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Frühchenstation des Klinikums Fulda erhält Spende: Förderverein Seestern e.V. übergibt Pasteurisiergerät zur Aufbereitung von Muttermilch

Gerade für Frühgeborene ist die Muttermilch besonders wichtig. Werden sie schon in den ersten Lebenstagen mit Muttermilch ernährt, sind Darmprobleme seltener und die Kinder entwickeln sich besser. Ist die Mutter jedoch – wie sehr viele Menschen – mit dem humanen Cytomegalievirus (HCMV) infiziert, kann dieses Virus über die Muttermilch auf das Frühgeborene übertragen werden und bei ihm lebensbedrohliche Infektionen hervorrufen.
Der Förderverein Seestern unterstützt mit 10.000 Euro die Anschaffung eines Pasteurisiergerätes für die Frühchenstation der Kinderklinik am Klinikum Fulda. Hiermit kann das Virus sicher abgetötet werden, aber durch ein besonders schonendes Verfahren bleiben viele wichtige Stoffe in der Muttermilch erhalten.

Das Cytomegalievirus ist weltweit verbreitet und gehört zu den Herpesviren. Für die meisten Menschen ist die  Cytomegalievirus-Infektion harmlos und läuft unbemerkt ab. Gefährlich ist eine Infektion jedoch, wenn sie über die Muttermilch das Neugeborene erreicht. Besonders gefährdet sind Frühgeborene, die vor der 33. Schwangerschaftswoche mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm zur Welt kommen, da sie noch über keine ausreichende Immunabwehr verfügen. Eine sichere Inaktivierung von HCMV in der Muttermilch wurde bisher nur durch Pasteurisierungsverfahren nachgewiesen. Auch wiederholtes Einfrieren und Auftauen der Milch tötet das Virus nicht sicher ab.

Der Förderverein Seestern e.V. hat daher die Anschaffung eines Virex-Pasteurisiergerätes für die Frühchenstation der Kinderklinik am Klinikum Fulda mit 10.000 Euro unterstützt. Das rund 35.000 Euro teure Gerät dient der  Inaktivierung von HCMV in der Muttermilch und ist daher eine große Hilfe in der Versorgung von Frühgeborenen: Es kann bereits kleinste Mengen von wenigen Millilitern Muttermilch einfach und schnell behandeln, so dass das Virus zuverlässig inaktiviert wird, aber gleichzeitig die wichtigen Inhaltsstoffe der Milch – wie Proteine, Enzyme und Wachstumsfaktoren- möglichst gut erhalten bleiben. Die Virusinaktivierung kleiner Milchvolumina erfolgt dabei unter Einhaltung strengster Hygienestandards. „Der vollautomatische Inaktivierungsprozess mittels Kurzzeithitzebehandlung des High-end Gerätes dauert nur etwa 90 Sekunden und ist danach absolut zuverlässig abgeschlossen“, so Markus Fischer, Geschäftsbereichsleiter Einkauf und Materialwirtschaft am Klinikum Fulda, „alle individuellen Inaktivierungsschritte werden zudem gespeichert und dokumentiert.“
„Um unsere Extrem-Frühgeborenen mit der bestmöglichen (eigenen Mutter-) Milch versorgen zu können und somit die Wahrscheinlichkeit für eines der schwersten Risiken bei den extrem kleinen Frühchen, eine lebensbedrohliche Darmentzündung, minimieren zu können, ist das Pasteurisiergerät von großer Bedeutung“, so Prof. Dr. Reinald Repp, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Das Gerät wurde von Yvonne Mangold,  Vorsitzende des Fördervereins Seestern e.V.,  an Prof. Repp übergeben, der sich auch im Namen  seines Teams der Station H21 für die großzügige Spende bedankte: „Dieses Gerät kann mit deutlich geringeren Mengen arbeiten als der bisherige Pasteurisator, so dass den Kindern wesentlich früher Muttermilch zugutekommen kann“, so Prof. Repp.
Der Förderverein Seestern e.V. hat sich der Unterstützung betroffener Eltern und der Station H21 „Seestern“ des Klinikums Fulda (Früh- und Neugeborenen- sowie Kinderintensivstation) verschrieben und unterstützt diesen Bereich seit dem Jahr 2012.

Bildunterschrift (v. links): Einkaufsleiter Markus Fischer, Yvonne Mangold mit Tochter Frieda, Prof. Dr. Reinald Repp
Bildnachweis: Barbara Froese

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