Regionale Selbsthilfegrupp der Deutschen Wachkoma Gesellschaft führt Informations- und Pflegenachmittag im Mediana Neuro-Care Hünfeld durch
Die regionale Selbsthilfegruppe „Die neue Chance“ in Fulda des Bundesverbandes Schädelhirnpatienten in Not e.V. hat einen Informations- und Pflegenachmittag im Mediana Neuro-Care Fachpflegezentrum in Hünfeld durchgeführt. Die versierten Referenten von der Bundesgeschäftsstelle Deutsche Wachkoma Gesellschaft und dem Neuro-Care Fachpflegezentrum konnten gut 30 Angehörige und Betroffene begrüßen.
Der Sturz auf einen Stein beim Skifahren, der Unfall mit dem Motorrad oder dem Auto, die Bürgersteinkante, die für den Fahrradfahrer zur gefährlichen Falle wird – all dies kann in Bruchteilen von Sekunden das komplette Leben auf den Kopf stellen. Nichts mehr ist so wie es einmal war und kommt vermutlich auch nicht wieder. Wer schwerst-hirnverletzt leben muss oder gar im Wachkoma liegt, braucht professionelle Hilfe. Und nicht nur der Patient, auch die Angehörigen geraten schnell in einen Strudel aus Hilflosigkeit und Verzweiflung. Dazu hat der Bundesverband Schädel-Hirn-Patienten in Not e.V. mit seinen gut 65 Regionalgruppen ein flächendeckendes Netz spezieller Fortbildungen geknüpft, steht als bundesweite Notruf- und Beratungszentrale zur Verfügung und ist Kontaktvermittlung für Gleichgesinnte, eine Aufgabe, der die Gesellschaft selbst das größte Potential beimisst.
Einrichtungsleiter Florian Röhner und Pflegedienstleiter Robert Schwab vom Mediana Fachpflegezentrum Neuro-Care in Hünfeld hatten gemeinsam mit Andrea Tresch von der Bundesgeschäftsstelle des Dachverbandes sowie Ines Bauer von der regionalen Selbsthilfegruppe einen Mix aus Vorträgen und Informationen sowie Anwendungsbeispielen zu basaler Stimulation oder auch den Einsatz von Klangschalen zur Therapie mit Fachreferenten zusammengestellt. Mediana Geschäftsführer Hans-Karl Diederich wies in seiner Begrüßung darauf hin, wie groß insbesondere die Belastung für pflegende Angehörige bei schwerst Schädel-Hirnverletzten ist und ging kurz auf die Entwicklung des Neuro-Care Fachpflegezentrums ein. Besondere Ehre wurde der Veranstaltung durch die Anwesenheit von Norbert Feldmann zuteil. Der als Kinästetik-Papst Deutschlands bezeichnete gebürtige Neuhofer arbeitet weltweit mit Wachkomapatienten, um sie schrittweise in ein halbwegs normales Leben zurückzuführen. 45 Familien in Europa, Russland, Kasachstan oder Japan betreut Feldmann und setzt sich für ihre Belange ein. „Ich bin Mitglied in dieser Gesellschaft, weil sie die Menschenrechte Betroffener vertritt“, erklärt Feldmann seine Beteiligung. Als Trainer ist er ein hoch angesehener Experte und bildet die Mitarbeiter im Fachpflegezentrum in Hünfeld regelmäßig fort.