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40. Fulda-Kanu-Rennen: Drei Starts, zwei Siege, einmal Zweiter

Reinhard Baumann und Charly Rolff

Fulda. Eine neue Wildwasser-Sprintstrecke, die ihrer würdig ist. Ein absolut genialer Wasserstand, gutes Wetter und somit hervorragende Bedingungen. Und ein Kanu-Club Fulda (KCF) der mit seinen Leistungen vor allem im Herrenbereich mit Josef Baumann die gesamte nationale Kanu-Elite überraschte. Dieses Resümee  kann man aus den 40. Fulda-Kanu-Rennen ziehen.

Fotos: Reinhard Baumann + Charly Rolff

Reinhard Baumann und Charly Rolff Reinhard Baumann und Charly Rolff

Brückensprint war Highlight
Auch der Bundestrainer Kanu-Wildwasser, Günter Schröter, war mit den Strecken und der Organisation rund um zufrieden.  „Der erstmals ausgetragene Brückensprint in Kohlhaus war ein echtes Highlight. Hier wurden die Sportler extrem gefordert. Und auch die Organisation war wie gewohnt top. So kommt man gerne wieder nach Fulda.“, resümiert der Bundestrainer.

Reinhard Baumann und Charly Rolff Reinhard Baumann und Charly Rolff
Die Strecken verlangten an diesem Wochenende den Sportlern alles ab. Technisches Können war von Nöten um sich gegen die Kräfte der Natur durchzusetzen. Denn aufgrund des anhaltenden Regens in der vergangenen Zeit und der eingetretenen Schneeschmelze aufgrund des Wetterumschwungs führte die Fulda einen sehr hohen Wasserstand. Neben den Tiefhängenden Ästen mussten die Sportler auch mit den Wellen und dem enorm hohen Wasserdruck klar kommen. Dies bekamen vor allen die „Kleinen“ zu spüren. Denn so mancher Nachwuchssportler verlor den Kampf gegen die Naturgewalten und ging baden.

„Durch die engen Kurven und dem enorm hohen Wasserdruck muss man hier schon besondere technische Fähigkeiten besitzen, um hier vorne mitzumischen. Aufgrund des hohen Wasserstandes und den damit verbunden Schwierigkeiten auf den Rennstrecken hatten die Sportler des KCF natürlich einen ganz besonderen Heimvorteil“, urteilt Schröter.
Reinhard Baumann und Charly Rolff
Und diesen wussten die Osthessen auch auszunutzen, allen voran Josef Baumann in der Herren-Leistungsklasse. Bei drei Starts bewies er mit zwei Siegen und einem zweiten Rang eine makellose Bilanz. Den Grundstein dazu legte er am Samstag beim Sprintrennen in Kohlhaus. Nach dem ersten von zwei Sprintläufen lag er mit souveränem Vorsprung auf Platz eins. Selbst ein kleinerer Fahrfehler in Durchgang konnte ihm den Sieg nicht mehr streitig machen. Der erste Sieg eines Fuldaers in der Herren-Leistungsklasse beim Heimrennen in der Geschichte der Fulda-Kanu-Rennen war somit perfekt. Mit Johannes Baumann auf Rang drei, David Piaskowski auf Rang sieben und Lars Walter auf Rang zwölf fuhren die Fuldaer Herren ein souveränes Mannschaftsergebnis heraus.

Doch das war noch nicht der letzte Baumann Streich. Mit einem zweiten Rang am Sonntag im Classicrennen und dem Sieg im Mannschaftsrennen in der Besetzung Josef Baumann, Johannes Baumann und Lars Walter ging die Baumann-Show in die nächste Runde. Das KCF-Team enteilte erstmals seit langem den Topteams aus Braunschweig und Köln und landete einen ungefährdeten Start-Ziel Sieg. Somit wurde Baumann quasi übernacht zu einem der Topanwärter auf einen Startplatz bei den Europameisterschaften. Die Qualifikation dazu beginnt in drei Wochen in Monschau in der Eifel auf der Ruhr.

Reinhard Baumann und Charly Rolff
„Das es zu diesem frühen Zeitpunkt schon so gut läuft, hätte ich nie gedacht. Vor allem war ich nach dem Sprintrennen am Samstag schon sehr KO. Das hat viele Körner gekostet. Aber die physiotherapeutische Behandlung nach dem Wettkampf durch Michael Franz und sein Team vom „Zentrum Mensch“ in Eichenzell hat mir enorm geholfen und ich konnte neue Kräfte mobilisieren. Hierfür noch mal herzlichen Dank für die Zusammenarbeit! Jetzt gilt es erstmals, die Form noch weiter auszubauen. Und dann schauen wir mal was bei der Quali rauskommt.“ , beschreibt Baumann sein Rennwochenende.

Nachwuchshoffnungen waren stark

Herauszuheben aus Fuldaer Sicht sind weiterhin noch die Ergebnisse von den beiden besten Fuldaerinnen Janina Piaskowski und Lilofee Stark, sowie von den Nachwuchsoffnung Julius Stark und den Schülern Moritz Fladung und Michel Zentgraf. Michel für als jüngster Teilnehmer überhaupt im Rennen der Schüler C zwei Siege ein und konnte sich über seinen ersten Hessenmeistertitel freuen.  Bei den Juniorinnen konnte Janina Piaskowski mit einem Sieg im Sprint und einem dritten Rang auf der klassischen Distanz überzeugen und verdeutlichte damit ihre Ansprüche auf einen Startplatz bei den Junioren-Europameisterschaften in der Schweiz.

Sprintnachwuchshoffnung Julius Stark konnte vor allem beim Samstagsrennen auf sich aufmerksam machen. Mit einem souveränen Sieg bei den Jungendlichen und einer Zeit mit der er bei den Junioren aufs Podium gefahren wäre, zeigte auch er dass er Chancen auf einen Startplatz bei der Junioren-EM hat. Schwester Lilofee Stark war mit zwei Zweiten Plätzen bei den Schülerinnen A ebenso erfolgreich.

Erfreulich war auch die Leistung von Moritz Fladung bei den Schülern B mit einem dritten Platz im Sprint und einem vierten in der Classic. Hier wurde deutlich, dass der KCF auch eine hervorragende Schülerarbeit leistet.

Vollauf zufrieden war selbst KCF-Vorsitzender Harald Piaskowski, der sich über das Wetter freute, dass alles gut funktionierte und vor allem froh über die vielen Menschen war, die beim Sprint auf der Kohlhäuser Brücke standen und tags darauf die Classic-Strecke zwischen Eichenzell und Ziegel säumten. Als traumhaft bezeichnete er die erstmals als Sprint gefahrene Strecke in Kohlhaus: „Das ist im Prinzip ohne Alternative, so viele andere Möglichkeiten haben wir sonst nicht“, so der 49-Jährige, der die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, den Ämtern sowie der DLRG, dem DRK, der Polizei und vor allem den Anliegern lobte.

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