Fuldaer Nachrichten

Fulda. Magersucht, Bulimie und Ess-Sucht sind mittlerweile keine Randphänomene mehr. Die interaktive Ausstellung „Der Klang meines Körpers“ thematisiert diese psychosomatischen Störungen aus der Perspektive von zumeist jungen Patientinnen, die ihre Erkrankung erfolgreich überwinden konnten. Bereits im Januar war sie in Fulda zu sehen und zu hören, doch nicht alle interessierten Schulklassen konnten damals einen Termin bekommen. Nun haben sie erneut dazu Gelegenheit.

Ins Innere horchen und Ess-Störungen überwinden

Neben sachlichen Informationen, was Ess-Störungen sind und wie man ihnen vorbeugen kann, wird die Welt der fünf ehemaligen Betroffenen in persönlichen Porträts, Hörstationen und selbst gestalteten „Schatzkisten“ vorgestellt. Sie beinhalten unterschiedliche Materialien, die Wege aus der Krankheit aufzeigen und Schüler im Alter von 11 bis 16 Jahren zur Reflexion einladen sollen. Klassen aus insgesamt neun Schulen werden „Der Klang meines Körpers“ ab dem 24. August in der Domschule Fulda besuchen. Damit verknüpft ist eine Fortbildung für teilnehmende Lehrerinnen und Lehrer, um die Inhalte im Unterricht zu vertiefen. Die Arbeitsmaterialien wurden von der AOK Hessen gesponsert, die auch die Transportkosten und die Leihgebühr für die Ausstellung übernommen hat.

„Vor allem Siebt- und Achtklässler können von dieser mit viel Herzblut gestalteten Ausstellung profitieren. Wichtig ist, dass im Anschluss darüber diskutiert wird, damit die gewonnenen Erfahrungen nicht verpuffen“, so Hubert Möller, Leiter des AOK-Beratungscenters in Fulda. Der Fachstelle für Suchtprävention ist es zu verdanken, dass Fuldaer Schüler sich dem Thema zum zweiten Mal annähern können. „Das Thema Essstörungen braucht eine größere Aufmerksamkeit als bisher, um im Vorfeld notwendige, gesellschaftliche Veränderungen zu erreichen  und somit präventiv Wirksam zu sein“, sagt Tina Wienröder, die vor über drei Jahren einen Arbeitskreis für Lehrer zu diesem Thema gegründet hat.