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An einer Welt des Friedens und der Barmherzigkeit bauen

Überall in Stadt und Kreis gedenkt die Öffentlichkeit am Volkstrauertag der Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen. So auch in Fulda, wo Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld während einer Gedenkfeier unter großer Beteiligung von Mandatsträgern, Vereinen sowie Bürgerinnen und Bürgern einen Kranz am Denkmal vor der Michaelskirche niederlegte. Für den würdigen musikalischen Rahmen sorgte die Feuerwehrkapelle Dietershan. Überschattet war die Gedenkveranstaltung vor der Michaelskirche von den Terroranschlägen in Paris am Wochenende, die inzwischen mehr als 130 Todesopfer gefordert haben. Umso wichtiger sei es, den Volkstrauertag als eindringliche „Mahnung zum Frieden“ zu verstehen. Darin waren sich alle Teilnehmer einig.

Ausgerichtet wird die alljährliche Gedenkveranstaltung vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie dem Magistrat der Stadt Fulda. Mehr als 100 Zuhörer folgten aufmerksam der bewegenden Rede von Prof. Dr. Cornelius Roth.

Roth, der Liturgiewissenschaftler an der Theologischen Fakultät Fulda ist, spannte den Bogen seiner aktuellen Betrachtung  weit über den eigentlichen Anlass der Zusammenkunft hinaus und erinnerte an jene Länder und Völker, in denen, anders als in Deutschland, ganze Generationen seit langem keinen Frieden mehr erlebt hätten. Gerade an sie müsse die Gesellschaft denken. Wenn am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht werde, gelte dieser Moment des Gedenkens insbesondere auch den Opfern der schrecklichen Terroranschläge vom Wochenende in Paris, aber ebenso den Opfern der Bürgerkriege in Syrien und Afrika.

Barmherzigkeit

In seiner Ansprache ging Prof. Dr. Cornelius Roth auch auf die aktuelle  Flüchtlingsthematik ein. Die Herausforderung für die Gesellschaft sei groß. Man müsse sich aber immer wieder vor Augen führen, dass die Menschen vor Bürgerkriegen und furchtbarer Gewalt fliehen. Roth riet deshalb zu Barmherzigkeit und hob hervor, dass die Barmherzigkeit das Judentum, das Christentum und den Islam verbinde. Gerade angesichts der jüngsten Ereignisse bei den französischen Nachbarn und vor dem Hintergrund des Gedenkens der Kriegsopfer trat Roth dafür ein, dass es Auftrag für jeden Einzelnen sei, an einer Welt mitzubauen, in der Friedfertigkeit und Barmherzigkeit herrschten.

Mit Glockengeläut der Michaelskirche und der Nationalhymne, die von den Teilnehmern gesungen wurde, klang die Gedenkveranstaltung am Mahnmal vor der Michaelskirche aus.

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