Fuldaer Nachrichten

Zwischen den konkurrierenden Wirtschaftsräumen innerhalb Deutschlands hat der Kampf um Fachkräfte längst begonnen. Während die großen Ballungsräume in den letzten Jahrzehnten ein deutliches Bevölkerungsplus sowie explodierende Mietpreise zu verzeichnen hatten, kämpfen ländliche Regionen verstärkt gegen Wohnungsleerstand und den Wegzug jüngerer Menschen. Beides sind Themen, welche verstärkt in den Fokus der kommunalen Wirtschaftsförderungen gerückt sind.

Dabei ist eines klar: Viele jungen Menschen sehen sich nach dem Ende ihrer Schulzeit dazu gezwungen, ihrer ländlichen Heimat den Rücken zu kehren, etwa um ein Studium in einer größeren Stadt aufzunehmen. Doch auch Berufstätigen bleibt oft aufgrund eines Jobwechsels keine andere Möglichkeit als Wohnortwechsel.
In letzter Zeit ergibt sich jedoch auch ein Trend mit umgekehrtem Vorzeichen: Viele größtenteils junge Menschen ziehen aus Ballungsgebieten bewusst wieder in ihre ländliche Heimatregion zurück. Die Motive hierfür sind vielfältig: Günstige Wohn- und Lebenshaltungskosten, Nähe zu Familie und Freunden sowie Sport- und Freizeitangebote in der freien Natur.

Willkommen Daheim
Um gezielt Rückkehrwillige anzusprechen, hat der Landkreis Bad Kissingen eine „Rückkehr-Initiative“ mit dem Titel „Willkommen Daheim – Willkommen in Deinem Landkreis“ gestartet. Nähere Informationen hierzu sind auf der Website: www.rückkehrer.bayern zu finden.

Um höhere Aufmerksamkeit für das Projekt zu generieren, konnten bisher landkreisweit viele Kommunen und Schulen für eine Verlinkung oben genannter Internetadresse auf ihrer Homepage gewonnen werden. Im Landkreis ansässige Firmen, die ihre Website vor dem Hintergrund einer Facharbeiterakquise für eine Verlinkung ebenfalls zur Verfügung stellen möchten, können sich gerne an die Wirtschaftsförderung des Landkreises Bad Kissingen, Herrn Frank Bernhard, Tel.: 0971 801-5170 wenden.

Ländlich aber sexy
Unterdessen zeigen sich erste Erfolge der „Rückkehrer-Initiative“: So etwa der Fall eines „Exil-Bad Kissingers“, der mit seiner Frau, die ebenfalls aus der hiesigen Region stammt, in der Schweiz lebt und dort als Wirtschaftsinformatiker arbeitet, im Zuge der Kampagne jedoch ernsthaftes Interesse bekundet hat, in den Landkreis zurückzukommen.

Für Frank Bernhard steht fest: „Der Landkreis Bad Kissingen ist für Heimkehrer und Zuzügler jeden Alters durchaus attraktiv“. Das zeigt auch die Statistik: Die Anzahl der Zuzügler (5.893) abzüglich derjenigen Personen, die den Landkreis verlassen haben (5.387) ergab zuletzt ein Zuwanderungsplus von 506 Menschen im Jahr 2014*. Im Vorjahr waren es bereits weitere 219.
Damit gehört der Landkreis zu den Gewinnern. Und es kommen nicht nur Ruheständler: 34 Prozent (1.987 Personen) der Zugezogenen sind zwischen 18 und 30 Jahre alt. Flüchtlinge sind dabei nicht erfasst.

*Zahlen für das Jahr 2015 sind ab Sommer 2016 über das Bayerische Landesamt für Statistik erhältlich.