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Architektenwettbewerb für neue Rettungsleitstelle entschieden

Als eine „kraftvolle städtebauliche Geste“ hat Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner den Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs zum Neubau der Fuldaer Rettungsleitstelle in Neuenberg bezeichnet. Das Preisgericht hatte in der vergangenen Woche den ersten Preis dieses „nicht-offenen, hochbaulichen Reali-sierungswettbewerbs mit vorgeschaltetem Teilnahme-Auswahlverfahrens“ an das Büro Steimle Architekten aus Stuttgart vergeben. Jetzt wurde im Stadtschloss eine Ausstellung mit den acht Entwürfen eröffnet, die es in die Endrunde ge-schafft hatten.

Stadtbaurat Schreiner, der auch Mitglied im Preisgericht war, lobte den Entwurf des Büros Steimle, dem es gelinge, durch die Schrägstellung der Feuerwehrga-ragen die Fahrwege im Hof der Feuerwache bestmöglich zu gestalten. Zugleich erfülle die eingeschossige Lösung für die neue Leitstelle oberhalb des Garagen- und Werkstattbereichs die Wünsche der Feuerwehr in idealer Weise und setze einen architektonischen Akzent an der vielbefahrenen Bardostraße in der Fulda-Aue. Kleinere Mängel beim Raumprogramm und der Nutzbarkeit der geplanten Carports könnten in der weiteren Planungsphase ausgeräumt werden, zeigte sich Schreiner zuversichtlich.

Dipl. Ing. Arch. Thomas Steimle, der Geschäftsführende Gesellschafter des sieg-reichen Büros, betonte, dass sein Entwurf „optimale Funktionsabläufe gewährlei-ste“. Zugleich nehme man bewusst die Materialien und die Formen der übrigen Gebäude der Feuerwache auf, so dass das neue Gebäude nicht als Fremdkörper wirke, sondern der gesamte Komplex als zusammenhängende Architektur.

Bislang stehen an der Grundstücksgrenze zur Sickelser und zur Bardostraße Ga-ragen- und Werkstattgebäude aus den frühen 70er Jahren, die inzwischen maro-de geworden sind. Diese Gebäude sollen abgerissen und durch den Neubau er-setzt werden. Die Rettungsleitstelle für den Landkreis Fulda, die bislang in einem anderen Gebäude im Komplex der Hauptstützpunkt-Feuerwache untergebracht ist, soll dann in den Neubau umziehen. Die Kosten für die technischen Einrich-tungen der Leitstelle trägt das Land Hessen, die Baukosten teilen sich Stadt und Landkreis Fulda.

Bernd Gottschalk, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Fulda, merkte an, dass der Steimle-Entwurf mit seinem Konzept schnell überzeugen konnte. Insbeson-dere die großzügige Raumkonzeption für die Leitstelle, die Anordnung der Gara-gen und die auch Sonnenausrichtung des Gebäudes seien sehr durchdacht. Zu-dem sei der Übergang von dem Bestandsgebäude, in dem unter anderem der große Mehrzweckraum untergebracht ist und in dem auch das Preisgericht tagte, zum Neubau gut gelöst worden.

Frank Volmer, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Fulda, betonte eine Besonderheit des Preisgerichtsverfahrens: Es wurden ein 1. Preis und zwei dritte Preise vergeben. Die Jury habe damit die Qualität des Siegerentwurfs unterstrei-chen und herausstellen wollen, dass sie eine Zusammenarbeit mit dem Büro Steimle empfehle. Die dritten Preise gingen an die Architekturbüros studioinges (Berlin) und MGF Architekten (Stuttgart). Einen Anerkennungspreis für seinen städtebaulich interessanten Entwurf erhielt das Büro Schätzler Architekten (Mün-chen). Für die tägliche Praxis und die Abläufe innerhalb der Leitstelle sei der Entwurf jedoch nicht überzeugend gewesen, so Stadtbaurat Schreiner.

Die Ausstellung ist noch bis zum 19. November im mittleren Vestibül des Stadtschlosses (Zugang über den Haupteingang im Torbogen zum Eh-renhof) zu den üblichen Öffnungszeiten der historischen Räume (Di. bis So. 10-17 Uhr) zu sehen.

BU (von links): Manuel Rausch (Büro Steimle), Frank Volmer (Leiter Gebäudemanagement Stadt Fulda, Frank Reith (Leiter Fachdienst Gefahrenabwehr beim Landkreis Fulda), Thomas Steimle (Geschäftsführer Steimle Architekten), Stadtbaurat Daniel Schreiner, Cornelia Gieler (Projektleiterin, Gebäudemanagement Stadt Fulda) und Bernd Gottschalk (stellvertr. Leiter Feuerwehr Fulda).

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