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Konferenz im Lauterbacher Kreishaus mit Telekommunikations-Unternehmen

Vogelsbergkreis. „Der ländliche Raum darf mit seinen wirtschaftlichen Potenzialen nicht von den Metropolen abgehängt werden. Eine schnelle Internet-Verbindung ist heute genau so wichtig wie eine gute Straßenverkehrsanbindung.“ Dies sagte Landrat Rudolf Marx in einer Konferenz im Lauterbacher Kreishaus, zu der er und IHK-Geschäftsführer Dr. Frank Wendzinski eingeladen hatten. Die hochkarätig besetzte Runde mit Experten der Telekommunikations-Branche diskutierte technische und strategische Varianten, um flächendeckend schnelle, kostengünstige und stabile Internetverbindungen herzustellen. Auch Möglichkeiten zur Förderung durch europäische, Bundes- oder Landeszuschüsse wurden beleuchtet. Aus Sicht des Landrats bietet das ins Auge gefasste EU-Konjunkturprogramm hierzu „sehr gute Voraussetzungen“.

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Kraftvolle und solide Kooperation

Norbert Jäger, Vizepräsident der IHK Gießen-Friedberg, zugleich Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Vogelsberg und Inhaber der Firma Duo Plast AG in Lauterbach, hatte gemeinsam mit den im Ausschuss engagierten Unternehmen den Stein ins Rollen gebracht. Jäger gab sich in Lauterbach sehr zuversichtlich, in einer „kraftvollen und soliden Kooperation zwischen Wirtschaft und den politisch Verantwortlichen“ zu einer guten technischen und ökonomisch vertretbaren Lösung zu kommen.

Eine flächendeckende Versorgung des Vogelsbergkreises mit leistungsfähigen Breitbandverbindungen ist aus Sicht von Dr. Frank Wendzinski „ein wesentlicher Faktor für die Standortsicherung.“ Umfragen der IHK hätten ergeben, dass in einigen Teilbereichen der Region „stark nachgebessert werden muss“. Auch bereits vorhandene Breitbandanschlüsse müssten kurzfristig aufgerüstet werden, um mit der zunehmenden Anforderungen beim Datentransfer Schritt zu halten. Eine digitale Kluft zwischen den ländlichen Regionen und den Ballungsräumen dürfe es zukünftig nicht mehr geben. Wichtig aus der Sicht der IHK und des Vogelsberger Landrats ist ein Gesamtkonzept, das zu schnelleren und nachhaltigen Effekten führt. Dabei gelte es bereits vorhandene Infrastruktureinrichtungen zu nutzen, deren Potenziale bislang nicht vollständig ausgeschöpft worden seien.

An der Beratung in Sitzungssaal des Lauterbacher Landratsamts nahmen Vertreter der OVAG, der Arcor AG, von Vodafone, Unitymedia, Deutsche Telekom, T-Mobile Deutschland, der regionale Anbieter OR Network sowie weitere Telekommunikationsexperten teil.

Flächendeckende Versorgung

Die Runde verständigte sich darauf – so Dr. Wendzinski, der in der IHK-Geschäftsführung für den Bereich Standortpolitik verantwortlich ist  –  in bilateralen Gesprächen Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die flächendeckende Versorgung des Vogelsbergkreises mit schnellem Internet könnte durch den Einsatz eines Technologiemixes erreicht werden. Dabei käme die Nutzung von Glasfasernetzen ebenso in Betracht wie der Ausbau des bereits bestehenden WLAN- und UMTS-Funknetzes. Auch auf den politischen Kanälen soll die Forderung nach dem flächendeckenden Ausbau der Breitbandversorgung im ländlichen Raum weiter intensiviert werden, um potenzielle Wettbewerbsnachteile für hier ansässige Unternehmen abzubauen.

Norbert Jäger machte deutlich, dass als Standard eine Datenrate von mehr als vier Megabit heraus kommen müsse. „Soviel ist sicher: die Wirtschaft wird sich engagieren“, sagte Jäger. Aus Sicht des Landrats hat der Landkreis im Dialog mit der IHK und der Wirtschaft eine Bündelungsfunktion gegenüber den Bürgermeistern, in deren Gemeinden das Angebot verbessert werden müsse.

FOTO:

Das Thema Breitbandversorung wurde im Vogelsberger Kreishaus in Lauterbach breit und intensiv diskutiert. Unser Foto zeigt von links: IHK-Vizepräsident Norbert Jäger, IHK-Geschäftsführer Dr. Frank Wendzinski und Vogelsberg-Landrat Rudolf Marx.

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