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Kasseler Akademieorchester zu Gast in Fulda

Zum ersten Mal in Fulda stellte sich das Orchester der Musikakademie „Louis Spohr“ der Stadt Kassel unter der Leitung von Ulrich Moormann am vergangenen Sonntag in der Aula der alten Universität einem breiten Publikum vor. Die Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“ besteht seit mehr als 75 Jahren und ist heute eine staatlich anerkannte Berufsakademie für Musikberufe.
Das Programm wurde mit Auszügen aus der Wassermusik HWV 348, der sogenannten „Hornsuite“ eröffnet, bei der die genannten Instrumente sich mit guter Artikulation und strahlendem Klang auszeichneten, worin das Gesamtorchester in nichts nachstand.
Vom Namensgeber der Akademie, dem Kasseler Hofkapellmeister Louis Spohr (1784-1859) erklang die Ouvertüre zum seinem bekannten Oratorium „ Die letzten Dinge“ mit stark herausgearbeitetem Kontrast zwischen der düsteren Einleitung und dem Con-brio des folgenden Allegros. Die anspruchsvollen Streicherpartien wurden dabei fabelhaft gemeistert, wozu die Holzbläser farbige Akzente setzten.
Der Akademiedozent für Trompete, Helmut Pöhner, Solotrompeter des Göttinger Sinfonieorchesters, begeisterte danach mit dem Trompetenkonzert von Joseph Haydn, ein Prüfstein für jeden Trompetensolisten. Leichtigkeit, Tonkultur und Kantabilität zeichneten dabei sein hochmusikalisches Spiel aus, wobei das Orchester mit spürbarer Musizierfreude begleitete.
Die Verbindung zwischen Kassel und Ludwig van Beethoven ist in einem Anwerbungsversuch des Bruders von Napoleon, Jerome Bonaparte als König von Kassel aus dem Jahr 1808 begründet, auf den Beethoven letztendlich nicht einging. Genau in diesem Jahr
wurde die „Pastorale“ als seine 6. Sinfonie uraufgeführt. Das Akademieorchester zeigte sich unter dem umsichtigen Dirigat Ulrich Moormanns dieser Aufgabe gewachsen. Die dynamische Entwicklung des ersten Satzes bereitete das weit ausladende Andante, „Szene am Bach“, mit seinen leuchtenden Bläserkantilenen vor. Dem gemächlichen „Lustigen Zusammenleben der Landleute“ folgte das werkgetreu umgesetzte Gewitter, um in den friedlich jubilierenden Schlussatz zu münden.
Die Leistung der jungen Musici wurde mit dankbarem und motivierendem Beifall des Publikums bedacht, das sich schon auf weitere Besuche des Akademieorchesters in Fulda freut.

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