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Wirtschaftskrise erreicht Amt für Arbeit und Soziales

Fulda. „Die Schönwetterperiode bei der Vermittlung von Arbeitslosen bzw. Langzeitarbeitslosen ist vorbei“, sagte Landrat Bernd Woide bei der Präsentation der jüngsten Statistik des Amtes für Arbeit und Soziales. Obwohl das volle Ausmaß der Wirtschaftskrise dort zeitversetzt – vermutlich im Herbst – deutlich werden wird, sind die Vorboten bereits spürbar. „Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II ist ebenso gestiegen, wie die Zahl der Kundenkontakte und Neuanträge“, erklärte Amtsleiter Jürgen Stock. „Zudem wird die Integration der Langzeitarbeitslosen immer schwieriger, da die Betriebe sehr zurückhaltend sind und kaum Leute einstellen.“

Fulda vorne dabei

Dennoch schneidet der Landkreis Fulda im hessenweiten Vergleich recht gut ab: mit 3,3 Prozent Arbeitslosenquote, das entspricht 3.598 Personen, die Arbeitslosengeld II beziehen, lag der Landkreis Fulda im März 2009 an vierter Stelle. Unter 3 Prozent blieben nur die Kreise Hochtaunus, Main-Taunus und Rheingau-Taunus. Hessenweit lag die Arbeitslosenquote im Rechtskreis des SGB II bei 4,6 Prozent.

Ein weiterer wichtiger Indikator für das soziale Klima in der Region ist laut Jürgen Stock die so genannte „Sozialtransferleistungsquote“, welche den Anteil aller Hilfebedürftigen – dazu zählen erwerbsfähige Personen, nicht erwerbsfähige Personen sowie Asylbewerber und Zuwanderer – wiedergibt. Diese Quote lag im Landkreis Fulda im März 2009 bei 6,2 Prozent (13.547 Hilfebedürftige), im Vorjahresmonat noch bei 6,4 Prozent (13.988 Hilfebedürftige).  Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit ist der Abbau der Hilfebedürftigkeit in 2008 mit Ausnahme von Wiesbaden in allen hessischen Landkreisen gelungen. Dabei belegte der Landkreis Fulda mit dem 3. Platz und einer „Abbauquote“ von 6,4 Prozent erneut einen Spitzenplatz.

Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Obwohl sich auf dem Arbeitsmarkt im Moment wenig bewegt, zeigen sich Woide und Stock verhalten optimistisch. Mit verstärkten Investitionen des Landkreises sowie der Städte und Gemeinden in die kommunale Infrastruktur, zusätzlichen Fort- und Weiterbildungsangeboten, einer intensiveren Kundenbetreuung bzw. Unterstützung der Unternehmen sehen sich der Landkreis und das Amt für Arbeit und Soziales für die Bewältigung der Krise gerüstet.

„Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind eine Bewährungsprobe für die Region und die Optionskommune. Deshalb müssen wir uns auf unsere Leistungsfähigkeit und die regionalen Stärken besinnen und gemeinsam das Beste aus der Situation machen“, appelierte der Landrat.

Abzuwarten bleibe auch die Wirkung der Konjunkturpakete. So sollen über 30 Millionen Euro allein in den Schulen des Landkreises verbaut werden. „Unser Ziel ist, dass die Aufträge möglichst zu 100 Prozent in der Region bleiben“, erklärte Woide abschließend.

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