Preisverleihung des Wettbewerbes „Oberstufe forscht“ durch den Hessischen Kultusminister am Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg (Ohm). V.l.n.r Hessischer Kultusminister Prof. Dr. R.-Alexander Lorz, die Professoren des Kompetenzteams Ökotoxikologie Gießen/Homberg: Harald Platen (THM), Rolf-Alexander Düring (JLU), Hans-Werner Koyro (JLU), Klaus Peter Ebke (FNU), Die Preisträgerinnen: Lisa-Marie Jäckel (Alsfeld-Altenburg) Nelly Rachimow (stellvertretend für Ihre Schwester Irina, Nieder-Ohmen), Jiali Ye (Alsfeld) und die betreuende Lehrerin Frau Dr. Ulrike Laube.

Preisverleihung des Wettbewerbes „Oberstufe forscht“ durch den Hessischen Kultusminister am Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg (Ohm). V.l.n.r Hessischer Kultusminister Prof. Dr. R.-Alexander Lorz, die Professoren des Kompetenzteams Ökotoxikologie Gießen/Homberg: Harald Platen (THM), Rolf-Alexander Düring (JLU), Hans-Werner Koyro (JLU), Klaus Peter Ebke (FNU), Die Preisträgerinnen: Lisa-Marie Jäckel (Alsfeld-Altenburg) Nelly Rachimow (stellvertretend für Ihre Schwester Irina, Nieder-Ohmen), Jiali Ye (Alsfeld) und die betreuende Lehrerin Frau Dr. Ulrike Laube.

Unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier lernten im September 2014 300 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufen aus Alsfeld, Lauterbach, Marburg, Grünberg und Gießen in Homberg (Ohm) am Forschungszentrum Neu-Ulrichstein Feldforschung zur Bewertung von Chemikalien für die Umwelt kennen. In dem hier ausgelobten Forschungs-Wettbewerb, „Wie wirkt eine weggeworfene Zigarettenkippe auf die Umwelt?“ gewannen drei Schülerinnen der Albert-Schweizer-Schule in Alsfeld.

Am 28.Oktober 2015 überreichte nun der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz den Preisträgerinnen die Urkunde der Fachgesellschaften SETAC GLB (Society of Environmental Toxicology and Chemistry) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) mit einem geldwerten Preis von 1000,- € und verschaffte sich einen Eindruck von der Forschungs- und Lehreinrichtung in Homberg (Ohm) Neu-Ulrichstein.

Mit der Absicht das Forschungsgebiet der Ökotoxikologie in die Schulen zu tragen, haben die beiden Fachgesellschaften SETAC GLB (Society of Environmental Toxicology and Chemistry) und die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) letztes Jahr einen Wettbewerb ausgeschrieben. „Wie wirkt sich eine Zigarettenkippe, die direkt in die Natur gelangt, auf die Umwelt aus?“ Derartige Untersuchungen zur Umweltrisikoabschätzung werden in dem Fachbereich „Ökotoxikologie“ bearbeitet. Die Ökotoxikologie ist die Lehre über die Wirkung von Chemikalien auf die belebte Umwelt, Pflanzen und Tiere. Dieses Forschungsgebiet hat in den letzten Jahren immens an Bedeutung gewonnen, denn es ist wichtig die schädliche Wirkung von Substanzen zu ermitteln, bevor sie in die Umwelt gelangen. Aus diesem Grunde verstärken auch erste Universitäten dieses Angebot in ihrer Lehre.

Der hessische Kultusminister lässt sich ökotoxikologische Untersuchungsverfahren vorstellen. Hier die Beprobung einer Regenwurmpopulation zur Untersuchung der Auswirkung von Pflanzenschutzmitteln auf Regenwürmer. V.l.n.r. Vater einer Preisträgerin Herr Jäckel, Laborleiterin Petra Stegger, Mutter einer Preisträgerin Frau Ye, Minister Prof. Dr. R. A. Lorz, Stellv. Schulleiter der Adolf-Reichwein-Schule-Marburg Herr R. Petri, Prof. Dr. H.-W- Koyro von der JLU-Gießen, Mario Cimiotti, Lehrer der Albert-Schweizer-Schule Alsfeld.

Der hessische Kultusminister lässt sich ökotoxikologische Untersuchungsverfahren vorstellen. Hier die Beprobung einer Regenwurmpopulation zur Untersuchung der Auswirkung von Pflanzenschutzmitteln auf Regenwürmer. V.l.n.r. Vater einer Preisträgerin Herr Jäckel, Laborleiterin Petra Stegger, Mutter einer Preisträgerin Frau Ye, Minister Prof. Dr. R. A. Lorz, Stellv. Schulleiter der Adolf-Reichwein-Schule-Marburg Herr R. Petri, Prof. Dr. H.-W- Koyro von der JLU-Gießen, Mario Cimiotti, Lehrer der Albert-Schweizer-Schule Alsfeld.

Die Fachgesellschaften freuten sich über das große Interesse bei Lehrern und Schülern für dieses wichtige Themengebiet. So beteiligten sich 17 Lehrkräfte der genannten Schulen an einer Fortbildung zum Thema Ökotoxikologie in der Schule, um die Themen der Ökotoxikologie für den Unterricht aufzubereiten. An dem Wettbewerb nahmen Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulen teil. Drei Schülerinnen der Albert-Schweizer-Schule in Alsfeld konnten mit ihrer Arbeit die Jury überzeugen: Irina Rachimow aus Nieder-Ohmen, Jiali Ye aus Alsfeld und Lisa-Marie Jäckel aus Alsfeld-Altenburg legten gemeinsam ihre Arbeit zur ökotoxikologischen Untersuchung von Zigaretten vor. Für ihr Vorgehen wählten sie drei Organismengruppen aus: Wasserflöhe, Gartenkresse und Hefe, stellvertretend für Mikroorganismen bzw. Pilze. Mit jeder Organismengruppe führten sie Belastungstests mit jeweils einer wässrigen Lösung aus Tabak und abgerauchten Zigarettenkippen durch. „Insgesamt war die Vorgehensweise hier sehr professionell“, beschreibt Prof. Dr. Klaus Peter Ebke die Vorgehensweise der Schülerinnen. „Sie haben die drei Versuchsreihen selbst konzipiert und konsequent durchgezogen, analytisch begleitet und auch alle wichtigen Rahmenbedingungen für die Durchführung mit den lebenden Organismen gemessen und dokumentiert. Die Lösungen mit den Zigarettenkippen wirkten auf die Wasserflöhe stark toxisch, während Pflanzen und Hefe keine Schädigungen durch die Zigarettenkippen-Lösung aufzeigten. Also ein differenziertes Bild. Versuche in der Ökotoxikologie sind häufig sehr kompliziert und die Kenntnis über die einzelnen Organismen sind sehr wichtig, um dann die richtigen Schlüsse zu ziehen.“

Der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz beglückwünschte stellvertretend für den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier die Schülerinnen und die Veranstalter zu dem gelungenen Wettbewerb. „Es ist schön zu sehen, dass Angebote der Forschungseinrichtungen wie dieser tolle Wettbewerb von den Schulen so gut angenommen werden und so die Themen frühzeitig an die Schüler vermittelt werden können.“ Schule wie Politik können durch die Vermittlung von theoretischem Wissen nie so viel beitragen, wie dies im Rahmen eines praktischen Wettbewerbes geschieht. Die Frage der Wirkung von Chemikalien auf die Umwelt ist dabei eine überaus praktische und wichtige Wissensvermittlung für den Alltag unserer Schülerinnen und Schüler. Ich bin mir zudem sicher, dass Wettbewerbe wie dieser außerdem die sehr wichtige Nachwuchsarbeit fördern und zu einer soliden und zukunftsfähigen Forschung beitragen.

Prof. Dr. Rolf-Alexander Düring stellt anschließend die Entwicklung des Lehrgebietes der Ökotoxikologie in Gießen und Homberg (Ohm) dar und erläutert die Ziele, die die Kompetenzgruppe Ökotoxikologie bestehend aus vier Professoren der THM Technische Hochschule Mittelhessen, der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) mit Ihren Fachbereichen 08 und 09 und dem FNU Forschungszentrum Neu-Ulrichstein bisher für die Ausbildung der Studierenden erreicht haben. Der Minister lobt die gute Vernetzung, die hier in beeindruckender Weise unterschiedliche Schultypen, Hochschulen, Universitäten, und öffentliche wie private Forschungseinrichtungen verbindet. Ein sehr umfassendes und nachhaltiges Prinzip, das Lehrer, Schüler, Auszubildende und Studierende gleichermaßen erreicht. Studenten treffen regelmäßig auf Forscher in der Praxis und auf Schüler der gymnasialen Oberstufen (Biologie und Chemie-Leistungskurse) und auszubildende Biologie und Chemie-Laboranten und verbringen gemeinsame Tage. Kleine Wettbewerbe motivieren die Schüler anschließend zur Vertiefung. Der Höhepunkt ist sicherlich in diesem Jahr der Wettbewerb der beiden Fachgesellschaften „Oberstufe forscht“.

Die Veranstalter danken noch einmal ausdrücklich den Sponsoren:

Sparkasse Oberhessen,
Firma MAGV Laborbedarf Rabenau,
Bosch KWK Systeme GmbH, Lollar,
Mittelhessische Wasserbetriebe,
Stadtwerke Gießen,
Sparda Bank Hessen eG,
Alsfelder Brauerei,
Ferrero, Stadtallendorf und
private Spender aus Homberg

Veranstalter:
Der SETAC EUROPE – German-Language-Branch e. V. (SETAC GLB, ca. 350 Mitglieder) ist der deutschsprachige Zweig der Society of Environmental Toxicology and Chemistry (SETAC), der weltweit einflussreichsten Organisation in der angewandten Ökotoxikologie. Schwerpunkte des SETAC-GLB sind die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Verbesserung der Ausbildung in der Ökotoxikologie und Umweltchemie.

Die Fachgruppe Umweltchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh), die sich ebenfalls mit dem Verbleib von Chemikalien in der Umwelt und deren Wirkung auf Organismen und Lebensräume beschäftigt, umfasst ca. 800 Mitglieder und unterstützt insbesondere Nachwuchswissenschaftler und die Harmonisierung der fachspezifischen Aktivitäten auf europäischer Ebene.

Foto: Dr. Lászlo Dören, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung stellt Gewässerorganismen vor, die in den Untersuchungen rund um die Ökotoxikologie eine Rolle spielen. V.l.n.r.: Dr. Lászlo Dören, Hauptamtsleiter in Homberg Markus Haumann, Peter Eschke von den Mittelhessischen Wasserbetrieben, Hessischer Kultusminister Prof. Dr. R.-Alexander Lorz.

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