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Karl-Josef Laumann sprach mit 100 Fachleuten aus der Region im Fuldaer Hochschulzentrum Transfer über „Gute Pflege – worauf es ankommt“

Unter dem Motto „Gute Pflege – Worauf es ankommt“ hatte die Caritas im Bistum Fulda den Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, Staatssekretär Karl-Josef Laumann zu einer öffentlichen Dialogveranstaltung ins Hochschulzentrum Transfer eingeladen. Ebenfalls der Einladung der Caritas gefolgt waren die SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel und weitere rund 100 Fachleute aus ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen der Region, Vertreter von Kliniken, Hochschulen und Verbänden, um mit Herrn Laumann als dem Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege und Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch als dem Gastgeber der Veranstaltung über die zukünftigen Herausforderungen in der Pflege-Praxis ins Gespräch zu kommen.
 

Staatssekretär Laumann, selbst einst Mitbegründer der Pflegeversicherung vor 20 Jahren, machte deutlich, dass dieses Versicherungsmodell angesichts der großen demographischen Veränderungen der deutschen Gesellschaft mit spürbarem Anstieg des Anteils alter und hochbetagter Menschen einer „Generalüberholung“ bedürfe. Für die seit langem anstehende Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und den Ausbau von mehr Tagespflegeangeboten habe die Bundesregierung nun ca. 3 Mrd. Euro in die Hand genommen, die insbesondere Menschen mit demenziellen Veränderungen zu Gute kommen sollen.

 

Der Vertreter aus der Spitze des Bundes-Gesundheitsministeriums verwies darauf, dass es mit der besseren finanziellen Ausstattung der Pflegeversicherung nicht getan sei, wenn es nicht gelinge, neben den Familien und Ehrenamtlichen als freiwillig Helfenden weitere Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen. Denn „Geld pflegt nicht“, so Laumann. Pflege sei ein schwieriges Arbeitsfeld, führte Laumann weiter aus. Schließlich müsse Pflege an 365 Tagen funktionieren, und dementsprechend müssten adäquate Rahmenbedingungen für die Beschäftigten geschaffen werden.

 

„Wir setzen uns als Caritas im Bistum Fulda bereits seit Jahren in verschiedensten politischen Gremien für die Weiterentwicklung des Pflegeberufes ein“, betonte in seinem Statement Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. Doch kein Gesetzesvorhaben im gesundheitspolitischen Bereich werde derzeit so heftig und kontrovers diskutiert wie die doch eigentlich im Koalitionsvertrag verankerte Reform des Pflegeberufes, welche vorsehe, die drei Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege zu einer gemeinsamen Pflegeausbildung zusammenzuführen. Dass eine Reform des Pflegeberufes dringend geboten sei, „erkennt man nicht nur an den statistischen Hochrechnungen zum bevorstehenden Fachkräftemangel in der Pflege, sondern auch an den stetig wachsenden Anforderungen in der täglichen Pflegepraxis“, erläuterte Juch. Zudem habe der Pflegeberuf in der Öffentlichkeit leider häufig ein schlechtes Image als unattraktive bezahlte Tätigkeit. Mit besseren Rahmenbedingungen, zeigte sich Caritasdirektor Juch positiv überzeugt, werde der Beruf schnell an Ansehen und Anziehungskraft gewinnen. „Wir sind mit unserer Altenpflegeschule in Fulda bereits startklar und haben mit unseren Kooperationspartnern in der Region die Weichen für die Umsetzung einer generalistischen Pflegeausbildung gestellt. Jetzt ist es an der Politik, sich für nachhaltige Rahmenbedingungen in der Pflege stark zu machen!“

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