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Grüne Bundestagsabgeordnete Priska Hinz in Fulda

Fulda. Das Bildungskonzept der hessischen Grünen wende sich gegen ein “Lernen im Gleichschritt” und setze sich ein für Selbständigkeit der Schulen, Entschlackung der Lehrpläne und damit mehr Zeit und Möglichkeiten für die Lehrer, die Kinder und Jugendlichen individuell zu fördern, erläuterte die Grüne Bundestagsabgeordnete und frühere hessische Staatsministerin für Umwelt, Energie, Jugend, Familie und Gesundheit Priska Hinze bei einer Veranstaltung der Fuldaer Grünen.

Unheilige Allianz Herkunft und Bildung beenden

Hessen brauche dringend andere Rahmenbedingungen, um die unheilige Allianz Herkunft und Bildung zu beenden. Grundsätzlich sollen kleinere Klassen mit höchstens 25 Schülern gebildet werden, G 8 solle verändert, aber nicht völlig umgekrempelt werden. Dies solle den Schulen aber nicht aufgezwungen, sondern angeboten werden.

“Wir wollen eine veränderte Eingangsstufe für Grundschulen, in der 1. und 2. Klasse zusammengefasst werden und die Kinder diesen Block an einem Stück und in genügender, individuell unterschiedlicher Zeit durchlaufen, dabei aber kleinere Klassen mit vielleicht auch zwei Pädagogen, um den Anforderungen der Kinder gerecht zu werden.” Seit Jahren erschöpfe sich die hessische Bildungspolitik darin, nicht die Fähigkeit des Lernens zu vermitteln, sondern möglichst viel Wissen in möglichst kurzer Zeit, und das noch für möglichst wenig Geld.

“Die Schulen brauchen mehr Selbständigkeit, um Lehrpläne entschlacken oder selbst festlegen zu können, sowie ein selbstverwaltetes Budget, um Lehrer und pädagogische Kräfte selbst einstellen zu können”, forderte Hinz. Die Grünen streben eine 105 %ige Abdeckung von Lehrkräften an Schulen an. Vor dem Hintergrund von G 8 bräuchten gerade Gymnasien dringend mehr Personal, um gute Ganztagsschulen zu werden.

”Wir wollen keine Schmalspurbetreuung, sondern eine Ganztagsschule mit gutem Essen für alle und einer qualifizierten Nachmittagsbetreuung, die nicht lediglich Aufbewahrung ist.” Dazu gehöre ebenfalls eine Verbesserung der Lehreraus- und -fortbildung sowie Qualitätsprüfungen, damit die Schüler auch wüssten, wo sie stehen. Im Konjunkturprogramm II sei genügend Geld für Bildung eingestellt.

“Das ist eine große Möglichkeit, Schulen nicht nur äußerlich energetisch zu sanieren, sondern beispielsweise Klassenräume zu verkleinern oder Flure und Betreuungsräume umzugestalten und den Bedürfnissen der Lehrer und Schüler anzupassen.” Margaretha Hölldobler-Heumüller betonte abschließend, dass auch die Wirtschaft einer neuen Bildungspolitik und einem Umdenken bei Lehrzielen positiv gegenüberstehe.

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