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Um artgerechte Tierhaltung bei Investitionen bemüht

Wie werden Tierschutz und Tierwohl bei der Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft umgesetzt? Das war die zentrale Frage einer landwirtschaftlichen Fachexkursion, bei der drei schweinehaltende Betriebe im Raum Fulda besucht wurden, deren Ställe nach den Kriterien der artgerechten Tierhaltung errichtet worden sind.

Im Ferkelaufzuchtbetrieb Döppner in Bimbach werden die Sauen in Gruppen auf Stroh gehalten, die Fütterung erfolgt individuell über Kraftfutterstationen. Besonderes Augenmerk wird auf die ferkelführenden Sauen gelegt und viel Zeit in die Tierbetreuung investiert. Um die Transportwege so kurz wie möglich zu halten, werden die Ferkel an Betriebe in der Region verkauft. Die Familie Döppner hat an vielen Stellschrauben gedreht, um den Schweinen ein tiergerechtes Umfeld zu bieten.

Auf dem Landhof der Familie Kömpel in Großenlüder werden Schweine, Rinder und Schafe gehalten. Der neu errichtete Schweinestall bietet Platz für 1.200 Tiere, deren Fleisch im eigenen Hofladen, auf Wochenmärkten, aber auch über das Vermarktungskonzept Landmarkt in verschiedenen „Rewe“-Märkten verkauft wird. Die Rinder und Schafe des Landhofs werden in den Sommermonaten auf der Weide gehalten, im Winter wird hofeigenes Futter gefüttert.

Das Herzstück der Großgruppenhaltung im Schweinestall ist die „Sortierschleuse“. Sie garantiert, dass jedes Tier einen ungestörten Zugang zum Fressbereich bekommt. Darüber hinaus bietet sie die Möglichkeit, Einzeltiere stressfrei aus der Gruppe zu lenken. Die Komfortliegeflächen, Heu zur freien Aufnahme, bewegliches Spielzeug, die großen Fensterflächen, das Abspielen von Musik und die Vernebelung von Duftölen tragen zusätzlich zum Wohlbefinden der Tiere bei.

Als dritter Betrieb wurde der nach Vorgaben des ökologischen Landbaus bewirtschaftete Antoniushof in Haimbach besichtigt. Hier steht die soziale Landwirtschaft, das heißt die Beschäftigung von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf, im Vordergrund. Die ökologischen Erzeugnisse von Rind, Schwein und Ackerflächen des Antoniushofs werden ebenfalls selbst vermarktet.

Die Exkursionsteilnehmer waren beeindruckt von dem hohen Anspruch, den die Betriebsleiter an die Tierhaltung stellen. Dr. Peter Kaltenegger, stellvertretender Referatsleiter bei der Generaldirektion „Agri“ der EU-Kommission und dort zuständig für die Fördermaßnahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER), fasste den informativen Besuch mit den Worten zusammen: „Deutschland geht voran und nimmt den Bereich Tierwohl ernst“.

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