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Breites Angebot der Volkshochschule des Landkreises Fulda an Deutschkursen für Flücht-linge

Sprachkenntnisse sind der Schlüssel für die Integration von Flüchtlingen. Deshalb ist der Landkreis Fulda früher als andere mit Deutschkursen aktiv geworden und hat hierfür – teilweise im Vorgriff auf weitergehende Regelungen von Bund und Land – Kreismittel bereitgestellt. Bei einer Fachtagung in Frankfurt konnte dies die zuständige Studienleiterin der Volkshochschule des Landkreises, Heidemarie Franzmann, als kommunalen Erfolg vermelden, der gemeinsam mit anderen Bildungsträgern auch dank der guten Netzwerkstrukturen in der Region erreicht worden sei.

 

So finden Deutsch-Basiskurse der Volkshochschule des Landkreises in fast allen der mittlerweile über 30 Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis und in der Stadt Fulda statt, die von Privatpersonen und sozialen Einrichtungen betrieben werden. Diese haben einen Umfang von 60 Unterrichtseinheiten und stehen grundsätzlich jedem Flüchtling unabhängig von der Herkunft, dem Bildungsniveau und einer möglichen Bleibeperspektive offen. Entsprechend heterogen ist die Zusammensetzung der Kurse, die auf die Vermittlung allgemeinsprachlicher Grundlagen abzielen und seit Mitte vergangenen Jahres verstärkt angeboten werden. Die Finanzierung erfolgt durch den Landkreis Fulda.

 

An die gleiche Zielgruppe wenden sich Folgekurse ebenfalls in allen Gemeinschaftsunterkünften und im Umfang von 60 Unterrichtseinheiten, die aus Spendengeldern zum Beispiel der Caritas und des Bistums finanziert werden. Auch wurden im Georg-Stieler-Haus und in der Stadt Fulda inzwischen fünf Deutsch-Intensivkurse zur Erstorientierung durchgeführt, die einen Umfang von 300 Unterrichtseinheiten aufweisen und sowohl allgemeinsprachlich als auch berufsorientierend ausgerichtet sind. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt durch den Fachdienst Zuwanderung der Kreisverwaltung, die Finanzierung durch den Landkreis. Auch hat die Volkshochschule Deutschkurse im freien Angebot.

 

Schon seit mehreren Jahren bietet die Volkshochschule des Landkreises, wie beispielsweise auch der Bildungsverein Kreidekreis, Deutsch-Integrationskurse im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge an. In diesen Kursen durchlaufen die Teilnehmer verschiedene Sprachmodule und schließen mit einer Prüfung ab. Zudem gibt es seit kurzem für Flüchtlinge aus Iran, Irak, Syrien und Eritrea ein spezielles Förderprogramm der Agentur für Arbeit, das Deutsch-Intensivkurse im Umfang von 320 Unterrichtseinheiten beinhaltet. Auch diese werden von der Volkshochschule des Landkreises Fulda sowie anderen Trägern in mehreren Gemeinschaftsunterkünften durchgeführt.

 

Weiterhin sind Vorkurse für junge Erwachsene zum Erlangung des Hauptschulabschlusses in Kooperation mit der Schule für Erwachsene Osthessen geplant. Ergänzend steht die Online-Plattform des Deutschen Volkshochschulverbandes „ich-will-deutsch-lernen.de“ zur Verfügung, die ein mobiles Lernen in den Gemeinschaftsunterkünften ermöglichen soll. Hierfür werden von der Volkshochschule aus Spendengeldern finanzierte Tablets angeschafft. Eine besondere Bedeutung haben auch die sozialpädagogische Begleitung der Kurse sowie ehrenamtliche Initiativen, um zum Beispiel in Gesprächskreisen die erlernte Deutschkenntnisse einzuüben.

 

Heidemarie Franzmann und auch andere Mitarbeiter der Volkshochschule, die regelmäßig die sehr unterschiedlich konzipierten Kurse besuchen, berichten von durchweg positiven Eindrücken. Bei den Teilnehmern handele es sich vor allem in den Deutsch-Intensivkursen meist um hoch motivierte junge Leute, die schnelle Lernfortschritte machten. Entsprechend niedrig seien die Fluktuation und Abbruchquote. Die pädagogische Herausforderung bestehe darin, individuelle Differenzierungen vorzunehmen und gleichzeitig die Lerngruppen zusammenzuführen. Darüber hinaus dürfe von allen am Unterrichtsgeschehen Beteiligten Offenheit und kulturelle Toleranz, aber auch die Achtung der in Deutschland geltenden Grundwerte erwartet werden.

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