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Verträge für künftige Nutzung des Lioba-Areals als Kolping-Jugendwohnheim unterzeichnet

Einen Beitrag zur Ausbildungsoffensive in der Region Fulda möchten der Landkreis und der Kolping-Diözesanverband mit dem Projekt Jugendwohnen auf dem Gelände des früheren Kreisaltenheims Sankt Lioba leisten. Die vertraglichen Vereinbarungen über die künftige Nutzung des Areals, das den Bereich zwischen Schlosspark, Winfriedschule, Leipziger Straße und Liobastraße umfasst, wurden jetzt unter-schrieben.

An der Vertragsunterzeichnung im Kreishaus nahmen von Seiten des Landkreises Fulda Landrat Bernd Woide und Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt sowie von Seiten des Kolping-Diözesanverbands Fulda Vorsitzender Josef Richter und Geschäftsführer Steffen Kempa teil, der beim Diözesanverband für die Umsetzung des Jugendwohnens verantwort-lich zeichnet. Ebenfalls anwesend waren Stephan Kowoll von Kolping Recycling und Stefan Bothe vom Partnerdiözesanverband Main-Franken. In den beiden vergangenen Jahren hatte Erster Kreisbeigeordneter Schmitt das Projekt vorangetrieben und die Verhandlungen nach der Besichtigung von erfolgreich geführten Kolping-Jugendwohnheimen wie in Würzburg zum Abschluss gebracht.

Nach dem Freiwerden der Immobilie durch den Neubau des St. Lioba Seniorenzentrums in der Boyneburgstraße waren auf dem Areal verschiedene Zwischenlösungen realisiert wor-den. Zurzeit befindet sich dort eine Außenstelle des Fachdienstes Jugend, Familie, Sport, Ehrenamt für die Betreuung von minderjährigen unbegleiteten Ausländern. Die Planungen für die Umnutzung als Jugendwohnheim sehen die Sanierung und Ergänzung des Gebäude-bestandes sowie einen Teilabriss vor. Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten beginnen und im Herbst 2018 abgeschlossen sein. Bauherr ist der Landkreis, der auch Eigentümer der Lie-genschaft bleibt. Diese wird nach Abschluss der Maßnahme für 25 Jahre an den Kolping-Diözesanverband vermietet.

Laut Aussage von Landrat Woide gehe es beim Projekt Jugendwohnen um eine weitere Aufwertung der Wirtschaftsregion Fulda vor dem Hintergrund der gerade für Auszubildende mitunter schwierigen Wohnungssuche. Erster Kreisbeigeordneter Schmitt verweist darauf, dass die Zahl der Jugendlichen im Landkreis Fulda zwischen 16 und 20 Jahren, die für eine betriebliche Ausbildung in Frage kämen, bis 2016 um ein Viertel zurückgehen werde. Ange-sichts des zunehmend umkämpften Ausbildungsmarkts müsse sich die Region noch mehr als Ausbildungsregion profilieren und ihren Radius auch durch attraktive Wohnangebote ausweiten. „Für studentisches Wohnen wird bereits eine Menge getan. Jetzt gilt es, die Aus-zubilden verstärkt in den Blick zu nehmen.“

Nach Einschätzung des Kolping-Geschäftsführers stelle das Areal wegen seiner Nähe zu Innenstadt, Schlosspark und Bahnhof sowie der vorhandenen Gebäudeinfrastruktur einen hervorragend geeigneten Standort dar. In Fulda gebe es kein Jugendwohnheim. Rund ein-tausend Auszubildenden pendelten ein, um zu ihrem Ausbildungsplatz zu gelangen. Das Einzugsgebiet der Ausbildungsbetriebe reiche bis weit ins Umland hinein. Dennoch blieben viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Angesichts dieser Rahmenbedingungen rechnet Kempa damit, dass die geplante Einrichtung eine große Anziehungskraft entwickeln werde und die vorgesehenen 120 Plätze vollständig belegt werden könnten. Auch sei der in Aussicht ste-hende Mietpreis von im Schnitt 150 Euro sehr günstig.

Der Diözesanverband Fulda kehre mit dem Jugendwohnen zu den Wurzeln der Kolpingbe-wegung zurück und transportiere das Vermächtnis des Gesellenvaters, jungen Menschen eine Heimat zu geben, ins 21. Jahrhundert, betont der Geschäftsführer. Es gehe nicht nur um kostengünstigen Wohnraum, sondern vor allem um die Entwicklung einer christlichen Werteorientierung. „Der Geist von Adolph Kolping soll durch das Haus wehen.“ Auch finde eine lebenskundliche Begleitung der Bewohner statt, bei der Sozialkompetenzen für eine erfolgreiche Bewältigung des Alltags vermittelt würden. Kempa ist voll des Lobes über das „Fuldaer Leuchtturm-Projekt“ und bedankt sich beim Landkreis Fulda, „ohne den wir das Vorhaben niemals stemmen könnten“.

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