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„Wo geht das Leben hin?“ Evangelische Kirchen gedenken an Totensonntag der Verstorbenen

Totensonntag ist für evangelische Christen ein fester Tag der Erinnerung an Verstorbene, ein Gedenken an die Menschen, die man verloren hat und vermisst. Namen werden verlesen, Kerzen entzündet und Glocken geläutet.

Pfarrer Stefan Bürger hat in der Evangelischen Kreuzkirche in Fulda-Neuenberg diesen Totensonntag den guten Hirten in den Mittelpunkt des Gottesdienstes gerückt. Viele Menschen hätten zuletzt oder vor längerem die Erfahrung des Verlustes eines lieben Angehörigen gemacht. Sie denken zurück an die frohen Tage, an grüne Auen, an frisches Wasser, aber auch an manch dunkles Tal. In der Trauer über den Verlust kämen aber auch die Fragen: Wo ist der gute Hirte? Wo Stecken und Stab, die trösten? Wo geht das Leben hin?

In diese Fragen richtet sich der Blick der Glaubenden auf Jesus, den guten Hirten, der die Seinen kennt und durch das Leid hindurch sein eigenes Leben für die Schafe gelassen habe. „Auf die Frage: ‚Wo geht das Leben hin?‘ gibt es seit Kreuz und Auferstehung Jesu eine Antwort des Glaubens: Das Leben geht zu Gott“, so macht der Pfarrer den rund 120 Gläubigen in der Kreuzkirche Hoffnung und Mut.

Im Fürbittengebet verlas Bürger bei Glockengeläut die Verstorbenen des letzten Kirchenjahres „Das ist immer ein sehr emotionaler Moment für alle Gottesdienstbesucher und für mich selbst. Denn an vielen Gräbern haben wir gemeinsam gestanden, jetzt erinnern und gedenken wir gemeinsam und stehen zusammen“, so Stefan Bürger, der bereits 17 Jahre in der Kreuzkirche Seelsorger ist.
Beim heiligen Abendmahl konnten die Gläubigen sich dann buchstäblich in die Arme des guten Hirten flüchten, schmecken und sehen, wie freundlich der Herr ist. Musikalisch wirkten die Männergesangvereine Bergeslust und Trätzhof mit, Christopher Schnell begleitete den Gemeindegesang an der Orgel.

Zur Erinnerung an Verstorbene konnte nach dem Fürbittengebet jeder Gottesdienstbesucher eine Kerze im Altarraum anzünden. Alle Gläubigen nahmen zudem zur bleibenden Erinnerung für die dunklen Novembertage eine Postkarte mit dem guten Hirten und einer modernen Psalminterpretation mit nach Hause.

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