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Letzte Exkursion im Rahmen seiner „Tour de Caritas 2017“: Verwaltungsleiter des Bistums Fulda ließ sich in der Kurstadt die Dienste und Angebote der Caritas vorstellen

Seit das Bistum Fulda der Caritas die komplette Koordination und Durchführung der Flüchtlingshilfe übertragen hat, organisiert der Flüchtlingsbeauftragte des Bistums, Caritas-Ressortleiter Soziale Dienste Franz Meyer, regelmäßig Exkursionen an Standorte und in Einrichtungen der Caritas, wo Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke die Arbeit der Flüchtlingshilfe in Augenschein und sich ein eigenes Bild machen kann.

Im Rahmen dieser Tour de Caritas führte ihn in Begleitung von Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch jetzt die letzte Exkursion 2017 nach Bad Orb. Im Gebäudetrakt der neu errichteten Caritas-Seniorenwohnanlage „Im Spitalgarten“ hat das örtliche Caritas-Zentrum des regionalen Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis seit wenigen Tagen seinen neuen Sitz.

Begrüßt wurden Stanke und Juch sowie einige weitere Gäste der Caritas-Bistumszentrale in Fulda von Vertretern des Regional-Caritas-Verbandes Main-Kinzig-Kreis wie dem Vorstandsvorsitzenden Diakon Michael Harth, Geschäftsführer Robert Flörchinger und dem Bereichsleiter Ingo Bischoff. Auch der Einrichtungsleiter des Altenpflegeheims St. Martin und zugleich zuständig für die neue Wohnanlage, Stefan Smolinka, war zugegen. Nach einem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten stellte die für das Caritas-Zentrum unmittelbar zuständige Mitarbeiterin Sabine Bleitgen die Angebote der Caritas in Bad Orb detailliert vor. Durch die allgemeine Sozialberatung wird bei neuen Besuchern der Anlaufstelle im Rahmen eines Clearings der Hilfebedarf genauer festgestellt. Notwendige zielgerichtete Fachberatung wird dann im Zentrum für die Klientel bedarfsgerecht angeboten. Regelmäßige Angebote sind neben der Allgemeinen Sozialberatung die Kurberatung, Beratung für Familien und Jugendliche, die Beratung für Migranten, außerdem werden mehrere ehrenamtlich organisierte Selbsthilfegruppen die Caritas-Räume regelmäßig nutzen.

Ausführlicher sprachen die örtlichen Caritas-Vertreter und die Fuldaer Gäste dann über die Migrationshilfe in der Spessart-Kurstadt und über die Projekte im Rahmen dieser Betreuung. So gibt es beispielsweise einen Chor „Unlimited“, der offen ist für alle Menschen die zusammen singen und musizieren wollen, ungeachtet ihres Alters, ihrer Herkunft und ihrer Religionszugehörigkeit. Der Chor, der bereits mehrfach lokale Auftritte hatte, verfügt über ungefähr 20 feste Mitglieder und zahlreiche „Gelegenheitsmitmacher“. Migranten, meist ganze Familien, sind gerne bei diesem Freizeitangebot mit dabei, das ihnen Spaß und Ablenkung bietet. Zudem ergeben sich im Chor auf einfache Weise Kontakte zu den deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Ein weiteres Projekt, das Eindruck auf die Fuldaer Gäste machte, ist ein speziell für Flüchtlingsfrauen angebotenes Kunstprojekt. Die durchführende Künstlerin und Diplomdesignerin Simone Nuß stellte dieses Projekt „Kunst von Frauen“ anhand einer Präsentation und direkt vor Ort ausgestellter Bilder vor: Über die Kunst könnten die teilnehmenden Frauen zum Beispiel aus den Fluchtländern Syrien, Iran und Irak, aber auch deutsche Frauen, gemeinsam etwas über sich selbst herausbekommen und sich den anderen künstlerisch mitteilen. Zudem böte die künstlerische Arbeit den Flüchtlingsfrauen auch ein Ventil, über das Malen ihre erlittenen Traumata abzuarbeiten und – neben der Gemeinschaft in der Frauengruppe – Befriedigung und Selbstvertrauen durch die Wertschätzung der künstlerischen Arbeit zu erfahren.

Der disem Projekt beigemessene Wert für die integrierende Arbeit mit Flüchtlingen zeigt sich auch daran, dass dem Projekt „Kunst von Frauen“ der diesjährige Elisabeth-Preis der Caritas im Bistum Fulda zuerkannt worden ist.

Generalvikar Stanke zeigte sich beeindruckt, was in dem Caritas-Zentrum Bad Orb speziell für Flüchtlinge geboten wird. Musik und Kunst, so Stanke, seien wie zum Beispiel auch gemeinsamer Sport wichtige Bereiche, in denen Menschen auf einfache Weise aufeinander zugehen und sich gegenseitig kennenlernen und einander wertschätzen könnten. Für die Integration seien dies daher wichtige Projekte. Diözesan-Caritasdirektor Juch betonte, er freue sich, dass durch das Caritas-Zentrum viel Leben auch von außerhalb in der Senioren-Wohnanlage hinein käme. „Hier ist in den wenigen Stunden seit Eröffnung des Zentrums schon viel mehr entstanden, als wir zu hoffen wagten“, unterstrich er. „Das ist auf jeden Fall der richtige Weg, den die Caritas hier eingeschlagen hat.“

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