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„Kinder suchen Frieden“ – Bischof sendet Sternsinger aus

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Fulda. Am heutigen Dienstag, dem Hochfest der Erscheinung des Herrn (Dreikönig), fand im Fuldaer Dom die zentrale Aussendungsfeier für die Sternsingergruppen des Bistums statt. Bischof Heinz Josef Algermissen feierte wieder mit rund tausend Sternsingern die heilige Messe, an der auch der Jugendkathedralchor unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber mitwirkte. Die Aktion „Dreikönigssingen 2009″ steht unter dem Motto „Kinder suchen Frieden“ und kommt Kindern in Kolumbien zugute. Bei ihrer letzten Aktion haben die Sternsinger in Deutschland rund 39,7 Millionen Euro gesammelt, mit denen weltweit Projekte in den Bereichen Evangelisierung, Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung, Ernährung, Rehabilitation und Nothilfe gefördert werden. Auch im  Bistum Fulda brachte das Dreikönigssingen 2008 ein beachtliches Ergebnis: Die Sternsinger ersangen hier rund 598.221 Euro. Insgesamt hatten sich im Bistum Fulda 244 Gemeinden und Gruppen beteiligt.

Fotos (112): Max Colin Heydenreich

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Die Jungen und Mädchen in ihren farbenprächtigen Gewändern, mit ihren goldenen Kronen und leuchtenden Sternen kamen aus allen Teilen des Bistums: aus den Regionen Hanau und Kassel, aus Oberhessen und der Rhön. „Das ist wirklich Kirche, so wie ich sie mir vorstelle“, rief der Bischof den Kindern und Jugendlichen zu Beginn des Gottesdienstes begeistert zu. Christus selbst sei der Stern, den sie nun in die Gemeinden trügen.

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„Gerade wenn es im Leben dunkel ist, will Gott für uns ein Hoffnungslicht entzünden. Deshalb ist er in Jesus Christus zu uns gekommen“, sagte Bischof Algermissen in seiner Ansprache. An die Kinder und Jugendlichen gewandt, erinnerte der Oberhirte daran, daß es auch heute im Leben vieler Menschen am hellichten Tag „stockdunkel werden“ könne. Menschen unter uns und überall auf der Erde sind traurig, allein, hungrig und obdachlos, auch hier in Fulda.“ Der Oberhirte erinnerte an die Obdachlosen, die er bei der Weihnachtsfeier der Caritas an Heiligabend getroffen hatte. Menschen müßten auch heute Kriege, Zerstörung und Krankheiten aushalten. Besonders schlimm sei es, wenn dies dann Kinder seien. „Die entsetzlichen Bilder von kleinen Kindern, die vor Hunger und Elend weinen, sind für mich die traurigsten Bilder dieser Welt“, betonte Algermissen. Die Augen solcher Kinder verfolgten ihn mitunter bis in den Schlaf hinein.

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In seiner Predigt sagte Bischof Algermissen auch, er habe schon als Kind gerne in klarer Nacht den Sternenhimmel beobachtet, stehe auch heute noch oft vor dem Zubettgehen am offenen Fenster und schaue zu den Sternen hinauf. „Wenn ich das tue, meine ich, etwas von der Größe Gottes zu spüren“, so der Bischof. Das Weltall sei so groß und die Erde ein Wunderwerk in diesem All. Gott, der diese ganze Schöpfung erdacht und geschaffen habe, müsse wirklich groß sein. Auf einer Schiffsreise ein paar Jahre zuvor, so erinnerte sich Algermissen, habe er bei Nacht auf Deck gestanden und zu den Sternen aufgeschaut, die ihm die Himmelsrichtung anzeigten. Dadurch sei ihm deutlich geworden, wie Menschen in früheren Zeiten nachts auf die Sterne angewiesen gewesen seien, um den richtigen Weg zu finden. Richtungslos sei man gewesen, wenn die Sterne durch Wolken nicht mehr sichtbar waren. „Die Sterne waren die Hoffnungsfunken am Firmament, die den Menschen das Vertrauen schenkten, daß sie ihr Ziel erreichen würden“, unterstrich der Bischof.

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Auch das Weihnachtsevangelium wisse von einem großen Stern zu berichten, fuhr Algermissen fort und kam auf die Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland zu sprechen. Diese sternkundigen Männer hätten sich mit ihrer Alltagswelt nicht zufriedengeben wollen und sich gesagt, daß es etwas Größeres, einen Gott geben müsse, der über allem stehe. So hätten sie den Sternenhimmel beobachtet, und als sie einen ganz besonders verheißungsvollen Stern entdeckten, hätten sie sich auf den Weg gemacht und seien ihm gefolgt. „Dieser Stern aber führte sie zur Antwort auf ihre Lebensfragen, nämlich zu Jesus, dem Sohn Gottes“, hob Algermissen hervor. Die weisen Männer, die er gern habe, erinnerten ihn daran, daß es gut sei, nach Gott Ausschau zu halten. „Ich mag sie, weil sie mir zeigen: Du darfst Vertrauen haben.“

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Den Kindern in Not auf der ganzen Welt wollte Gott mit dem Stern von Bethlehem Hoffnung schenken: ihnen helfen durch die Anteilnahme und konkrete Hilfe anderer Kinder, denen es besser gehe als jenen. Auch den Menschen in Deutschland wolle der Stern von Bethlehem sagen, daß Gott bei uns sei und in Jesus Christus in die Welt gekommen sei, machte Bischof Algermissen deutlich. „Er, der große Gott, der die Sterne und die Erde geschaffen hat, ist selber in diesem armen Kind von Bethlehem einer von uns geworden.“ Dies habe er getan, weil er den Menschen nahe sein wollte.

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Der Stern von Bethlehem werde zum Hoffnungslicht, das von Gott erzähle, sagte Algermissen und dankte den Kindern und Jugendlichen, daß sie dieses Hoffnungslicht in die Häuser ihrer Gemeinden brächten. Als Lichtträger seien sie „kleine Missionare einer guten Botschaft“. Der Oberhirte verglich die Jungen und Mädchen mit dem hl. Bonifatius, dem Patron der Diözese, der in der Krypta des Fuldaer Domes begraben liegt. Dieser hätte sich sehr über den missionarischen Einsatz der Kinder und Jugendlichen gefreut, betonte der Bischof. Zehntausende zögen in diesen Tagen von Haus zu Haus. „Viele Menschen im ganzen Land öffnen begeistert ihre Wohnung, ihr Herz und auch ihren Geldbeutel, wenn die Sternsinger an der Haustür schellen, singend Gottes Segen wünschen und um eine Gabe bitten für Kinder in Armut und Krieg.“ Die Aktion „Dreikönigssingen“ sei gleichzeitig die größte Hausbesuchsaktion im Laufe eines Jahres. „Ich danke Euch auch dafür, daß Ihr dies leistet in einer Zeit, wo viele Seelsorger den Hausbesuch vergessen haben“, so Algermissen. „Kinder suchen Frieden“ sei die Aktion „Dreikönigssingen 2009“ überschrieben. Sie mache auf Kolumbien aufmerksam, ein Land Lateinamerikas, das seit 40 Jahren unter entsetzlicher Gewalt, unter Drogen und Armut leide. „Natürlich sind die Kinder dort – wie immer – die eigentlich Leidtragenden. Ihnen gilt Euer Einsatz. Das Ergebnis Eurer Sammlung wird direkt an Hilfsprojekte für Kinder weitergegeben“, schloß der Oberhirte.

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Hier die Predigt von Heinz Josef Algermissen, Bischof von Fulda, im Wortlaut:

Liebe Kinder und Jugendliche, liebe Erwachsene!
Habt Ihr schon einmal in einer klaren Nacht den Sternenhimmel beobachtet?
Schon als Kind habe ich das gerne getan und auch heute stehe ich manches Mal, bevor ich zu Bett gehe, am offenen Fenster und schaue zu den Sternen hinauf. Wenn ich das tue, meine ich, etwas von der Größe Gottes zu spüren. Das Weltall ist so groß, und unsere Erde ist ein Wunderwerk in diesem All. Wie groß muß Gott sein, der das alles geschaffen hat!

Und dann denke ich an eine Schiffsreise vor einigen Jahren. Wir waren weit aufs Meer hinausgefahren und schon seit Tagen unterwegs. Da stand ich bei Nacht auf dem Deck und schaute zum Sternenhimmel auf. Durch die Sterne konnte ich die Himmelsrichtung erkennen.

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Jetzt verstand ich, wie Menschen in früheren Zeiten nachts auf die Sterne angewiesen waren, um den richtigen Weg zu finden. Und wenn sich dann womöglich Wolken vor die Sterne geschoben hatten und man nicht mehr wußte, wohin es geht – – wie richtungslos war man da! Die Sterne waren die Hoffnungsfunken, die den Menschen das Vertrauen schenkten, ihr Ziel zu erreichen.

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Liebe Kinder und Jugendliche!
Auch das Weihnachtsevangelium weiß von einem Stern zu berichten. Ihr kennt ganz sicher die Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland, die an diesem Festtag aus dem Evangelium des Matthäus vorgelesen wurde. Sie berichtet von Männern, die sich mit ihrer Alltagswelt nicht zufrieden geben wollten. Sie sagten sich: Es muß etwas Größeres geben, eine geheime Macht, einen Gott, der über allem steht. Und so beobachteten sie den Sternenhimmel. Und als sie einen ganz besonders verheißungsvollen Stern entdeckt hatten, machten sie sich auf den Weg und folgten ihm. Dieser Stern aber führte sie zu Jesus, dem Sohn Gottes.

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Ich weiß nicht, wie es Euch geht. Ich jedenfalls mag diese weisen Männer sehr; denn sie erinnern mich, daß es gut ist, nach etwas Größerem, nach Gott, Ausschau zu halten. Ich mag sie, weil sie mir zeigen: Du darfst Vertrauen haben. Gott führt dich auf den Wegen deines Lebens. Und ich mag sie auch deswegen, weil sie mir erzählen: Gerade wenn es im Leben dunkel ist, will Gott für uns wie ein Hoffnungslicht sein. Deshalb ist er in Jesus Christus zu uns gekommen.

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Liebe Kinder und Jugendliche!
Ihr wißt genau, daß es auch heute im Leben vieler Menschen am helllichten Tag dunkel sein kann. Menschen sind traurig, allein, hungrig und obdachlos. Menschen müssen Kriege, Zerstörung und Krankheiten aushalten. Besonders weh tut es, wenn das dann Kinder sind, denen ihre Eltern nicht helfen können. Die entsetzlichen Bilder von kleinen Kindern, die vor Hunger und Elend weinen, sind für mich die traurigsten Bilder dieser Welt. Die Augen solcher Kinder verfolgen mich mitunter bis in den Schlaf hinein.

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Auch ihnen allen will Gott mit dem Stern von Bethlehem Hoffnung schenken: „Seid gewiß, ich bin bei euch! Ich will euch helfen durch die Anteilnahme und konkrete Hilfe anderer Kinder, denen es besser geht als euch. Ich will deren Herzen berühren, daß sie euch nicht vergessen, sich für euch einsetzen.“

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Aber nicht nur ihnen, uns allen will der Stern von Bethlehem sagen: Gott ist bei uns, er ist in Jesus Christus in unsere Welt gekommen. Er, der große Gott, der die Welt geschaffen hat, ist selber in diesem armen Kind von Bethlehem einer von uns geworden. Warum? Weil er uns gern hat und uns nahe sein möchte.

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Das heutige Fest schenkt uns die wunderbare Botschaft: Jesus Christus, das Licht der Welt, macht unser Leben hell. Der Stern von Bethlehem wird zum Hoffnungslicht, das von Gott erzählt – selbst in den Nächten unseres Lebens.

Liebe Kinder und Jugendliche, ich danke Euch sehr, daß Ihr dieses Hoffnungslicht mit dem Segen in die Häuser Eurer Gemeinden bringt. Als Lichtträgerinnen und Lichtträger seid Ihr für mich Missionare dieser guten Botschaft.

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Zehntausende ziehen in diesen Tagen wie Ihr von Haus zu Haus. Viele Menschen im ganzen Land öffnen begeistert ihre Wohnung, ihr Herz und auch ihren Geldbeutel, wenn die Sternsinger an der Haustür schellen, singend Gottes Segen wünschen und um eine Gabe bitten für Kinder in Armut und Krieg. Die Aktion „Dreikönigssingen“ ist gleichzeitig die größte Hausbesuchsaktion im Laufe eines Jahres. Ich danke Euch auch dafür, daß Ihr dies leistet in einer Zeit, wo viele Seelsorger den Hausbesuch vergessen haben.

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„Kinder suchen Frieden“ lesen wir auf dem Plakat der Aktion „Dreikönigssingen 2009“. Es führt uns nach Kolumbien, ein Land Lateinamerikas, das seit 40 Jahren unter entsetzlicher Gewalt, unter Drogen und Armut leidet. Und natürlich sind die Kinder dort – wie immer – die eigentlich Leidtragenden. Ihnen gilt Euer Einsatz. Das Ergebnis Eurer Sammlung wird direkt an Hilfsprojekte für diese Kinder weitergegeben. Sie warten auf Euch.

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Ich wünsche Euch, Euren Eltern und Euren Gemeinden ein gesegnetes neues Jahr 2009. Gott, der uns im Kind von Bethlehem so nahe gekommen ist, beschütze Euch! Amen.

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