Logo

Chancen in der Krise durch neue Geschäftsfelder

EDAGFulda. „In der Krise liegen auch Chancen.“ Diese Botschaft war für Jörg Ohlsen, Sprecher der EDAG Geschäftsführung das Resümee des Besuches von Bundestagsabgeordnetem Michael Brand gemeinsam mit dem hessischen Minister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigtem des Landes Hessen beim Bund, Michael Boddenberg MdL, am 23. Juni 2009 am EDAG Hauptsitz in Fulda.

Aktuelles Bild über die wirtschaftliche Lage der Branche

Mit dem Besuch wollten sich die beiden Politiker ein aktuelles Bild über die wirtschaftliche Lage der Branche und das Leistungsspektrum eines der größten Arbeitgeber der Region Fulda verschaffen. Dabei erörterten sie mit EDAG-Geschäftsführer Jörg Ohlsen die Strategien der EDAG in der aktuellen Wirtschaftskrise.

In dem intensiven, knapp zweistündigen Gedankenaustausch skizzierte Ohlsen unter anderem die aktuelle Lage und das breite Leistungsangebot der EDAG Gruppe und gab seine Einschätzungen zur Perspektive der Branche in der akuten Krise und danach wieder.

EDAG ist gut gerüstet

Die EDAG konnte sich in den vergangenen 40 Jahren zum weltweit größten, unabhängigen Entwicklungsdiensleister der Automobil- und Luftfahrtindustrie entwickeln. Das Unternehmen bietet Entwicklungsdienstleistungen  für komplette Fahrzeuge und Produktionsanlagen, baut komplette Fertigungsstraßen auf und fertigt Kleinserien für Module und Karosserien.

Staatsminister Michael Boddenberg bekräftigte die „klare Position der hessischen Landesregierung zur Stützung der Automobilindustrie wie auch des Ausbaus moderner Mobilitätskonzepte in Hessen“. Zugleich zeigte sich der Minister zuversichtlich, dass „die hohe Qualität und Wettbewerbsfähigkeit hessischer Unternehmen auf den nationalen und internationalen Märkten sie in die Lage versetzt, diese Krise durchzustehen und gestärkt aus ihr hervorzugehen.“

Bundestagsabgeordneter Michael Brand bezeichnete das Gespräch als „sehr wertvollen Abgleich zur Situation der Branche und des Unternehmens. Es bleibt für die in der akuten wirtschaftlichen Situation wichtig, die konkrete Rückkoppelung zu den beschlossenen Hilfsmaßnahmen des Staates wie z.B. Kurzarbeitergeld und Kreditgarantien und die Entwicklung der Branchen zu erhalten.  Die EDAG kann dabei sicher als erfolgreiches Beispiel dafür gelten, wie auch in der Krise neue Geschäftsfelder untersucht und konsequent aufgebaut werden. Diese nach vorne gerichtete Strategie“, so Brand, „dient dem Unternehmen, den Beschäftigten und auch der Region.“

Neue Modelloffensiven

Neben den neuen Geschäftsfeldern war auch die akute Automobilkrise Thema des Gespräches. „Die aktuelle Situation bei den etablierten Automobilherstellern spüren auch wir als Entwicklungsunternehmen; in diesem Jahr müssen wir mit einem Umsatzrückgang von durchschnittlich 20 Prozent rechnen.“, berichtete Jörg Ohlsen. Perspektivisch sieht Ohlsen dennoch weiterhin großes Potenzial im angestammten Automotive-Geschäft. „Zum einen werden und müssen die Hersteller mit neuen Modelloffensiven der Krise begegnen und alternative Antriebskonzepte entwickeln. Die Erfahrung mit Konjunkturschwankungen innerhalb der Automobilindustrie hat zudem gezeigt, dass die Hersteller nach rezessiven Phasen auf die Optimierung der eigenen Strukturen setzen und dabei vermehrt Entwicklungsaufträge extern vergeben werden.“

Des Weiteren formieren sich derzeit auch neue Automobilhersteller, die entweder neue Marken aufbauen oder alte Marken wie Hummer oder Saturn übernommen haben. In beiden Fällen zeigt sich EDAG optimistisch, dass auch ein zukünftig wieder ansteigendes Marktvolumen für das EDAG Entwicklungsgeschäft im Automobilsektor zu erwarten ist.

Know-how auf weitere Branchen übertragen

Seit dem Jahr 2000 erbringt die EDAG Gruppe ihre Angebote auch auf die Luftfahrtindustrie ausgerichtet und hat damit neben dem Automobilgeschäft ein zweites Standbein aufgebaut. Bereits heute arbeiten von den weltweit 5.600 EDAG Mitarbeitern über 600 Fachkräfte im Bereich Aerospace.  „Unser Know-how werden wir auch auf weitere Branchen übertragen“, erläuterte Jörg Ohlsen die Strategie. „Im Fokus haben wir das Geschäftsfeld Rail (Schienenverkehr) und werden dort verstärkt die Entwicklung von Waggons für die Bahnindustrie forcieren.“

„Einen besonders interessanten Wachstumsmarkt sieht die EDAG im Feld der erneuerbaren Energien“, so Jörg Ohlsen. „Hier bauen wir in den nächsten zwei Jahren ein Team von ca. 60 Mitarbeitern auf, um bei der Entwicklung von Windkraftanlagen mitzuwirken oder die Fertigungstechnologie für den Bau von Photovoltaikanlagen zu liefern.“ Das Fuldaer Unternehmen hatte erst jüngst einen Großauftrag zur Entwicklung einer Windenergieanlage für das Unternehmen Suzhou TITP Wind Power Technology Ltd. aus China gewinnen können.

Categories:

Alle Nachrichten, Politik & Wirtschaft, Wissenschaft & Technik