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Städtischer Empfang im Marmorsaal für Neubürger

Schönes aus Fulda. So bunt wie die Welt, so bunt war auch der Kreis der Gäste im Marmorsaal des Stadtschlosses. Aus 17 Nationen stammen die 53 Frauen, Männer und Kinder, die aus den Händen von Oberbürgermeister Gerhard Möller ihre Einbürgerungsurkunden erhielten.

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Einen Sprung in einen völlig anderen Kontinent haben Adama und Komlavi Akakpovi hinter sich. Sie stammt aus dem afrikanischen Guinea. Er aus der ehemaligen deutschen Kolonie Togo. Seit drei Jahren lebt die Familie in Fulda. Vorher waren die Akakpovis mit ihren beiden Kindern Marie – Isabell und Lionel in Kiel zu Hause, wo sie noch heute viele Freunde haben.

Eine inzwischen längst verblasste, aber dennoch spürbare Verbindung gibt es in der alten Heimat Komlavis zu Deutschland. Die Eisenbahn stammt noch aus deutscher Zeit, ebenso wie die Häfen des Landes oder die Residenz des amtierenden Premierministers und die Hochschule. Das junge Paar steht beispielhaft für das, was alle Redner des abendlichen Empfangs hervorhoben: für Integration, Respekt und Toleranz.

Beide Länder aus denen die Eheleute stammen, haben völlig unterschiedliche Traditionen und Lebenswirklichkeiten. Während Komlavi Akakpovi katholisch ist, ist Ehefrau Adama eine Muslime. Ihre Kinder wiederum sind katholisch erzogen. Für die Mutter „ist das kein Problem“.

Dass das Miteinander trotz aller Verschiedenheiten zählt und durch Begegnung die Grundlage für ein besseres Verständnis und letztlich die Integration gelegt wird, betonten die Redner beim Empfang unisono. Der war diesmal eine Premiere. Denn anders als bisher war nicht nur mit dem Marmorsaal der Ort neu gewählt, sondern erstmals erhielten die Neubürger auch ihre Einbürgerungsurkunde in einem besonders festlichen Rahmen überreicht.

„Wir haben uns intensive Gedanken um den Rahmen gemacht und deshalb die bisherige Form des Empfangs weiterentwickelt“, begründet Möller die Wahl des neuen Veranstaltungsortes. Der Empfang sei Ausdruck der besonderen und wichtigen Funktion, die die Verwaltung dem Anlass beimesse. „Wir wollen Sie als neue Fuldaer besonders herzlich willkommen heißen“, rief Fuldas Verwaltungschef seinen Zuhörern zu und unterstrich, dass das öffentliche Gespräch am Rande des Empfangs ein wichtiges Element sei, um sich leichter und besser gegenseitig kennenzulernen.

Auf die vielfältigen Wirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der Neubürger ging Stadtverordnetenvorsteherin Margarethe Hartmann ein. In der Stadtverordnetenver-sammlung seien viele Parteien und Wählergruppen vertreten, die auch für viele Ansprechpartner sein wollten, die in Deutschland ein neues Zuhause gefunden haben.

„Mit der Einbürgerung genießen sie alle Bürgerrechte. Sie dürfen wählen und können gewählt werden“, sagte Fuldas Stadtverordnetenvorsteherin und appellierte an die Neu – Fuldaer im Marmorsaal, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Dieses Recht, das allen Deutschen zustehe, sei das vornehmste Recht, um demokratischen Einfluss auf die Entwicklung der Gesellschaft zu nehmen.

Mit einem ambitionierten Plädoyer für die Arbeit des Ausländerbeirats meldete sich dessen Vorsitzender Nihat Dalmis zu Wort. Dalmis betonte den Wert des Dialogs, des sich Kennenlernens, um so positive Beziehungen zu festigen. Respekt und Toleranz sollten oberste Ziele sein. Der Ausländerbeirat sei Ansprechpartner für die verschiedensten Anliegen. Er helfe mit, beispielsweise Nachhilfeunterricht zu organisieren.

Generell könne jeder mit Problemen, die er habe, zu den elf Mitgliedern des Beratungsgremiums kommen. Der Ausländerbeirat sei stets bemüht, Probleme zu lösen und die Bedingungen des Zusammenlebens, in einem Land das auch die Ausländer sehr lieben, zu verbessern. Mit einem herzlichen Dankeschön revanchierte sich Dalmis bei Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel, Bürgerbüroleiterin Erika Glückler und VHS-Leiter Dr. Franz Georg Trabert für die Unterstützung der Arbeit des Ausländerbeirats.

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