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Elf-Millionen-Euro-Neubau am Herz-Jesu-Krankenhaus

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Fulda. Der Frauenberg entwickelt sich zum Gesundheitsstandort: An der Ecke Buttlarstraße /Gerloser Weg gegenüber dem Herz-Jesu-Krankenhaus (HJK) entsteht ein Zentrum für ambulante und teilstationäre Medizin. Im Herbst 2010 werden dort die HJK-Verwaltung, die Geriatrische Tagesklinik des Herz-Jesu-Krankenhauses, eine Radiologische Gemeinschafts-praxis, niedergelassene Ärzte verschiedener Fachrichtungen, die Schutzambulanz für Gewaltopfer sowie der Pflegestützpunkt des Landkreises Fulda einziehen.

Ein Reformhaus, Optiker oder Hörgeräteakustiker sowie ein gastronomisches Angebot kann sich Investor und Grundstückseigentümer Reinhold Werner, Chef der Werner-Gruppe in Kalbach, gut im Erdgeschoss des fünfstöckigen Gebäudes vorstellen. Derzeit werden auf dem Areal, auf dem auch das Altenpflegeheim St. Liobaheim gebaut wird, die alten Militärbaracken abgerissen. Mit dem Rohbau des ca. 11 Millionen Euro teuren Gebäudes soll im September begonnen werden. Laut Architekt Peter Sichau ist mit dem Neubau eine städtebauliche Gesamtlösung gefunden worden, die sich an den gegenüberliegenden Doppelhausvillen orientiert.

090715_Neubau1Investor Reinhold Werner begreift das Projekt als „Quartiersentwicklung“ – HJK-Geschäftsführer Alexander Schmidtke sieht darin einen „Quantensprung in der medizinischen Versorgung“. So entsteht im 2. Obergeschoss die Geriatrische Tagesklinik, eine in sich geschlossene, funktionsfähige Einheit mit Therapie- und Funktionsräumen, die über 25 Plätze verfügen und laut Schmidtke damit zu den größten Tageskliniken in Hessen zählen wird. Die bisherige Tagesklinik mit 14 Plätzen im HJK werde zur Bettenstation mit 25 bis 30 Betten umgebaut.

„Unsere Tagesklinik“, sagt Chefarzt Dr. Walter Behringer, „war von Anfang an ein Erfolgsmodell. Wir haben derzeit Wartezeiten von vier bis sechs Wochen und sind daher optimistisch, dass wir auch die vergrößerte Tagesklinik mit Leben füllen werden.“

Die Kooperation mit den niedergelassenen Radiologen Dr. Norbert Schmidt, Dr. Nurettin Durdu, Dr. Uwe Rößler und Dr. Christian Nachtmann, die derzeit noch in der Rabanusstraße praktizieren und künftig im Sockelgeschoss des Neubaus eine 1200 Quadratmeter große Praxis haben werden, versteht der Ärztliche Direktor des HJK, Prof. Joachim Glaser, als ein Modellprojekt, das den optimierten Umgang mit Ressourcen ermögliche, Wege verkürze und dazu beitrage, Doppeluntersuchen zu vermeiden, da die ambulante und stationäre Diagnostik ineinandergreife.

So können konventionelle Röntgenuntersuchung, Computertomographien, Mammographien oder Kernspin-Untersuchungen in der Praxis durchgeführt und die Geräte auch vom HJK genutzt werden. „Dank eines speziellen Bildarchivierungs- und Kommunikationssystems, können die Bilder künftig umgehend per Mail verschickt und von den Kollegen beurteilt werden“, erläutert Dr. Norbert Schmidt.

In der ersten Etage des Neubaus werden nach den Planungen des Investors weitere niedergelassene Ärzte sowie der Pflegestützpunkt des Landkreises Fulda und die Opferschutzambulanz, ein Modellprojekt des Landes Hessen und des Landkreises Fulda, einziehen. In der Ambulanz werden Opfer von Gewalt von der Akutversorgung über die Erstattung einer Anzeige bis hin zur Nachsorge begleitet. Zudem soll laut Gesundheitsdezernent Dr. Heiko Wingenfeld auf der Etage auch der kommunale Pflegestützpunkt eingerichtet werden. Dort sollen Pflegebedürftige und deren Angehörige eine neutrale Beratung zu Pflegethemen bekommen.

Die Verwaltung des Herz-Jesu-Krankenhauses wird in das oberste Geschoss des Neubaus einziehen. 90 Prozent der Miete werden vom Land Hessen übernommen. Das alte Verwaltungsgebäude neben der Notaufnahme wird abgerissen. An gleicher Stelle soll ein neuer Funktionsbau mit der stationären Radiologie und einem neuen OP-Zentrum entstehen.

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