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Der Viehabtrieb in Simmershausen findet am 24. September zum 25. Mal statt

Zum 25. Mal findet in diesem Jahr am vierten Sonntag im September der Rhöner Viehabtrieb in Simmershausen statt. Und wieder einmal fällt der Termin auf einen Wahlsonntag. 2009 war die Veranstaltung wegen der Bundestagswahl um eine Woche vorverlegt worden; 2013 dagegen warben die Veranstalter mit dem Slogan: „Erst in die Wahlkabine, dann zum Fest.“ Unter diesem Motto lädt die Vereinsgemeinschaft des rund 600 Einwohner zählenden Dorfes nun erneut am 24. September zu ihrem Festumzug mit abwechslungsreichem Rahmenprogramm in die Rhön ein.

Wer nichts von dem Festgeschehen verpassen und vorher von seinem Wahlrecht Gebrauch machen möchte, der muss allerdings früh aufstehen: Denn bereits um 9 Uhr werden die beiden Backhäuser aufgeheizt, sodass ab 11 Uhr von süßem und deftigem Brot- und Kartoffelsploatz gekostet werden kann. Dazu unterhält auf dem Dorfplatz der Musikverein Simmershausen-Batten mit Blas- und Volksmusik. Beim Mittagessen hat man erneut die „Qual der Wahl“: Neben der Vereinsgemeinschaft mit ihren regionalen Spezialitäten bieten verschiedene Selbstvermarkter an Ständen sowie die beiden Gasthäuser im Ort warme Mahlzeiten an. In der Kulturscheune werden Kaffee, Torten und Blechkuchen serviert.

Um 14 Uhr beginnt der Festumzug, in dessen Mittelpunkt die Viehherde des Simmershäuser Landwirts Pascal Eichler steht. Die 16 Kühe, ein Dutzend Kälber und ein Bulle haben den Sommer auf den Weiden des nahen Buchschirms verbracht und werden nun von vier Treibern in den heimischen Stall gebracht. In diesem eigentlich österreichischen Brauch des Viehabtriebs liegt der Ursprung des Festes, das 1989 zur Unterhaltung der Simmershäuser Feriengäste ins Leben gerufen worden war. Mittlerweile zieht es Tausende Besucher aus Nah und Fern an: 130 000 Gäste haben die Veranstalter insgesamt bei den bisherigen 24 Viehabtrieben gezählt. Wegen des gewachsenen Aufwands findet das Ereignis seit 2011 im zweijährigen Turnus statt.

Nicht nur Rinder, sondern auch Pferde, Schafe, Ziegen und ein Falkner wirken beim Umzug mit. Etwa 25 Gruppen, darunter die Rhönmäher und die Trachtengruppe Simmershausen, stellen dörfliches und kleinbäuerliches Leben dar. Dazu gehört in Simmershausen auch das katholische Brauchtum. Deshalb freut sich Thomas Weber, der für die Organisation des Festumzugs zuständig ist, dass Robert Zentgraf seine selbstgebaute Riesenklapper präsentiert. Diese hat dem Obernüster sogar zu einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde verholfen.

Der Kindergarten Simmershausen bietet im Kindergarten (beim unteren Backhaus) eine Betreuung für die kleinen Gäste an, während die Großen sich am Stand des Biosphärenreservates Rhön und des Regionalen Standortmarketings über die Region informieren können. Auch zeigen Handwerker ihr Können und bieten ihre Produkte an. Vor dem Festzug treten Trachten- und Volkstanzgruppen auf.

Wie auch in den Vorjahren ist der Eintritt frei genau wie das Parken, für das dank der ortsansässigen Landwirte und der Firma Drott ausreichend Flächen zur Verfügung stehen. Und noch eine Sache ist schon fast selbstverständlich beim Viehabtrieb: das gute Wetter. Thomas Stumpf, der von seinem Vater Heribert Stumpf den Vorsitz über die Vereinsgemeinschaft und damit die Organisation des Großereignisses übernommen hat, erinnert sich: „In den vergangenen Jahren hat es nur einmal geregnet, und zwar 2009.“ Aber da war die Veranstaltung ja auch vorverlegt worden.

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