„Ein starker Mittelständler ist in Lübeck vor Anker gegangen“
Lübeck/Fulda. Am Wochenende konnte der Wirtschaftsstandort Lübeck mit guten Nachrichten aufwarten: „Hessen retten Lübecker Traditionsunternehmen“ titulierte in großen Lettern die lokale Presse der Lübecker Nachrichten und beschrieb damit den offiziellen Startschuss der R+ S Stolze GmbH, der mit vielen prominenten Gästen, der Unternehmensspitze und den Mitarbeitern gefeiert wurde.
Rettung von 133 Arbeitsplätzen
Im November vergangenen Jahres hatte die R+S solutions Holding AG das insolvente Lübecker Unternehmen gekauft (Bericht in der FZ vom …). Investiert wurden insgesamt 3,8 Millionen und 133 Arbeitsplätze konnten gerettet werden.
Begrüßt wurden die Gäste von Lothar Mihm, der sich zuversichtlich zeigte, dass sich mit R + S Stolze zahlreiche neue Perspektiven eröffneten. „In Norddeutschland Fuß zu fassen, ist mit der heutigen R + S Stolze gelungen.“ Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende verdeutlichte, dass einerseits die strategische Ausrichtung mit Blick auf Skandinavien im Mittelpunkt stehe, darüber hinaus gestalte sich die Rekrutierung von gutem Fachpersonal im Lübecker Umfeld wesentlich einfacher als in Hamburg oder Berlin. „Und zum dritten erhalten wir mit R+S Stolze zwei neue überaus interessante Betätigungsfelder: Schiffbau und Antriebstechnik“. Dass es offensichtlich nicht viele Unternehmen in diesem Jahre gebe, die Grund zum Feiern haben, verdeutlichte der Vorstandsvorsitzende Markus Röhner: „In der Wirtschaftskrise haben nicht viele Unternehmen Gelegenheit, einen Neustart zu feiern.“
Zu verdanken sei dies auch der absolut positiven Kooperation mit den Banken, Kunden und Mitarbeitern vor Ort. „Die Kunden haben dem Unternehmen weiterhin Treue gezeigt, die Mitarbeiter an den Fortbestand des Unternehmens geglaubt und die Banken haben trotz vorhergehender großer Verluste Kredite gegeben.“ Resümee von Markus Röhner: „Das Schiff Stolze wäre fast untergegangen, jetzt bringen wir es wieder in Fahrt.“ Neben Lothar Mihm als zweiter Mann an der Führungsspitze der R + Stolze verantwortlich, veranschaulichte Ulrich van Huet in einer Präsentation die vielfältigen Geschäftsfelder der R+ S Stolze GmbH. Die Bereiche Schiffbau/Schaltanlagenbau und Antriebstechnik erläuterte der technische Geschäftsleiter Reinhard Hartinger, Gebäudetechnik und Hochbau waren Themen des technischen Geschäftsleiters Hans J. Ohls.
Rund 150 illustre Gäste waren der Einladung von Markus Röhner und Lothar Mihm gefolgt. Als Gastredner gratulierten der frühere Wirtschaftsminister und zukünftige Vorsitzende der Geschäftsführung der OFB Projektentwicklung GmbH, Dr. Alois Rhiel sowie der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lübeck (IHK), Prof. Dr. Bernd Rohwer. Überzeugt davon, dass der Region Hamburg – Lübeck – Öresund die Zukunft gehöre, beglückwünschte Rohwer die Hessen zu ihrem Schritt gen Norden. „Sie setzen Zeichen, die zur Zeit viele Großunternehmen nicht setzen. Wir sind froh, dass ein starker Mittelständler in Lübeck vor Anker gegangen ist.“ Dass der Startschuss für die R+ S Stolze ein Tag sei, an dem nicht mit Komplimenten gespart werden müsse, ließ Dr. Alois Rhiel in seiner Rede anklingen. „Dieser Tag wirft ein gutes Licht auf die Leistungsfähigkeit von dynamischen Menschen in einer sozialen Marktwirtschaft. Sie haben erkannt, dass es jetzt an der Zeit ist, die Weichen für die Zukunft zu stellen und Zeichen zu setzen.“ Als Mitglied des Aufsichtsrates gratulierte Herbert Schneider zum Neustart der R + S Stolze GmbH.