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Der andere Kreuzweg – Individuelles Beten zwischen Karfreitag und Ostern in Rasdorf

Zum dritten Mal konnten Menschen am Nachmittag des Karsamstags ganz individuell einen besonderen Kreuzweg beten. Der Pfarrgemeinderat Rasdorf hatte dazu acht Stationen im Pfarrgarten hinter der Stiftskirche aufgebaut und eine Zusammenfassung dieser Stationen als neunter Station vor dem Hauptaltar in der Kirche platziert. Nachdenken konnten die Besucher über das „Vater unser“, das als Blume gestaltet war. Aus sieben Körbchen durfte man sich eine Zusage Gottes für das eigene Leben mitnehmen. Das Gleichnis vom Binsenkorb half zu verstehen, dass es kein sinn- und folgeloses Tun im Leben gibt. Bei der Station „Kreuz“ lagen Holzstöcke und Seilstücke, um sich ein Kreuz für zuhause zu basteln. Während man sich bei der Station „Spiegel“ selbst betrachten und schauen konnte, wie verschiedene Ausdrucksformen auf einem selbst wirken und damit natürlich auch auf andere, erzählte die Geschichte „Der Mönch und sein Brunnen“ wie die Erfahrung von Stille und Meditation den Weg auf den Grund aller Dinge öffnen kann. Ein aus Steinen errichteter wassergefüllter Brunnen veranschaulichte den tiefen Sinn des Textes. „“Barmherzigkeit verändert die Welt“ und ist der Weg zum Herzen eines Menschen, dargestellt durch die Werke der Barmherzigkeit, so wie der emeritierte Bischof von Erfurt Joachim Wanke sie formuliert hat, gab Gelegenheit eigenes Tun zu überprüfen. Was das eigene Leben belastet konnten die Besucher durch Steine dokumentieren und gleichzeitig zum „Lastenträger“ für andere werden, indem sie einen Stein mitnahmen, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Unser Leben gleicht den Jahresringen eines Baumes, an ihnen ist Wachstum und Einfluss von Natur und Umwelt deutlich zu sehen, wenn man den Baum in Scheiben zerlegt. Auch unserer Leben zeigt solche „Jahresringe“. Die Station „Das Märchen von der Straße, die nirgends hinführte“ rundete in gewisser Weise die vorhergehenden „Kreuzwegstationen“ ab. Da aber die Reihenfolge der Stationen nicht vorgeschrieben war, konnte jede Kreuzwegbeterin oder -beter seinen „eigenen Weg“ gehen und auch den eigenen Bedürfnissen entsprechend lange an den jeweiligen Stationen verharren. Texte und „Erinnerungsstücke“ lagen zum Mitnehmen bereit. So wirkt der individuelle Kreuzweg auch nach der Fastenzeit weiter. In der Stiftskirche stand Pfarrer Reiner Modenbach zum Gespräch zur Verfügung.

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