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Caritas-Schuldner- und Budgetberatung geht auf die Betroffenen zu

Ein Beispiel macht Schule: Nachdem das Pilotprojekt des Caritasverbandes Nordhessen-Kassel, die Fachberatung für überschuldete Menschen in Form einer „zugehenden Beratung“ zu einer mobilen Schuldner- und Budgetberatung aus- und umzubauen, sich als bedarfsgerecht erwiesen hat und von der Klientel gut angenommen worden ist, wollen die übrigen Regional-Caritasverbände jetzt ihre Schuldnerberatung entsprechend neu ausrichten, so dass es bald im gesamten Bistum Fulda entsprechende Angebote gibt. Diese Absicht verfolgten in ihrer jüngsten Sitzung die Mitglieder der Diözesanen Arbeitsgruppe der Allgemeinen Sozialberatung, die sich turnusgemäß unter Leitung des Referenten Soziale Dienste beim Caritasverband für die Diözese Fulda, Franz J. Meyer, Teilnehmer waren diesmal Holger Franz vom Caritasverband für den Main-Kinzig-Kreis in Hanau, Karin Stürznickel-Holst vom Caritasverband Nordhessen-Kassel sowie Werner Althaus vom Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa. Mit zum Gremium gehören auch Vertreter des Caritasverbandes Marburg und der Caritas-Außenstellen in Eschwege und Bebra.

„Wir haben in unserer Allgemeinen Sozialberatung die Erfahrung gemacht, dass ältere Menschen in der Regel erst dann Hilfe suchen, wenn die Handlungsoptionen stark eingeschränkt sind.“, erklärt die Kasseler Caritas-Mitarbeiterin Stürznickel-Holst. „Oft bemerken Menschen erst mit Eintritt der Rente, dass sie nicht in der Lage sind, den gewohnten Lebensstandard zu halten, und wenden sich an uns, wenn bereits die letzten Ersparnisse aufgebraucht und Miet- und Energiekosten nicht mehr gezahlt werden können. Uns erschien es deshalb – gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels – sinnvoll, ein Präventionsangebot für ältere Menschen zu machen.“

Damit auch ältere Menschen Zugang zu solcher Beratung haben, bietet der Caritasverband Nordhessen-Kassel an, die Menschen zu Hause aufzusuchen. Die Gründe, nicht in die Beratung zu kommen, können dabei vielfältig sein: ganz profan die fehlende Mobilität, aber auch die fehlende Zeit, wenn z.B. zu Hause beispielsweise ein Angehöriger gepflegt wird. „Auch eigene körperliche Behinderungen können natürlich ein Hindernis sein“, betont Karin Stürznickel-Holst. „Zudem ist die Hemmschwelle natürlich höher, ins Caritas-Haus zur Beratung zu kommen“, erläutert Werner Althaus von der Caritas Fulda. „Sich einzugestehen, dass man Schulden hat oder Hilfe benötigt, ist für viele einfacher, wenn wir ihnen mir der Hilfe im wahrsten Sinne des Wortes entgegen kommen!“

„Die Umstellung des Angebots erfolgt auf Grund der aktuellen Erkenntnisse aus dem von uns regelmäßig durchgeführten Sozialmonitoring“ erläutert Caritas-Referent Franz Meyer. „So ersehen wir derzeit, dass nun die Folgen der Umstellung der Sozialgesetzte im Jahre 2005 durchschlagen. Wir registrieren im Zuge dessen eine sich verfestigende Altersarmut. Darauf müssen wir unsere Beratungsangebote ausrichten.“ „Deshalb auch der Erweiterung hin zur Prävention“, ergänzt Holger Franz von der Caritas in Hanau. „Man muss nicht schon hoffnungslos verschuldet sein, um die Caritas-Schuldnerberatung zu nutzen. Eine Budgetberatung kann schon frühzeitig sinnvoll sein, um Schlimmeres zu verhindern!“
Die Caritas-Kontaktadressen finden Interessierte im Internet unter www.caritas-fulda.de: Einfach unter Menüpunkt „Die Caritas im Bistum Fulda“ Caritas vor Ort anklicken.

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