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Erinnerungen an Konrad Zuse Todestag des Computerpioniers jährt sich am 18. Dezember zum 20. Mal

Zum 20. Mal jährt sich am 18. Dezember der Todestag des Computererfinders Konrad Zuse, der 1995 in Hünfeld starb. Zu seinem 20. Todestag wird die Konrad-Zuse-Gesellschaft um 11 Uhr am Neuen Hünfelder Friedhof einen Kranz an seinem Grab niederlegen. Dazu sind auch Gäste willkommen, die sich mit Konrad Zuse verbunden fühlen. Treffpunkt ist an der Friedhofskapelle.

Der Konrad-Zuse-Gesellschaft gehören Wissenschaftler, Unternehmen, Verbände und Weggefährten Zuses an. Sie veranstaltet an diesem Tag ihre Vorstandssitzung in Hünfeld.  Die Gesellschaft wurde 1988 noch auf die Initiative von Konrad Zuse in Hünfeld gegründet. Ihr Ziel ist die Wahrung des wissenschaftlichen und künstlerischen Andenkens an Zuse. Deshalb unterstützt sie unter anderem in Hünfeld das Konrad-Zuse-Museum, das über die umfangreichste Sammlung historischer Zuse-Computer weltweit verfügt. Auf Vermittlung der Konrad-Zuse-Gesellschaft baute der älteste Sohn des Computererfinders, Prof. Horst Zuse, einen detailgetreuen Nachbau der Z 3, die als erster funktionsfähiger Digitalcomputer der Welt gilt. Dieser Nachbau ist gegenwärtig noch im Berliner Technikmuseum ausgestellt, soll aber dauerhaft seinen Platz im Hünfelder Museum finden.

Konrad Zuse wurde 1910 in Berlin geboren und studierte nach Tätigkeiten unter anderem als Gebrauchsgrafiker Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin. Bereits 1936 entwickelte er erste Visionen freiprogrammierbarer Maschinen, die 1938 in die Fertigstellung der Z 1, des ersten mechanischen Digitalrechners, mündeten. Aufgrund der unzulänglichen Materialien erwies sich diese Maschine allerdings nicht als funktionssicher. Überzeugt von der Leistungsfähigkeit seiner Apparate baute er 1941 in Berlin die Z 3, die bereits über ein Rechenwerk und Speicher aus Relais verfügte. Sie gilt als die erste frei programmierbare, in Gleitkommarechnung arbeitende und auf dem binären Zahlensystem basierende Rechenmaschine der Welt und wird heute allgemein als erster funktionsfähiger Computer anerkannt. Dieses Funktionsprinzip ist bis heute die Grundlage aller Computer. 1946 entwickelte Zuse mit dem „Plankalkül“ die erste höhere Programmiersprache. 1949 gründete er in Neukirchen im Altkreis Hünfeld die Zuse KG, die als der erste kommerzielle Computerhersteller der Welt gilt. Der erste Serienrechner war die Z 11 ab 1955, die vor allem in der optischen Industrie eingesetzt wurde. Mit der Z 22 schuf Konrad Zuse auch den ersten Rechner mit einem magnetischen Speicher, ein Prinzip, das bis heute von fast allen Speichermedien genutzt wird. 1964 zog er sich aus dem Unternehmen zurück, das aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten von der Firma Siemens übernommen wurde. Seit dieser Zeit widmete er sich verstärkt seinen wissenschaftlich theoretischen Überlegungen und veröffentlichte unter anderem 1969 seine Theorien zum „Rechnenden Raum“. Auch für seine künstlerische Tätigkeit fand er wieder mehr Zeit, so dass heute die Gesamtzahl seiner Werke auf über 1.400 in Sammlerhänden weltweit geschätzt wird. 1995 starb Konrad Zuse in Hünfeld, wo er seit Ende 1956 mit seiner Familie in einem Haus Am Haselgrund wohnte.

Nach Konrad Zuse sind mittlerweile auch international zahlreiche Gebäude, Einrichtungen, Preise und Institute an Universitäten benannt. Jährlich vergibt die Konrad-Zuse-Gesellschaft an herausragende Wissenschaftler die Konrad-Zuse-Medaille und zeichnet im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ besonders originelle Ideen im Rahmen der Informatik aus. Etabliert wurden durch die Konrad-Zuse-Gesellschaft auch die sogenannten „Hünfelder Gespräche über Informatik“, bei dem herausragende Wissenschaftler ihre Entwicklungen und Ideen im Bereich der Informatik präsentieren. Die Informatik, so wie sie von Konrad Zuse ihre entscheidenden Impulse erhielt, gilt heute als weltweite Schlüsselwissenschaft. 90 Prozent aller Patente, die in Deutschland angemeldet werden, beziehen sich auf diesen Bereich.

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Wissenschaft & Technik