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Von Blüten, Strom und Nockenwellen: Ferdinand-Braun-Schule präsentierte an zwei Tagen technische Bildung und Ausbildung

Ferdis„Ferdi“, so heißen die Blüten, die von Auszubildenden der Druck- und Medientechnik entworfen und mit einer Heidelberger Druckmaschine in einer Auflage von 500 Millionen gedruckt wurden. Die hauseigene „Währung“ der Schule ist in Anlehnung an den Namensgeber der technischen Schule der Stadt Fulda benannt. Ferdinand Braun hätte sich sicher an den Geldscheinen gefreut, und auch die Aktivitäten der zahlreichen Fachbereiche hätten ihn begeistert: Eigens programmierte Kettenfahrzeuge, Maschinen, die automatisch Bauteile  sortieren, ein Fön der unter Strom in Wasser getaucht wird – an einer technischen beruflichen Schule gibt es Vieles zu untersuchen, anzufassen und auszuprobieren. Hunderte Interessierte nutzten diese Angebote am Abend der technischen Berufsausbildung und am Tag der offenen Tür in der Ferdinand-Braun-Schule.

Am vergangen Freitag öffnete die Schule ihre Türen spätnachmittags vor allem für Jugendliche, die eine Ausbildung machen wollen. Begrüßt wurden sie von Lehrkräften, Vertretern der Kreishandwerkerschaft, der Industrie und Handelskammer und vor allem von Auszubildenden der Berufe, die im Rahmen der dualen Ausbildung an der Ferdinand-Braun-Schule unterrichtet werden. Sie alle gaben Orientierungshilfe und führten Gruppen zu den Fachpräsentationen in dem großen Gebäude. Die Beratung gewann damit eine Bandbreite, wie es sie sonst nirgends gibt. Mehr als 30 Ausbildungsberufe von A wie Anlagenmechanikerin bis Z wie Zimmermann sind hier im Kompetenzzentrum Technik unter einem Dach versammelt.
Den Gästen wurden modernst ausgestattete Werkstätten vorgeführt, wie z.B. das Holzbearbeitungszentrum mit einer Vierachs-CNC-Maschine, oder der nagelneue 3-D-Drucker, der u.a. in der Ausbildung der Produktdesigner eingesetzt wird. Aber auch gewachsene Handwerkskunst wie das Einschiefern von Dächern oder das Verzapfen von Holzverbindungen, das Feilen von Metallteilen oder das Stecken von Schaltungen konnten die Jugendlichen ausprobieren. Gleich am Eingang erläuterte ein angehender Elektroniker den erstaunten Haupt- und Realschülern und -schülerinnen, was ein Punshingball mit einem elektrischen Hausanschluss zu tun hat.

Großzügig bereit gestellte Objekte, wie eine Auto-Studie der EDAG oder der Mercedes Oldtimer eines autobegeisterten Lehrers illustrierten den Wandel der Kfz-Technologie. Ein Porsche Cheyenne Hybrid stand mit aufgeklappter Motorhaube in der Kfz-Werkstatt und bot Einblick in seine Hochvolttechnologie. In Szene gesetzt wurden die Fahrzeuge mit farbigem Licht und Lasershow.

_MG_6053Am Samstag präsentierte die FBS dann ausführlich alle Schulformen, die hier besucht werden können. Ob die allgemeine Hochschulreife angestrebt wird, die Fachhochschulreife erlangt, ob qualifizierte Haupt-und Realschulabschlüsse angesteuert werden oder ob Berufstätige in der Fachschule für Technik ein Studium zum Techniker oder eine Ausbildung zur Meisterin anstreben. Auch hier gaben Lehr- und berufserfahrene Fachleute Entscheidungshilfen für den weiteren Lebensweg.
„Industrie 4.0“ ist die Marschrichtung des Kompetenzzentrums Technik. Die Ferdinand-Braun-Schule stellt sich den innovativen Herausforderungen der vierten industriellen Revolution mit einem zukunftsweisenden Bildungsangebot in der Berufsausbildung, der berufliche Weiterbildung und auch in den studienqualifizierenden Vollzeitschulformen. Dazu zählen das Berufliche Gymnasium, die Fachoberschule und die Fachschule für Technik mit den Fachrichtungen: Elektrotechnik, Datenverarbeitung und Maschinenbau. Verbindende Disziplin aller Fachrichtungen ist die Informatik, die an der Ferdinand-Braun-Schule eine herausragende Stellung einnimmt.

Die Stadt Fulda als Schulträger in Partnerschaft mit der Industrie und dem Handwerk ermöglichen es der FBS in modernen technischen Laborräumen und Werkstätten die Berufsfelder beispielsweise des Maschinenbaus, der Elektro-, Druck-, Holz- und Farbtechnik zeitgemäß zu vermitteln.
Eine Maxime der Schule ist, dass jede Lehrkraft in mehreren Schulformen unterrichtet, so wird erreicht, dass theoretisches und praktisches Know-how für alle „up to date“ bleibt. 80 Prozent der Lehrkräfte besitzen einen Ingenieursabschluss oder den Meister und Techniker. 20 Prozent des Kollegiums sind Gymnasiallehrkräfte.
Am Ende der beiden Veranstaltungen waren Schulleitung und Kollegium mit der Resonanz der Besucher hoch zufrieden. „Wir haben viele gute Gespräche geführt und sind stolz darauf, dass eine solche Vielzahl interessierter Jugendlicher den Weg in die Ferdinand-Braun-Schule gefunden hat“, freut sich Schulleiter Thomas Remmert und fügt hinzu: „Auch Ferdinand-Braun hätte seinen Spaß gehabt.“

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