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Landkreis Fulda kooperiert bei Förderung des allgemeinmedizinischen Nachwuchses

Der Landkreis Fulda setzt sein in 2012 gestartetes Projekt „Landpartie“ zur ärztlichen Nachwuchsgewinnung mit einem erweiterten Konzept fort. Vor kurzem wurde eine entsprechende Erklärung zwischen dem Landkreis Fulda, dem Institut für Allgemeinmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt sowie den Landkreisen Bergstraße und Hochtaunus, die als neuer Partner im Boot sind, unterzeichnet.

„Mit der Landpartie 2.0 möchten wir gemeinsam neue Impulse zur Förderung des allgemeinmedizinischen Nachwuchses auf dem Land setzen. Von den neuen konzeptionellen Ansätzen und der landkreisübergreifenden Zusammenarbeit erhoffen wir uns unter anderem einen deutlichen Motivationszuwachs bei den Studierenden, später hausärztlich auf dem Land tätig zu werden“, betont Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt.

Die Landpartie 2.0 steht zum einen für mehr inhaltliche Breite und Tiefe bei der Orientierung im Fach Allgemeinmedizin; zum anderen setzen die Initiatoren aber auch auf den Faktor Heimatverbundenheit. „Wir wollen ganz gezielt die Medizinstudentinnen und -studenten ansprechen, die aus den jeweiligen Regionen stammen und sich möglicherweise eine berufliche Zukunft als Landarzt in ihrer Heimatregion vorstellen können“, so Schmitt.

Beim Vorläufer der Landpartie 2.0 konnten Studierende im Rahmen des Projekts ein zweiwöchiges Blockpraktikum Allgemeinmedizin, das als Pflichtlehrveranstaltung im 9./10. Semester fest verankert ist, in Lehrpraxen absolvieren. Die Studierenden wurden dabei vom Landkreis Fulda durch die Übernahme von Fahrt-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten unterstützt. Zudem wurde ein Abschluss-Event organisiert, bei dem die Studierenden die Landschaft sowie die Freizeitmöglichkeiten zwischen Rhön und Vogelsberg erkunden konnten.

Mit der Landpartie 2.0 werden die potenziellen Allgemeinmediziner von morgen bereits im 5. Semester für die Möglichkeit zur Teilnahme an einer längeren „Landpartie“, die sich über sechs Semester erstreckt, sensibilisiert. Zu den Bausteinen gehören Vorlesungen in Allgemeinmedizin im 6. Semester, ein Kursus Allgemeinmedizin in ausgewählten Landarztpraxen im 7./8. Semester und neben dem Blockpraktikum im 9./10. Semester noch weitere Praxisphasen in einer Hausarztpraxis als Wahlfach. Außerdem stehen Kleingruppenseminare auf dem Programm sowie jährlich ein organisierter Tagesausflug, um innovative medizinische Versorgungsmodelle in den ländlichen Regionen sowie regionale Akteure kennenzulernen.

„Mit der Landpartie 2.0 setzen wir auf Nachhaltigkeit, Langfristigkeit und Verstetigung“, betont Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt. „Die Erfahrungen der letzten vier Jahre haben gezeigt, dass wir bei der ärztlichen Nachwuchsgewinnung einen langen Atem, gute Ideen und konzeptionelle Ansätze brauchen, die sowohl den Bedürfnissen der zukünftigen Ärzte gerecht werden als auch die Bandbreite an Möglichkeiten in unserer Region wiederspiegeln.“

Das Projekt Landpartie 2.0 hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird begleitend evaluiert. Angedacht ist es, 15 Studierende pro Semester für die Landpartie 2.0 zu gewinnen. An der Landpartie 1.0 hatten zwischen 2012 und 2016 insgesamt 85 Studierende teilgenommen.

Foto: Von Links: Professor Dr. Ferdinand M. Gerlach, Direktor Institut für Allgemeinmedizin Goethe-Universität Frankfurt; Ulrich Krebs, Landrat Hochtaunuskreis; Christian Engelhardt, Landrat Landkreis Bergstraße; Frederik Schmitt, Erster Kreisbeigeordneter Landkreis Fulda

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