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Schon ihre Mutter Edeltraud Münkel war VHS-Zweigstellenleiterin in Eiterfeld Jutta Dehl ist mit der Volkshochschule aufgewachsen

„Man muss die Arbeit mit Herzblut, gern und sehr gründlich machen“, sagt Jutta Dehl mit einem Strahlen in den Augen. Seit rund acht Jahren leitet sie die Zweigstelle der Volkshochschule des Landkreises Fulda in der Großgemeinde Eiterfeld. Sie sei „mit der VHS aufgewachsen“, so die gebürtige Eiterfelderin. Ihre heute 82-jährige Mutter Edeltraud Münkel, bekannt als Mundartdichterin, heimatverbunden und jahrelange Autorin für das Jahrbuch des Landkreises, hat wohl in Jutta Dehl den Grundstein gelegt.

Als die Mutter nicht mehr konnte, übernahm sie deren Aufgabe ganz selbstverständlich. Das „Büro“ der Volkshochschule ist im Haus von Familie Dehl in der Gartenstraße, dort lebt auch die Mutter. Manchmal aber ist „das Büro“ auch auf der Straße, beim Einkaufen oder sonntags nach dem Kirchgang. „Gut, dass ich dich sehe, melde mich doch mal beim Yoga-Kurs an“, so ein Beispiel, wenn Interessierte sie im Ort treffen. Diese sparen sich dadurch den Weg zu ihr oder die direkte Anmeldung in der VHS-Geschäftsstelle in Fulda.

Jutta Dehl, die von der Ausbildung her Buchhändlerin ist und in Hünfeld arbeitet, kommt mit vielen Menschen in Kontakt. Sie berät und beobachtet die Buchauswahl und bekommt so Trends mit. Im Moment seien Nähkurs der Renner, ebenso wie Kinderturnen, Vorträge und Kurse zum Thema Gesundheit, Yoga und der Umgang mit Computern. Ein Beispiel: seit 28 Jahren gibt es den Miniclub (Leiterin Claudia Jost-Hauser), einen Treffpunkt für Mütter mit ihren Kleinkindern im Alter von eineinhalb Jahren bis zum Besuch des Kindergartens. Vier Kurse laufen zurzeit gleichzeitig. Der Miniclub ist in Eiterfeld „eine Institution“. Fast jedes Eiterfelder Kind sei dort gewesen und heute gingen schon wieder die Kinder der Kinder von damals in den Miniclub. Auch sie habe mit ihren Söhnen Christopher und Cornelius diesen besucht.

Jutta Dehl nimmt Anmeldungen entgegen, sorgt dafür, dass das Kursprogramm wöchentlich in den Eiterfelder Nachrichten veröffentlicht wird, verteilt die Programme in Geschäften, Geldinstituten und dort, wo viele Menschen regelmäßig hingehen. Wenn mindestens acht Gleichgesinnte zusammen kämen, versuche sie einen Kurs zu installieren. Sie werde besonders von jungen Menschen, die neu zugezogen seien, angefragt und versuche, zu den bestehenden Kursen ein bis zwei neue zu etablieren, denn das bringe frischen Wind in die außerschulische Bildung. Das Angebot der Volkshochschule beinhalte auch eine soziale Komponente, indem die Mitbürger motiviert würden, aktiv zu werden oder zu bleiben. Pro Halbjahr finden so zirka 20 Kurse statt, meist in geeigneten Räumen des Eiterfelder Schulzentrums.

Dorthin hat Jutta Dehl gute Kontakte, denn ihr verstorbener Vater war Hausmeister. Aber nicht nur in der Kerngemeinde werden Kurse durchgeführt, sondern auch in den Ortsteilen wie in Wölf, Reckrod oder Leimbach. Am meisten Sorge bereite ihr, wenn plötzlich ein Kursleiter ausfällt. Damit alles reibungslos läuft und die Anmeldungen registriert werden, arbeite sie zuhause mit dem PC. Und für den Fall, dass sie an der Arbeit oder anderweitig abwesend ist, liegt immer eine Liste parat, in die ihr Mann Detlef oder ihre Söhne die Anfragen eintragen.

Jutta Dehl nimmt auch selbst an VHS-Kursen teil und besucht die Zweigstellenleiter-Treffen, die sehr informativ seien und Begegnungen ermöglichten. Sie ist eine engagierte Frau und Mitglied im Pfarrgemeinderat, Lektorin und Katechetin. Jutta Dehl hört gerne Musik, liest, fährt Fahrrad und pflegt die Mariengrotte im Garten, die ihr Vater gebaut hat. Gartenarbeit selbst ist nicht so ihr Ding, das macht dann eher ihr Mann.

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