Logo

Durch wohnortnahe Beschulung Belastungen vermeiden

Petersberg/Fulda. Der Neubau einer Schule für Erziehungshilfe und Sprachheilpädagogik nimmt immer konkretere Formen an. In der letzten Kreisausschusssitzung wurden wichtige schulorganisatorische Weichen gestellt. Die Ausschussmitglieder folgten dem Vorschlag von Landrat Bernd Woide, den Schulentwicklungsplan des Landkreises Fulda für diesen Teilbereich fortzuschreiben. Über die Fortschreibung entscheidet endgültig der Kreistag. Nach Zustimmung des hessischen Kultusministeriums könnte mit dem Bau noch im Laufe dieses Jahres begonnen werden.

Steigende Fallzahlen

Laut Aussage von Landrat Woide gebe es eine merkliche Zunahme von Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten und Defiziten im sozial-emotionalen Bereich. Das vorhandene Leistungsspektrum des Netzwerks für Erziehungshilfe, wozu die Einrichtung einer teilstationären Auszeitklasse zähle, reiche nicht mehr aus. Die zweistündige Fahrt zur nächstgelegenen Schule für Erziehungshilfe erscheine pädagogisch und sozial fragwürdig. Auch sei aufgrund der stetig steigenden Schülerzahlen mit einer deutlichen Erhöhung der Beförderungskosten zu rechnen.

Auch die Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Sprache würden kontinuierlich zunehmen, führte Landrat Woide vor dem Kreisausschuss weiter aus. Müsse wegen des Fehlens geeigneter Lehrkräfte für einen gemeinsamen Unterricht vor Ort die Zuweisung an das Sprachzentrum in Gießen erfolgen, sei aufgrund der Entfernung damit unabdingbar eine Internatsunterbringung verbunden. „Dies kann enorme emotionale und soziale Belastungen für die betroffenen Schülerinnen und Schüler sowie deren Familien zur Folge haben.“

Schulturnhalle in Hilders

Nach Angaben von Woide sei für die geplante Schule ein zentral gelegenes Gelände in der Gemeinde Petersberg vorgesehen, das bereits dem Landkreis gehöre und eine optimale verkehrliche Anbindung aufweise. Neben Landkreis und Stadt Fulda ließe sich das Einzugsgebiet auch auf Teile des Vogelsbergkreises, des Landkreises Hersfeld-Rotenburg und des Main-Kinzig-Kreises ausweiten. Die neue Schule solle für den Bereich Erziehungshilfe als Ganztagsschule und für den Bereich Sprachförderung als Grundschule mit Vorklasse ohne Ganztagsangebot geführt werden.

In Hilders wird die Turnhalle der Mittelpunktschule erweitert. Der Kreisausschuss hat jetzt die Rohbau- und Zimmerarbeiten für 270.000 Euro vergeben. Während die Arbeiten in Hilders erst beginnen, ist der Neubau der durch Brand zerstörten Kreissporthalle in Hofbieber fast fertig. Für 160.000 Euro wurden die Außenarbeiten vergeben. Auf 93.000 Euro belaufen sich die Kosten für eine energetische Teilsanierung der Grundschule in Steinbach. Ebenfalls aus Mitteln des Konjunkturprogramms wird die Verwaltung der Grundschule in Mittelkalbach für knapp 26.000 Euro erweitert.

Categories:

Alle Nachrichten, Bildung & Jobsuche, Jugend & Familie, Politik & Wirtschaft