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Verein PFAD für Kinder e.V. besteht seit 15 Jahren

Kinder haben ein Recht darauf, in einer Familie aufzuwachsen. Aus verschiedensten Gründen kann dies jedoch nicht immer die leibliche sein. Pflege- und Adoptiveltern helfen dabei, dass sie dennoch in einem familiären Umfeld groß werden – eine anspruchsvolle Aufgabe für meist mehrere Jahre.

Um diese besser bewältigen zu können, haben sich Pflege- und Adoptiveltern in Landkreis und Stadt Fulda zum Verein PFAD (Pflege- und Adoptivfamilien) für Kinder e.V. zusammengefunden. In diesem Jahr feiert er sein 15-jähriges Bestehen als eingetragener Verein. 15 Jahre, in denen zahlreiche Kinder und Jugendliche ihren Pflegefamilien entwachsen sind und der Verein selbst deutlich gewachsen ist: „Mit neun Gründungsmitglieder haben wir angefangen, derzeit sind es 35, und es dürfen gerne noch mehr werden“, sagt Vorstandsmitglied Petra Tusche mit einem Augenzwinkern und ergänzt: „Dabei steht hinter jedem Mitglied auch immer eine ganze Familie.“

Initiiert wurde der Verein einst von einem Jugendamtsmitarbeiter, der die Pflegeeltern untereinander vernetzte. Im Jahr 2001 schlossen sich einige Eltern zusammen und zugleich dem Verein PFAD, der sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene existiert, an. Damals wie heute ist das Ziel dasselbe: „Familien sollen hier den Raum haben, sich untereinander über das Leben als Pflegefamilie auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und sich weiterzubilden“, erzählt Brigitte Mihm vom Vereinsvorstand. Zuletzt etwa referierte die bundesweit anerkannte Expertin Dr. Bettina Bonus zum Thema „Mit den Augen eines Kindes sehen lernen“. Während dieses Tagesseminars beschäftigten sich die Teilnehmer damit, wie Pflegeeltern mit hochproblematischen, traumatisierten Kindern umgehen können.

Ein Thema, das sich häufig im Alltag von Pflegefamilien Bahn bricht, weiß Petra Tusche zu berichten: „Es kommt vor, dass Kinder mit einer schwierigen sozialen Vorgeschichte in ihrer Ursprungsfamilie nach einem Besuchskontakt erneut traumatisiert in die Pflegefamilie zurückkehren“, erzählt sie. Dann seien von den Pflegeeltern Geduld, Einfühlungsvermögen, Verständnis und nicht zuletzt auch professionell geschultes Wissen gefragt, damit das Kind wieder in seinen normalen Alltag zurückfinden könne.

Doch der Verein sieht sich nicht nur als Plattform für einen internen Austausch sondern auch als Ansprechpartner etwa bei formellen Fragen, mit denen Pflege- und Adoptiveltern konfrontiert werden. „Wir verstehen uns als Bindeglied, eine Art Interessenvertretung gegenüber dem Pflegekinderdienst von Stadt und Landkreis“, bringt es Brigitte Mihm auf den Punkt. Darüber hinaus sucht PFAD e.V. auch den Kontakt zum Familiengericht: „Vor einigen Jahren haben wir einen Runden Tisch mit Familienrichtern initiiert, um ihnen einen Eindruck zu vermitteln, welche Konsequenzen im Zusammenleben mit Pflegekindern aus ihren Urteilen folgen – das wollen wir in nächster Zeit noch einmal wiederholen“, erläutert Petra Tusche.

Solche Einblicke in das Leben als Pflege- und Adoptivfamilie gewähren sie auch anderen: „Wir informieren gerne jeden, der sich für die Arbeit als Pflegefamilie interessiert oder sich mit dem Gedanken trägt, ein Kind adoptieren zu wollen“, erzählt sie. Und dazu gehören nicht nur die formalen Anforderungen, Rechte und Pflichten, sondern auch die Beweggründe, warum das Engagement für Pflegekinder trotz besonderer Herausforderungen auch besonders lohnenswert ist: „Pflegekinder sind eine enorme Bereicherung für das eigene Leben“, ist Petra Tusche überzeugt.

Info
Der Verein PFAD trifft sich jeden letzten Donnerstag im Monat (außer Feiertage und Ferien) in Petersberg. Informationen bei Petra Tusche, Telefon (06652)6658 oder Brigitte Mihm, Telefon (06648)8452, E-Mail pfad.tusche@gmx.de, www.pfad-fulda.de

Foto: Die Vorstandsdamen (v.l.) Karin Nowak, Christa Jestädt, Petra Tusche (1.v.r.) mit Kreisausschussmitglied Ulla Döppner  (2.v.r.) während des Tagesseminars mit Dr. Bettina Bonus

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