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Im Rhönsprudel-„Biosphärencamp“ sofort neue Freunde gefunden

Poppenhausen. „Der Aufstieg auf die Wasserkuppe hat mir am besten gefallen“, erklärt der zwölfjährige Frankfurter Tim Rhein, und die elfjährige Juliane Horst aus Hildburghausen hat nach ihren Worten bei dem Aufstieg auf den Berg gelernt, nicht gleich aufzugeben, wenn es mal schwierig wird. Der Abschlusstag des 2009er-„Biosphärencamps“ für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren wurde zu einem richtigen Fest.

Fotos: Freies Journalistenbüro der Rhön / Bernd Götte Fotos: Freies Journalistenbüro der Rhön / Bernd Götte

Teilnehmer, Eltern und Veranstalter ziehen durchweg positive Bilanz

Rhönsprudel-Chef Egon Schindel strahlte über das ganze Gesicht: „Auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr“, rief er zum Abschied den Kindern zu. Der Rhöner Mineralbrunnen aus Ebersburg-Weyhers plant nämlich, diese Ferienfreizeit 2010 zu wiederholen. „Ein Experiment“ war das Camp für Biosphären-Ranger Joachim Walter. Erstmals wurde nämlich ein solch groß angelegtes Biosphärencamp durchgeführt. Rund 600 Kinder aus ganz Hessen und Thüringen hatten sich um einen Platz im DJO-Heim in Poppenhausen-Rodholz beworben. „Nur“ 39 von ihnen hatten Glück und wurden ausgelost. „Wir haben das im Internet gefunden. Katharina fand das sofort toll, weil sie ein Typ für Natur ist und Tiere mag“, begründete die Kaufungerin Angela Zufall-Ross, warum sie ihre Tochter für die Verlosung angemeldet hat.

Katharina, elf Jahre alt, hat während der Freizeit neue Freundinnen und Freunde gefunden und sucht  beim Abschluss ganz selbstbewusst das Gespräch mit den Verantwortlichen, Egon Schindel und Birgit Gleiß von Rhönsprudel sowie dem Leiter der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, Otto Evers. Alle loben die gute Organisation und das gute Klima während der von eher durchwachsenem Wetter begleiteten fünftägigen Freizeit. So auch die Betreuerinnen vom Amt für Jugend und Sport des Landkreises Fulda. „Es war schön, dass  Kinder aus relativ weit auseinanderliegenden Orten hierher kamen und Freunde fanden“, berichtet Nina Jöckel, und Isa Weber freut sich, „dass Stadtkindern auch einmal erlaubt war, auf einen Baum zu klettern und sich richtig schmutzig zu machen“.

Fotos: Freies Journalistenbüro der Rhön / Bernd Götte Fotos: Freies Journalistenbüro der Rhön / Bernd Götte

Nichts für Wasserscheue war beispielsweise der „Wassertag“ während der Ferienfreizeit. Denn mit dem nassen Element wurden die Teilnehmer zwischen neun und zwölf Jahren auf vielfältige Weise konfrontiert – ob nun aus der Flasche, als Quellwasser oder als Regen. Ein „harter Kern“ der Jungen und Mädchen hatte sich mit den Biosphären-Rangern Arnold Will und Joachim Walter aufgemacht, um den Quellursprung der Lütter oberhalb des Guckaisees zu säubern. Die Kinder hatten schließlich gelernt, wie wichtig sauberes Wasser ist und dass gerade Nadeln von Bäumen dazu beitragen, Gewässer zu übersäuern. Mit viel Elan räumten sie Äste und Stämme beiseite, um sich dann von Arnold Will die Boten eines gesunden Gewässers zeigen zu lassen: Höhlenkrebse und Strudelwürmer. Damit stand fest: Um die Wasserqualität in diesem Bachabschnitt muss man sich noch keine Sorgen machen. Beim Besuch des Sponsors des Biosphärencamps, dem Mineralbrunnen Rhönsprudel in Weyhers, erkannten die Kinder auch, wie sie ganz direkt von sauberem Wasser profitieren. Schätzungsweise 10 000 Quellen befinden sich in der Rhön, davon alleine 100 auf dem Gelände des Weyherser Mineralbrunnens. Nicht ohne Stolz verwies Gabriele Nitz von der Rhönsprudel-Geschäftsführung darauf, dass ihr Unternehmen die Apfelschorle in Flaschen „erfunden“ habe und auf Platz 10 der besten deutschen Mineralwasserhersteller rangiere.

Im Betrieb selbst bekamen die Kinder und Jugendlichen viele technische Bereiche zu sehen, vom Brunnen über die Spülmaschine und die Flaschenherstellung bis hin zum Blockheizkraftwerk und dem Tank mit dem flüssigen Kohlendioxid. 60 000 Liter Mineralwasser werden täglich in Weyhers gefördert. Seitens der Unternehmensführung gab es viele praktische Tipps für den Umweltschutz, unter anderem diesen: Das Beschriften von Wasserflaschen mit Edding-Stift oder das Befüllen mit anderen Getränken macht sie unbrauchbar. Diesen Hinweis werden sich in Zukunft sicher viele zu Herzen nehmen.

Ranger Arnold Will findet, dass das Camp bei vielen Kindern das Selbstbewusstsein gestärkt hat. „Die Kinder kamen alleine hierher und fanden dann doch in den fünf Tagen feste Freunde.“ Die Natur habe den Jungen und Mädchen sehr gut gefallen, schätzt er ein. Zum Abschluss bekam jeder Teilnehmer eine Urkunde – eine schöne Erinnerung an fünf Tage, in denen viel über die Natur in der Rhön gelernt wurde. Die Erlebnisse der Kinder, die aus ganz Hessen und Thüringen kamen, sind übrigens in einem Camp-Tagebuch veröffentlicht, das unter www.rhoensprudel.de im Internet einsehbar ist.

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